LehrePublikationsdatum 14.02.2022

Matthieu Gillabert, neuer Professor am Departement für Zeitgeschichte


Matthieu Gillabert ist seit dem ersten Februar 2022 Professor am Departement für Zeitgeschichte. Seine Interessen gelten insbesondere dem Kalten Krieg aus globaler Betrachtung und insbesondere dessen Einfluss auf die Schweiz.

Nach einem zweisprachigen Lizentiat in Geschichte und Philosophie verteidigte Matthieu Gillabert an der Universität Freiburg seine Dissertation zum Thema "La diplomatie culturelle de la Suisse durant le second vingtième siècle" und schloss mit einer Habilitation "De l'internationalisation de l'université à l'internationalisme étudiant : les migrations étudiantes en Europe à l'heure de la massification universitaire (1945-1980)" an. Seine Forschungen in internationaler Geschichte und Kulturgeschichte führten ihn zu verschiedenen Anstellungen in der Schweiz (Freiburg, Neuchâtel) und im Ausland (Paris, Warschau, Turku und Montreal).

Matthieu Gillaberts Forschungsgebiete umfassen insbesondere Kulturdiplomatie und studentische Mobilität als ein Faktor der Globalisierung. Nach seinen Erforschungen zur studentischen Mobilität währen des 20. Jahrhunderts im frankophonen Sprachraum, wendet er sich der Ausbildung ausländischer Studierenden im kommunistischen Block, insbesondere in der Volksrepublik Polen, zu. Entgegen der allgemeinen Annahme, dass der kommunistische Block in sich geschlossen gewesen sei, zeigen die Studien, dass er auf globaler Ebene vernetzt war. Diese Erkenntnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der Konstruktion von Beziehungen zur Andersartigkeit in diesem Teil Europas.

Aktuell forscht Matthieu Gillabert weiterhin über den Kalten Krieg in einer globalen Dimension und untersucht dessen Auswirkungen des Endes dessen Ende auf die Schweiz. Er beteiligt sich ebenfalls an laufenden Forschungen zur kolonialen Vergangenheit der Schweiz. Seine Arbeit siedelt sich hauptsächlich in einer soziokulturellen und transnationalen Perspektive an und inspiriert sich an den postkolonialen Studien.

Ausbildung für "Führungspositionen in der Dritten Welt" in Lódz, Polen. Erschienen in einem polnischen Studentenmagazin der 1960er Jahre ©Slawek Bieganski, ITD, 19.2.1961

Einband des Buches von Matthieu Gillabert über die Geschichte Warschaus, illustriert von Fanny Vaucher, erschienen 2016 vom Herausgeber Noir sur Blanc.