• Zimmermann Markus

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Die Geburt der chinesischen Zwillinge Lulu und Nana im Jahr 2018 hat weltweit Aufsehen erregt: waren Eingriffe in die menschliche Keimbahn bis vor Kurzem weltweit tabu, sind sie heute Realität geworden. Auch wenn mit dem «Genome Editing» besonders weitreichende Eingriffe in die menschliche Reproduktion und Evolution verbunden sind, lassen sich weitere Beispiele nennen, welche die zunehmende Verfügbarkeit werdenden menschlichen Lebens aufzeigen: Genetische Frühdiagnostik, Präimplantationsdiagnostik, Uterustransplantation, Herstellung embryonaler Stammzelllinien, Mitochondrien-, Eizell-, Embryonen- oder Spermienspende für gleichgeschlechtliche Paare, Leihmutterschaft. Die Folgen sind ambivalent: Die Verbesserung der pränatalen Ultraschalldiagnostik hat beispielsweise zu einer verstärkten Praxis des Spätschwangerschaftsabbruchs beigetragen, die In vitro-Fertilisation zu Problemen mit Mehrlingsschwangerschaften. Die Vorlesung bietet Einblicke in die global und kontrovers geführten medizinethischen Debatten in theologisch-ethischer Perspektive.

Die Studierenden haben sich einen Überblick über die aktuellen reproduktionsmedizinischen Entwicklungen verschafft.

Sie sind vertraut mit Begriffen, Ansätzen und Methoden der Medizinethik (des Lebensbeginns).

Sie haben die nötigen Sachkenntnisse, um sich selbständig mit bereichsethischen Fragen des Lebensbeginns auseinandersetzen zu können.

Sie sind sensibel für die theologisch-ethische Herangehensweise an die Herausforderungen durch die moderne Reproduktionsmedizin.

Sie sind motiviert zur Auseinandersetzung mit weiteren Fragen der biomedizinischen Ethik.

Evaluationsverfahren

Benotete mündliche Prüfung von 15 Minuten (4 ECTS). Studierende im Masterprogramm Theologie brauchen keine Evaluation durchzuführen, da der Vorlesungsstoff Teil des Schlussexamens (Masterprüfung am Ende des Studiums) ist.

Deutscher Ethikrat, Eingriffe in die menschliche Keimbahn. Stellungnahme, Berlin 2019.

Garten, L./von der Hude, K. (Hg.), Palliativversorgung und Trauerbegleitung in der Neonatologie, Berlin/Heidelberg 2014.

Haker, H., Hauptsache gesund. Ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik, München 2011.

Maio, G./Eichinger, T./Bozzaro, C. (Hg.), Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin. Ethische Herausforderungen der technisierten Fortpflanzung, Freiburg im Breisgau/München 2013.

Rothhaar, M./Hähnel, M./Kipke, R. (Hg.), Der manipulierte Embryo. Potentialitäts- und Speziesargumente auf dem Prüfstand, Münster 2018.

Scheule, R. M. (Hg.), Ethik des Lebensbeginns. Ein interkonfessioneller Diskurs, Regensburg 2015.

Weitere Literaturangaben erfolgen während der Vorlesung. Unterlagen und Texte zur Vorlesung werden auf der e-Learning-Plattform MOODLE zugänglich gemacht.