Kompetenzrahmen

Bachelor of Law

Dieses Kompetenzraster beschreibt die Fähigkeiten, die Jurastudierende im Laufe ihrer Ausbildung erwerben sollen. Es umfasst die theoretischen Grundlagen des Rechts, juristische Methodik sowie zentrale Kompetenzen in Kommunikation, Digitalisierung und Zusammenarbeit. Ziel ist es, Juristinnen und Juristen auszubilden, die kritisch denken und in unterschiedlichen beruflichen Kontexten kompetent handeln können.

Grundlagen, Kenntnisse und Kritik des Rechts

Am Ende der Ausbildung Niveau Bachelor verfügen die Studierenden über die folgenden Kompetenzen:

  • Juristische Kenntnisse

    Beherrschen des Inhalts und der Grundlagen der wichtigsten Rechtsgebiete...

    • indem sie den Inhalt und die Grundlagen der wichtigsten Rechtsgebiete (Zivilrecht, öffentliches Recht, Strafrecht usw.) verstehen;

    • indem sie das positive Recht in den Kontext seiner historischen Entwicklung und seiner philosophischen Grundlagen stellen;

    • indem sie sich der Funktion des Rechts als Orientierungshilfe für die Gesellschaft bewusst sind.

  • Wertesystem

    Vertrautsein mit den grundlegenden Werten, die der Rechtsordnung zugrunde liegen...

    • indem sie sich der grundlegenden Werte bewusst sind, die der Rechtsordnung zugrunde liegen;

    • indem sie sich mit diesen grundlegenden Werten vertraut machen.

  • Kritisches Denken

    Kritisches Denken entwickeln...

    • indem sie die Zuverlässigkeit von Informationsquellen und Beweismitteln in einer rechtlichen Konstellation überprüfen und erkennen;

    • indem sie logisches Denken anwenden;

    • indem sie Denkfehler und Zirkelschlüsse erkennen.

Juristische Methode und Arbeitstechnik

Am Ende der Ausbildung Niveau Bachelor verfügen die Studierenden über die folgenden Kompetenzen:

  • Juristische Methode

    Anwenden der juristischen Methode zur Lösung von juristischen Fragestellungen...

    • indem sie bei der Bearbeitung von einfacheren juristischen Sachverhalten die rechtserheblichen Sachverhaltselemente und die massgeblichen juristischen Fragen identifizieren;

    • indem sie die massgeblichen Rechtsgrundlagen erschliessen, erkennen, analysieren und interpretieren;

    • indem sie die massgeblichen Rechtsgrundlagen auf den rechtserheblichen Sachverhalt anwenden (Subsumption);

    • indem sie die rechtlichen Erwägungen und Ergebnisse begründen, formulieren und kommunizieren.

  • Juristische Arbeitstechnik

    Beherrschen der Techniken der juristischen Recherche und Kommunikation...

    • indem sie die Techniken der juristischen Recherche anwenden (insb. Auffinden und Verarbeiten von rechtlichen Dokumenten);

    • indem sie mit den Techniken der juristischen Vermittlung vertraut sind (Formulieren und Strukturieren von Rechtstexten; Argumentationstechniken und Zitierregeln).
  • Digital skills

    Anwenden von digitalen Technologien für die juristische Recherche und Analyse...

    • indem sie Software, digitale Instrumente und Datenbanken, die dazu bestimmt sind, die juristische Recherche zu optimieren, anwenden;

    • indem sie grundlegende digitale Fertigkeiten zur Ausübung von juristischen Berufen entwickeln.

Kommunikation und Zusammenarbeit

Am Ende der Ausbildung Niveau Bachelor verfügen die Studierenden über die folgenden Kompetenzen:

  • Sozialkompetenzen

    Wirksam zusammenarbeiten und kommunizieren im juristischen Kontext...

    • indem sie rechtliche Probleme und Lösungsansätze sowohl Fachkolleginnen und Fachkollegen verständlich erklären als auch für Nichtjuristinnen und Nichtjuristen zugänglich machen (Kommunikation);

    • indem sie mit anderen Studierenden konstruktiv zusammenarbeiten (Teamarbeit);

    • indem sie mit den verschiedenen Mechanismen zur Konfliktbewältigung vertraut sind (Konfliktlösung);

    • indem sie Probleme und Ansichten aus verschiedenen Perspektiven betrachten und verstehen (interperspektivisches Denken).

  • Sprachkompetenzen

    Wirksam kommunizieren in verschiedenen Sprachen im juristischen Kontext...

    • indem sie sich in ihrer Hauptstudiensprache mündlich und schriftlich klar ausdrücken;

    • indem sie Rechtsprechung und Lehre auf Deutsch (für Französischsprachige) und Französisch (für Deutschsprachige) lesen und verstehen;

    • bei Zusatz «Zweisprachig»: Indem sie Rechtsprechung und Lehre in beiden Studiensprachen lesen und verstehen und sich in diesen beiden Sprachen mündlich und schriftlich ausdrücken;

    • bei der Ausbildung «Bilingue plus»: Indem sie Rechtsprechung und Lehre in beiden Studiensprachen lesen und interpretieren und sich in diesen beiden Sprachen professionell mündlich und schriftlich ausdrücken, was von einem vertieften Verständnis des juristischen Vokabulars in diesen beiden Sprachen zeugt.

  • Interoperabilität

    Sich anpassen und mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen austauschen...

    • indem sie eine Sensibilität für unterschiedliche Systeme des Denkens, der Methoden und der Inhalte entwickeln, um andere Konzepte verstehen zu können;

    • indem sie in der Lage sind, sich konstruktiv mit Nicht-Juristen auszutauschen.