Fonds Baumer

Der Fonds Baumer ist eine Spezialbibliothek für die Kenntnis der Ostkirchen. Er besteht zu etwa knapp zwei Dritteln aus der ursprünglichen Privatbibliothek des damaligen Lehrbeauftragten für Ostkirchenkunde Iso Baumer (in Freiburg 1988-99), zu fast einem Drittel aus der Privatbibliothek von Prof. Raymund Erni Luzern, Titularprofessor für ostkirchliche Theologie in Freiburg (1957-1977) und Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Luzern (1940-1973, sowie für Liturgiewissenschaft ab 1959), und zu einem ganz kleinen Teil aus der Bibliothek der Catholica Unio (Päpstlich approbiertes Werk für Ostkirchenhilfe). Iso Baumer (*1929) befasste sich seit seinem 20. Lebensjahr mit den Ostkirchen, und obwohl er zunächst einen andern Berufsweg einschlug (romanische Sprachwissenschaft, italienische und französische Literatur und Philosophie) blieb er dem Studium der Ostkirchen treu, die in den Mittelpunkt seiner Arbeit traten, als er sich 1980 anschickte, Leben und Werk des Prinzen Max von Sachsen (1870-1951, von 1900 bis zu seinem Tod Professor für Liturgik und dann für ostchristliche Sprachen und Literaturen in Frreiburg) gründlich aufzuarbeiten. Diese Arbeit mündete in 3 Bände, die 1900, 1992 und 1996 erschienen; eine weitere grosse Arbeit war die Geschichte der Catholica Unio (1921/24-1999) - alle im damaligen Universitätsverlag (heute Academic Press) erschienen. Der Fonds Baumer umfasst z.T. heute nicht mehr auffindbare Bücher und Broschüren über alle Ostkirchen, mit besonderem Schwergewicht auf den Armeniern, Melkiten, Russen; nebst streng wissenschaftlichen Abhandlungen finden sich darunter auch dicke Bildbände (Kunst, Architektur), denn die Anschauung gehört zum Studium dieser Materie, Textbände, sowie viele Gebetbücher aus den Ostkirchen (Liturgie-Texte oder Gebete für den Privatgebrauch) in all den entsprechenden Sprachen. Es gelang Iso Baumer, die drei genannten Bibliotheken zusammenzuführen und der Universität zu schenken.

Untergebracht ist der Fonds Baumer in der Bibliothek für Geschichte und Theologie (BHT) an der Universität Miséricorde, Fribourg.
Zugang zur BHT über den Katalog der: Kantons- und Universitätsbibliothek Fribourg