Kilian Schindler ist ein Spezialist für Shakespeare und seine Zeitgenossen und unterrichtet ab August 2023 als Assistenzprofessor am Departement für Englisch.

Kilian Schindler hat Anglistik und Germanistik an der Universität Bern und der University of Ulster studiert und 2019 an der Universität Freiburg nach Forschungsaufenthalten an der University of Michigan und an der Folger Shakespeare Library in Washington D.C. promoviert. Seither hat er englische Literatur an den Universitäten Freiburg, Neuenburg und Zürich gelehrt.

Kilian Schindlers Forschungsschwerpunkt ist die frühneuzeitliche englische Literatur, insbesondere die dramatischen Werke von Shakespeare und seinen Zeitgenossen. Seine Herangehensweise an die frühneuzeitliche Literatur ist hauptsächlich in der Ideengeschichte verwurzelt, mit einem besonderen Augenmerk auf die literarische Darstellung und den Ausdruck von politischem und religiösem Dissens. Seine Monografie mit dem Titel "Religious Dissimulation and Early Modern Drama: The Limits of Toleration" (Cambridge University Press 2023) untersucht die dramatische Darstellung des Nikodemismus, d. h. der Verleugnung des eigenen religiösen Glaubens, um der Verfolgung zu entgehen, in den dramatischen Werken von Shakespeare und seinen Zeitgenossen. Er ist auch Mitherausgeber einer neuen kritischen Ausgabe von Sebastian Castellios "De haereticis an sint persequendi (Über Ketzer und ob sie verfolgt werden sollen)" (Schwabe 2023), einem Meilenstein in der Geschichte der religiösen Toleranz, der erstmals 1554 veröffentlicht wurde.

Ein weiteres Forschungsinteresse von Kilian Schindler gilt der Übersetzung und ihren Auswirkungen auf die literarische Form sowie der ideologischen Flexibilität literarischer Texte, die er in Aufsätzen über Übersetzungen von Niccolò Machiavellis "Il Principe" beziehungsweise John Miltons "Paradise Lost" untersucht hat.