Vorlesung: Laien - Ordo - gottgeweihtes Leben

Verantwortlich: Prof. Dr. Barbara Hallensleben

dienstags 10-11h, Raum 3026, (BA und) MA, 1 CP (oder je nach Studienleistung und Studienprogramm)

Beschreibung: In der Katholischen Kirche haben sich die theologischen Debatten auf das Verhältnis von „Amt und Laien“ konzentriert und dabei die „hauptamtlichen Laien im kirchlichen Dienst“ als Bewährungsfall in den Blick genommen. In den Hintergrund getreten ist eine dritte Gruppe, die in der Geschichte der Kirche oft eine Pionierrolle in Reformbewegungen gespielt hat: das „gottgeweihte Leben“. Es umfasst Menschen, die nicht allein durch eine bestimmte Aufgabe, Kompetenz oder Bevollmächtigung handeln, sondern das Evangelium zeichenhaft zu ihrer Lebensform wählen. Dazu gehören die klassischen Orden, aber auch so markante Einzelgestalten wie „Beginen“ oder „Narren in Christus“. Die Vorlesung zeigt die Bereicherung auf, die ein solches Leben für die Glaubensgemeinschaft und ihre Verkündigung darstellt. Dabei werden auch die sogenannten „evangelischen Räte“ und der Zölibat theologisch bestimmt. Nicht zuletzt ist diese Lebensform ein Zeichen für die höchste Freiheit der Kinder Gottes angesichts einer Erwählung, der die Kirche sich bleibend verdankt.

Literatur: Dietrich Bonhoeffer, Nachfolge (= Dietrich Bonhoeffer Werke, Band 4), Gütersloh 21994; Walter Dirks, Die Antwort der Mönche, Frankfurt a.M. 21955; Hans Urs von Balthasar, Die großen Ordensregeln, Einsiedeln 31974; Johann Baptist Metz / Tiemo Rainer Peters, Gottespassion. Zur Ordensexistenz heute, Freiburg i.Br. u.a. 1991; Victor Codina, Noé Zevallos, Ordensleben (= Bibliothek Theologie der Befreiung), Düsseldorf 1991; Johann Adam Möhler, Vom Geist des Zölibates, hg. von Dieter Hattrup, Paderborn 1992; Giorgio Agamben, Höchste Armut. Ordensregeln und Lebensform (= Homo Sacer IV/1), Frankfurt a.M. 2012.

Die Vorlesung kann bei entsprechender Studienleistung auch für den Bereich der „Theologie der Spiritualität“ angerechnet werden.