Staatliche Fürsorge oder unerwünschter Eingriff in die Privatsphäre? Historische und rechtliche Perspektiven auf staatliche Zwangsmassnahmen in der Familie

  • Unterricht

    Details

    Fakultät Philosophische Fakultät
    Bereich Interdisziplinär
    Code UE-L26.00119
    Sprachen Deutsch
    Art der Unterrichtseinheit Vorlesung
    Kursus Master
    Semester SA-2020

    Titel

    Französisch Staatliche Fürsorge oder unerwünschter Eingriff in die Privatsphäre? Historische und rechtliche Perspektiven auf staatliche Zwangsmassnahmen in der Familie
    Deutsch Staatliche Fürsorge oder unerwünschter Eingriff in die Privatsphäre? Historische und rechtliche Perspektiven auf staatliche Zwangsmassnahmen in der Familie
    Englisch Staatliche Fürsorge oder unerwünschter Eingriff in die Privatsphäre? Historische und rechtliche Perspektiven auf staatliche Zwangsmassnahmen in der Familie

    Zeitplan und Räume

    Vorlesungszeiten Mittwoch 10:15 - 12:00, Wöchentlich (Herbstsemester)

    Unterricht

    Dozenten-innen
    • Kilde Gisela
    • Ludi Regula
    Beschreibung

    KESB ist ein Reizwort. Seit der Einführung der neuen Behörde anfangs 2013 halten Skandale und politische Vorstösse die Kontroverse um die KESB am Laufen. Besonders tragische Fälle haben wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Dass die KESB heftige Reaktionen hervorruft, überrascht indessen nicht. Jede Intervention des Kinder- und Erwachsenenschutzes ist ein massiver Eingriff in die Freiheits- und Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Er tangiert besonders heikle Bereiche der Privatsphäre und kann für Einzelne und Familien nachhaltige Folgen haben, wie aus der Arbeit der Unabhängigen Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen hervorgeht. Die UEK hat sich mit der historischen und rechtlichen Aufarbeitung früherer Versorgungspraktiken befasst und dabei gravierende Mängel im Rechts- und Persönlichkeitsschutz aufgedeckt und deren Ursachen analysiert. So zeigt die Untersuchung, wie Fürsorge- und Vormundschaftsbehörden über Jahrzehnte hinweg Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf administrativem Weg in Heime, Institutionen oder Pflegefamilien eingewiesen haben, ohne den Betroffenen rechtliches Gehör zu gewähren. Oftmals waren Verdingkinder und Heiminsass*innen schutzlos Misshandlungen durch Aufsichtspersonal, Pflegeeltern und -geschwister ausgeliefert. Auch Zwangssterilisationen und Medikamentenversuche ohne Einwilligung der Betroffenen bildeten Teil der aus heutiger Sicht missbräuchlichen Praktiken in Heimen und psychiatrischen Kliniken. Viele Betroffene sind für den Rest ihres Lebens von diesen Erlebnissen gezeichnet. Und viele haben erst durch die laufende politische und historische Aufarbeitung früherer Fürsorgepraktiken eine späte Genugtuung erfahren.

    Die Beschäftigung mit der Geschichte staatlicher Zwangsmassnahmen in der Familie und mit dem Wandel der rechtlichen Grundlagen erlaubt es, die aktuellen Kontroversen um die KESB in einen grösseren historischen, rechtlichen und politischen Rahmen einzuordnen. Der Kurs will damit zur kritischen Reflexion der Probleme beitragen, die behördliche Eingriffe in die Familie aufwerfen.

    Soft Skills Nein
    ausserhalb des Bereichs Ja
    BeNeFri Ja
    Mobilität Ja
    UniPop Nein
    Hörer Ja

    Dokument

    Bibliographie

    Einführungslektüre:

    Regula Ludi: Rezension zu: Unabhängige Expertenkommission Administrative Versorgungen (Hrsg.): Organisierte Willkür. Administrative Versorgungen in der Schweiz 1930–1981. Schlussbericht. Zürich  2019. ISBN 978-3-0340-1520-2, In: H-Soz-Kult, 04.02.2020, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28954>.

  • Einzeltermine und Räume
    Datum Zeit Art der Unterrichtseinheit Ort
    16.09.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 02, Raum S-01.118
    23.09.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    30.09.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    07.10.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    14.10.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    21.10.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    28.10.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    04.11.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 02, Raum S-01.118
    11.11.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    18.11.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    25.11.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    02.12.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    09.12.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
    16.12.2020 10:15 - 12:00 Kurs RM 01, Raum C-0.101
  • Leistungskontrolle

    Schriftliche Arbeit und Vortrag - SA-2020, Wintersession 2021

    Bewertungsmodus Nach Note
    Beschreibung

    Leistungsnachweis (benotete, laufende Lernkontrolle)

    Erwartet wird:

    •    regelmässige Teilnahme an den Sitzungen, Lesen der Pflichtlektüre und aktive Beteiligung an der Diskussion

    •    Inputreferat (max. 20 Minuten) zur Vertiefung der Pflichtlektüre unter Berücksichtigung zusätzlicher Literatur. Zum Inputreferat gehört ein Handout im Umfang von max. 2 Seiten mit 2-3 Thesen für die Diskussion und einer Bibliografie der beigezogenen Literatur.

