Ostkirchen und orthodoxe Theologie - HS 2023

Verantwortlich: Prof. Barbara Hallensleben / Dr. Mihail Comanoiu
Montag, 13h30–15h00 (7 x 2h)  *  BA – 1  oder 1,5 CP (je nach Studienprogramm) - Raum 3025

Beschreibung: Die Communio der katholischen Ortskirchen, die die Kirche von Rom und deren Bischof als Zeichen für die Einheit im Leib Christi ansehen, erkennt die orthodoxen Kirchen als „Schwesterkirchen“ an, d.h. als wahre Kirchen Jesu Christi. Gegen Ende des II. Vatikanischen Konzils wurden 1965 unter großem Jubel durch eine gemeinsame Erklärung von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. von Konstantinopel die Exkommunikationen von 1054 „aus der Erinnerung der Kirche herausgenommen, für gegenstandslos erklärt und ganz und gar in der Vergessenheit begraben“. Damals schien die neu vollzogene Communio zwischen West- und Ostkirche unmittelbar bevorzustehen. Heute stellen die gravierenden Konflikte innerhalb der orthodoxen Welt eine Herausforderung für diese Entwicklungen dar. Die Vorlesung vermittelt – in Zusammenarbeit mit einem orthodoxen Theologen – Grundkenntnisse über die Ostkirchen und weist auf, welche Bereicherung sie für die Gemeinschaft der Christen darstellen.

Literatur: Sergij Bulgakov, Die Orthodoxie. Die Lehre der orthodoxen Kirche, Trier 1996; Hilarion (Alfeyev), Geheimnis des Glaubens. Einführung in die orthodoxe dogmatische Theologie, Münster 32019; Ernst Christoph Suttner, Einheit im Glauben – geistgewirkte Vielfalt in Leben und Lehre der Kirche, Fribourg 2013.