Material zur Vorlesung und Hinweise zur Evaluation

Es ist nicht leicht, eine alternative Lektüre zum Vorlesungsverlauf anzugeben, da viele klassische Traktate der "Schöpfungslehre" ohne Bezug zu den neueren naturwissenschaftlichen Entwicklungen arbeiten, die wir ausdrücklich einbeziehen.

Sie haben also für Ihre Semesterarbeit und für die Vorbereitung auf die Evaluation/Prüfung verschiedene Möglichkeiten:

  • Sie verwenden die Vorlesungstexte, wie sie zu den geplanten Vorlesungen online abrufbar sind. Dazu sind jeweils mehrere Fragen gestellt. Beantworten Sie mindestens eine Frage pro Vorlesung schriftlich (1-2 Seiten).
  • Sie erarbeiten das gesamte Skriptum von Prof. Hattrup.
  • Sie erarbeiten  (nach Absprache mit mir) ein Standardwerk der Schöpfungslehre; in diesem Falle erwarte ich, dass Sie zusätzlich die Vorlesungen "Schöpfung und/oder Evolution" und "Einstein und der würfelnde Gott" bearbeiten, um einen Einblick in das heutige Verhältnis zwischen Theologie und Naturwissenschaften zu erhalten.  

Die Vorlesung wird in der Regel durch folgende Studienleistungen abgeschlossen:

  • Erarbeitung der Inhalte aller Vorlesungstexte.
  • Werden für alle Vorlesungen die Aufgaben zur Bearbeitung schriftlich eingereicht und von mir angenommen, gilt die Vorlesung damit ohne weitere Prüfungsleistungen als evaluiert.
  • Wenn nicht alle, aber mindestens drei Vorlesungsaufgaben schriftlich eingereicht wurden, erfolgt ein Evaluationsgespräch, das sich auch auf die übrigen Vorlesungen bzw. Ihre alternative Lektüre beziehen kann. Falls die Prüfung bis Beginn des Herbstsemesters warten kann, findet das Evaluationsgespräch (so hoffen wir!) wie üblich als mündliche Prüfung im Büro statt; wenn Sie die Vorlesung zu Semesterende abschließen wollen, kann die Evaluation als telefonisches Auswertungsgespräch erfolgen. Sie können dabei Ihre Vorlesungsunterlagen als Grundlage benutzen; das Gespräch beginnt mit einer Darstellung Ihres Lernweges, Ihrer Lernergebnisse und Ihrer offenen Fragen. Termine können per e-mail mit mir verabredet werden. Evaluationsgesprächs sind auch während des Sommers möglich.
  • Andere Absprachen unter Wahrung der Studienziele bleiben möglich. Kontaktieren Sie mich bitte mit Ihrem Vorschlag per E-mail: barbara.hallensleben@unifr.ch

Schöpfungslehre (FS 2020)

Verantwortlich: Prof. Dr. Barbara Hallensleben

Mittwoch, 10h15 - 12h00 * Raum MIS 3025 * 3 CP

Beschreibung: Die Schöpfungslehre schien der Theologie lange abhanden gekommen zu sein: Was die Natur ist, bestimmten die Naturwissenschaften. Die Theologie zog sich auf das „Übernatürliche“ zurück, das immer mehr an Plausibilität verlor, je eindeutiger die Gesetzmäßigkeiten der endlichen Natur bestimmt und technisch genutzt wurden. Die Situation hat sich radikal gewandelt: Die Naturwissenschaften haben – als Ergebnis eigener Forschungen – den Anspruch auf die Weltformel aufgegeben. Indem sie den Zufall in der Natur als echt anerkennen müssen, entsteht Raum, um Freiheit zu denken, nicht nur im Bewusstsein postuliert, sondern in ihren Spuren im Sein entdeckt. Damit entsteht zugleich der Raum, um die Natur als Gabe des guten Gottes zu denken. Die Theologie kann sich an ihre Aufgabe erinnern, jenseits der Spaltung in Natur- und Geisteswissenschaften die Einheit der Wissenschaft in Form der Einheit von Geist und Natur zu denken und im Dialog zu verantworten.

Studienziele:  Entstehung und Niedergang der Schöpfungslehre in den wichtigsten Etappen kennen und verstehen; die Wandlung in den neuzeitlichen Naturwissenschaften als Anknüpfungspunkt für eine erneuerte Schöpfungstheologie wahrnehmen können; die Denkbarkeit von Freiheit in der Natur als Rahmenbedingung für eine Schöpfungslehre als Theologie der Natur darlegen können.

Literaturhinweise: Hermann Stinglhammer, Einführung in die Schöpfungstheologie, Darmstadt 2012; Medard Kehl, Und Gott sah, dass es gut war. Eine Theologie der Schöpfung. Freiburg 2006; Dieter Hattrup, Der Traum von der Weltformel oder: Warum das Universum schweigt, Freiburg i.Br. 2006.