• Dürr Simon

• Dürr Simon

Im Brief an die Philipper wendet sich Paulus an eine Gemeinde, mit der er sich besonders eng verbunden sieht. Seine eigene Lage ist prekär, da er sich zur Abfassungszeit in Haft befindet. Dennoch verfasst Paulus in dieser Situation ein Schreiben, bei dem er auch grundsätzliche Aspekte des Lebens in Christusnachfolge zur Sprache bringt. Paulus legt in diesem relativ kurzen Brief dar, worauf es ihm in Bezug auf das Evangelium «ankommt» (Phil 1,10).

In dieser neutestamentlichen Exegese-Vorlesung werden wir kurz die wichtigsten Einleitungsfragen rekapitulieren, bevor wir die kulturellen Kontexte der Stadt Philippi im ersten Jahrhundert entlang von Quellentexten erkunden. Auf dieser Grundlage werden wir versuchen, die einzelnen Abschnitte des Briefes auf seine Gesamtanlage und die kommunikativen Anliegen des Paulus zu beziehen, und dabei die Hauptthemen des Briefes zu erarbeiten.

• Exegetische Methoden in ihrer Anwendung nachvollziehen können
• Eigene Urteile zu Auslegungsproblemen im Dialog mit Forschungsstimmen bilden können
• Eigene Textbeobachtungen auf kulturelles Kontextwissen beziehen können
• Kritisch nachvollziehen können, wie sich Paulus-Deutungen auf Textinterpretationen stützen

Es handelt sich um eine Vorlesung, bei der eigene Textarbeit zur Vorbereitung erwünscht ist. Griechisch-Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt, können aber einer vertieften Auseinandersetzung förderlich sein.

Literaturangaben im Einzelnen werden während des Semesters gemacht. Für eine erste Orientierung siehe die Einleitungen.

•  M. Ebner/S. Schreiber, Einleitung in das Neue Testament, Stuttgart ³ 2020, S. 383–386 (Literatur)
•  P.A. Holloway (Hermeneia) 2017
• S. E. Fowl (The two horizons New Testament commentary) 2005
• J. Frey, Der Philipperbrief im Rahmen der Paulusforschung, in: Ders./Schliesser (Hrsg.), Der Philipperbrief des Paulus in der hellenistischen-römischen Welt, Tübingen 2015, 1–31 (Forschungsüberblick)