Gründung der neuen Fakultät für Erziehungs- und Bildungswissenschaften

Das Projekt in Kürze

Im Kanton Freiburg ist die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer für die obligatorische Schule und die allgemeinbildende Sekundarstufe 2 gegenwärtig in besonderer Form organisiert. Für die Primarschule (1H-8H) werden die Lehrerinnen und Lehrer an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (HEP|PH FR) ausgebildet, für die Sekundarstufe 1 (9H‒11H) und die allgemeinbildende Sekundarstufe 2 (Gymnasium, FMS) sowie für die Heilpädagogik werden die Lehrerinnen und Lehrer an der Universität Freiburg (Unifr) ausgebildet.

Mit der Einführung des HarmoS-Systems, des kantonalen Gesetzes über die obligatorische Schule und der Lehrpläne für die West- und die Deutschschweiz (PER und Lehrplan21), die im Kern auf einer pädagogischen Gesamtvision von der 1H bis zur 11H beruhen, ist insbesondere die Aufteilung der Ausbildung der Lehrpersonen für die obligatorische Schule auf zwei Institutionen nicht mehr zeitgemäss.

Folglich hat der Staatsrat am 17. September 2019 den Grundsatzentscheid getroffen, die gesamte Lehrpersonenbildung unter einem institutionellen Dach zusammenzuführen. Nach einer Risiko- und Chancenanalyse beider Zusammenführungsvarianten (HEP|PH FR; UNI FR)  hat der Staatsrat am 8. Juni 2021 beschlossen, die Lehrpersonenbildung unter dem institutionellen Dach der Universität zusammenzuführen. In der Kontinuität hat der Grosse Rat am 29. Juni 2023 die Änderung des Gesetzes über die Universität sowie die Aufhebung des Gesetzes über die Pädagogische Hochschule Freiburg beschlossen. Die Revision der Universitätsstatuten wurde durch den Senat der Universität am 6. Dezember 2023 beschlossen und dann durch den Staatsrat am 23. Januar 2024 genehmigt

Die umfassende Zusammenführung der Lehrpersonenbildung, einschliesslich der Ausbildung im Bereich der schulischen Heilpädagogik unter dem Dach der Universität, wird es erlauben, Synergien besser zu nutzen und die Zusammenarbeit zu fördern, insbesondere in den Bereichen der Weiterbildung, der Sonderpädagogik und der Forschung. Damit realisiert der Kanton Freiburg ein originelles Modell mit einem eigenständigen und attraktiven Profil in der Schweizer Hochschullandschaft, welches in mehrfacher Hinsicht vielversprechend ist: Es wird die Tätigkeit der Universität Freiburg in diesem Bereich auf nationaler Ebene verstärken, der Ausbildung im Kanton mehr Gewicht verleihen und die Besonderheit des Kantons Freiburg festigen, die Lehrkräfte in jeder der beiden Sprachen auszubilden, entweder ganz auf Französisch oder ganz auf Deutsch oder mit einer zweisprachigen Option.

In Anbetracht des Umfangs des Projekts hat die Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten BKAD eine interne Projektstruktur eingerichtet, um die Einhaltung der sehr ehrgeizigen Ziele und des Zeitplans zu ermöglichen. Der gemeinsame akademische Studienbeginn an der neuen Fakultät für Erziehungs- und Bildungswissenschaften wird ab dem Herbstsemester 2025 stattfinden.

 

Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Website des Staatsrates.