• Weichlein Siegfried

Diese Vorlesung bietet einen umfassenden Überblick über die amerikanische Geschichte von 1865 bis zur Gegenwart und beleuchtet die prägenden Phasen, die die Vereinigten Staaten zu einer modernen Weltmacht formten. Die Vorlesung beginnt mit der Reconstruction-Ära (1865-1877), in der die Nation nach dem Bürgerkrieg wieder zusammengefügt werden musste. Wir analysieren die Bemühungen um die Integration der befreiten Sklaven, die politischen Kämpfe um die Neuordnung des Südens und das letztendliche Scheitern einer umfassenden Gleichberechtigung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Ära der Massenmigration (1880-1920), die die USA grundlegend veränderte. Millionen von Einwanderern aus Europa, Asien und anderen Regionen suchten den “American Dream” und prägten die urbane Landschaft, Arbeitswelt und kulturelle Identität der Nation. Die beiden Weltkriege werden als Wendepunkte in der amerikanischen Außen- und Innenpolitik behandelt. Vom isolationistischen Rückzug nach 1918 bis zum Aufstieg zur globalen Supermacht 1945 – wir untersuchen, wie diese Konflikte die amerikanische Gesellschaft mobilisierten und transformierten. Die New Deal-Ära unter Franklin D. Roosevelt beendete die Große Depression und führten zu einem fundamentalen Wandel der Rolle des Bundesstaates. Wir diskutieren die Sozialprogramme und deren langfristige Auswirkungen auf die amerikanische Gesellschaft. Abschließend widmen wir uns der Ära des Kalten Krieges mit ihren tiefgreifenden gesellschaftlichen Reformbewegungen und Protesten. Von der Bürgerrechtsbewegung über die Antikriegsproteste bis hin zur Frauenrechtsbewegung – wir analysieren, wie sich Amerika in einem Spannungsfeld zwischen globaler Machtpolitik und innerem gesellschaftlichen Wandel bewegte.

Einführende Literatur:

Willi Paul Adams/Manfred Berg, Die USA im 20. Jahrhundert, 3. Auflage (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Band 29), München 2012.

Jill Lepore, Diese Wahrheiten: eine Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, übers. v. Werner Roller, Bonn 2020.

Studierende erhalten fundierte Kenntnisse über die Kontinuitäten und Brüche der amerikanischen Geschichte nach 1865, verstehen die Entstehung moderner gesellschaftlicher Strukturen und können historische Entwicklungen in ihrem globalen Kontext einordnen.

Die Vorlesung verbindet chronologische Darstellung mit thematischen Vertiefungen und nutzt vielfältige Quellenmaterialien, um ein lebendiges Bild der amerikanischen Vergangenheit zu zeichnen.​​​​​​​​​ Sie richtet sich an Studierende der Zeitgeschichte, der Geschichte und der Fächer mit einem Bezug zu den USA.