• Herberichs Cornelia

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Im zweisemestrigen Proseminar «Einführung in die Germanistische Mediävistik» werden die Studierenden in die älteren Sprachstufen des Deutschen – in das Alt- und Mittelhochdeutsche – eingeführt. Sie erhalten Einblicke in phonologische, lexikalische und syntaktische Besonderheiten der mittelalterlicher Sprachstufen und lernen ausserdem, deutschsprachige Texte dieser Epoche sich eigenständig zu erschliessen und zu übersetzen.

Als Lektüre des Proseminars I steht der erste deutschsprachige Roman auf dem Programm, der von einem Ritter aus der Tafelrunde des Königs Artus erzählt: der «Erec» des Hartmann von Aue, verfasst gegen Ende des 12. Jahrhunderts.

Anhand dieses Romans und weiterer Texte führt das Proseminar in die Besonderheiten der mittelalterlichen deutschsprachigen Literatur ein: Wir setzen uns mit literaturtheoretischen Fragen auseinander, die für die Werke dieser Epoche zentral sind (Fragen nach dem Erzähler- bzw. Autorkonzept, nach der Fiktionalität und dem Wahrheitsanspruch des Erzählten, nach literarischen Formaspekten), mit kulturhistorischen Kontexten, welche die Stoffe prägen (feudale Kultur, religions- und rechtshistorische Hintergründe) und mit praktischen Aspekten der Literaturproduktion (Manuskriptkultur, historische Medialität). Ziel ist es, auf diese Weise mittelalterliche Texte vor dem Hintergrund ihrer historischen und ästhetischen Besonderheiten zu verstehen und zu interpretieren.

Die Fortsetzung des Proseminars I (Proseminar II) findet im FS 2022, jeweils donnerstags, 08h15–10h00, statt.