    •    Schriftlicher Essay (max. 2000 Wörter) basierend auf dem Inputreferat (nach Absprache mit der Dozentin). Der Essay soll die wichtigsten Erkenntnisse der Sitzung knapp und konzis zusammenfassen. (Abgabetermin jeweils zwei Wochen nach dem Inputreferat)

    Für die Benotung zählen:

    •    Das Inputreferat (Note, 40%)

    •    Der Essay (60%) Für eine genügende Note muss der Essay den Anforderungen wissenschaftlichen Schreibens genügen (Problemstellung, Aufbau, Referenzen, korrekte Zitierweise; für die Benotung relevant sind die Stringenz der Argumentation, sprachliche Klarheit, Originalität der Argumente).

    •    Die mündliche Beteiligung

    Schriftliche Arbeit und Vortrag - SP-2021, Sommersession 2021

    Bewertungsmodus Nach Note
    Beschreibung

    Leistungsnachweis (benotete, laufende Lernkontrolle)

    Erwartet wird:

    •    regelmässige Teilnahme an den Sitzungen, Lesen der Pflichtlektüre und aktive Beteiligung an der Diskussion

    •    Inputreferat (max. 20 Minuten) zur Vertiefung der Pflichtlektüre unter Berücksichtigung zusätzlicher Literatur. Zum Inputreferat gehört ein Handout im Umfang von max. 2 Seiten mit 2-3 Thesen für die Diskussion und einer Bibliografie der beigezogenen Literatur.

    •    Schriftlicher Essay (max. 2000 Wörter) basierend auf dem Inputreferat (nach Absprache mit der Dozentin). Der Essay soll die wichtigsten Erkenntnisse der Sitzung knapp und konzis zusammenfassen. (Abgabetermin jeweils zwei Wochen nach dem Inputreferat)

    Für die Benotung zählen:

    •    Das Inputreferat (Note, 40%)

    •    Der Essay (60%) Für eine genügende Note muss der Essay den Anforderungen wissenschaftlichen Schreibens genügen (Problemstellung, Aufbau, Referenzen, korrekte Zitierweise; für die Benotung relevant sind die Stringenz der Argumentation, sprachliche Klarheit, Originalität der Argumente).

    •    Die mündliche Beteiligung

    Schriftliche Arbeit und Vortrag - SP-2021, Herbstsession 2021

    Bewertungsmodus Nach Note
    Beschreibung

    Leistungsnachweis (benotete, laufende Lernkontrolle)

    Erwartet wird:

    •    regelmässige Teilnahme an den Sitzungen, Lesen der Pflichtlektüre und aktive Beteiligung an der Diskussion

    •    Inputreferat (max. 20 Minuten) zur Vertiefung der Pflichtlektüre unter Berücksichtigung zusätzlicher Literatur. Zum Inputreferat gehört ein Handout im Umfang von max. 2 Seiten mit 2-3 Thesen für die Diskussion und einer Bibliografie der beigezogenen Literatur.

    •    Schriftlicher Essay (max. 2000 Wörter) basierend auf dem Inputreferat (nach Absprache mit der Dozentin). Der Essay soll die wichtigsten Erkenntnisse der Sitzung knapp und konzis zusammenfassen. (Abgabetermin jeweils zwei Wochen nach dem Inputreferat)

    Für die Benotung zählen:

    •    Das Inputreferat (Note, 40%)

    •    Der Essay (60%) Für eine genügende Note muss der Essay den Anforderungen wissenschaftlichen Schreibens genügen (Problemstellung, Aufbau, Referenzen, korrekte Zitierweise; für die Benotung relevant sind die Stringenz der Argumentation, sprachliche Klarheit, Originalität der Argumente).

    •    Die mündliche Beteiligung

    Schriftliche Arbeit und Vortrag - SA-2021, Wintersession 2022

    Bewertungsmodus Nach Note
    Beschreibung

    Leistungsnachweis (benotete, laufende Lernkontrolle)

    Erwartet wird:

    •    regelmässige Teilnahme an den Sitzungen, Lesen der Pflichtlektüre und aktive Beteiligung an der Diskussion

    •    Inputreferat (max. 20 Minuten) zur Vertiefung der Pflichtlektüre unter Berücksichtigung zusätzlicher Literatur. Zum Inputreferat gehört ein Handout im Umfang von max. 2 Seiten mit 2-3 Thesen für die Diskussion und einer Bibliografie der beigezogenen Literatur.

    •    Schriftlicher Essay (max. 2000 Wörter) basierend auf dem Inputreferat (nach Absprache mit der Dozentin). Der Essay soll die wichtigsten Erkenntnisse der Sitzung knapp und konzis zusammenfassen. (Abgabetermin jeweils zwei Wochen nach dem Inputreferat)

    Für die Benotung zählen:

    •    Das Inputreferat (Note, 40%)

    •    Der Essay (60%) Für eine genügende Note muss der Essay den Anforderungen wissenschaftlichen Schreibens genügen (Problemstellung, Aufbau, Referenzen, korrekte Zitierweise; für die Benotung relevant sind die Stringenz der Argumentation, sprachliche Klarheit, Originalität der Argumente).

    •    Die mündliche Beteiligung

  • Zuordnung
    Zählt für die folgenden Studienpläne:
    Familien-, Kinder- und Jugendstudien 90 [MA]
    Version: SA15_MA_PA_bil_V01
    Wahlmodul > Familie
    Sozial- und Geisteswissenschaften