• Studer Thomas

MA-Seminar: Methodische Grundlagen der Sprachlehr- und Sprachlernforschung

Wie soll Grammatik vermittelt werden? Nützen Fehlerkorrekturen im Unterricht etwas? Sollen Sprachlernstrategien trainiert werden? Was lässt sich über das Verhältnis von Motivation und Sprachlernerfolg sagen? Welche Relevanz haben subjektive Theorien von Lernenden z.B. für die Entwicklung (inter-)kultureller Kompetenzen?
Solche und viele vergleichbare Fragen werden im Bereich der Sprachlehr- und Sprachlernforschung empirisch untersucht, d.h. man versucht mittels Erhebung, Aufbereitung, Auswertung und Interpretation von Daten zu Antworten zu kommen, die darauf hinzielen, das Sprachenlernen besser zu verstehen und das Sprachenlehren zu optimieren. Angelegt sind diese Untersuchungen ganz verschieden: qualitativ-interpretativ und/oder quantitativ-statistisch, hypothesenerkundend und/oder hypothesenüberprüfend; oft handelt es sich um Momentaufnahmen und Querschnittstudien, seltener um Interventionsstudien oder Langzeituntersuchungen, manchmal um Einzelfallanalysen. Auch die Palette der Instrumente zur Datenerhebung ist sehr breit. Sie reicht von verschiedenen Formen der Beobachtung über Interviews und Fragebogen bis hin zu schriftlichen Tests und Experimenten. Entsprechend verschieden sind die Auswertungsmethoden, darunter Inhalts- und Diskursanalyse ebenso wie einfache und komplexe Statistik. Aktuell zeichnet sich die Tendenz zu Mehrmethoden-Ansätzen besonders im Bereich der Datenerhebung ab, d.h. es werden verschiedene Methoden kombiniert, um dem Untersuchungsgegenstand besser gerecht zu werden.
Das Seminar verfolgt zwei Ziele: Durch intensive Lektüre und gemeinsame Diskussion von illustrativen empirischen Arbeiten und allgemeiner ausgerichteten Artikeln sollen die Teilnehmenden in die Lage versetzt werden, empirische Untersuchungen zu verstehen und einzuordnen. Dabei geht es v.a. darum, Standards und Muster der empirischen Forschung kennen zu lernen und Gütekriterien auf die Studien anzuwenden, um deren Aussagekraft und Tragweite kritisch einschätzen zu können. Darüber hinaus möchte das Seminar Anregungen und Orientierungshilfen für die Planung eigener empirischer Arbeiten geben, insbesondere im Hinblick auf Seminararbeiten und die Masterarbeit (vgl. dazu auch die ausführliche Literaturliste).
Zur Arbeitsweise: Neben der Lektüre und Diskussion von Beispielen empirischer Untersuchungen (im Umfang von Aufsätzen) erhalten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich etwas eingehender mit praxisnahen Aspekten empirischer Forschung zu beschäftigen. Vorgesehen sind kleinere Aktivitäten wie die Aufzeichnung und Transkription eines kurzen Gesprächsausschnitts sowie die Kodierung und Kategorisierung von Daten.
Arbeitsgrundlage sind ausgewählte Beispiele empirischer Untersuchungen sowie theoretisch ausgerichtete Artikel, die auf Moodle zur Verfügung gestellt werden und in der Fremdsprachenbibliothek greifbar sind.

Die Studierenden können:

• empirische Untersuchungen aus dem Bereich der Sprachlehr- und Sprachlernforschung verstehen und einordnen sowie die Aussagekraft dieser Untersuchungen kritisch einschätzen;
• kleinere empirische Arbeiten unter Berücksichtigung wichtiger Standards empirischer Forschung selber planen und durchführen.

Referat

Prüfung zu Grundlagentexten

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