Inci Pia Bozkaya
Dr.
inci.bozkaya@unifr.ch
+41 26 300 7878
https://orcid.org/0000-0001-5092-1121
- Die Fabel in Mittelalter und Früher Neuzeit
- Sinnstiftungs- und Sinnvermittlungsverfahren in literarischen Kleinformen
- Historische Narratologie
- Illustrierte Flugblätter der Frühen Neuzeit
- Überlieferungsgeschichte
Doktorassistent_in
Departement für Germanistik
Av. de l'Europe 20
1700 Fribourg
Empfangszeit
Biografie
- seit Oktober 2021 Doktorassistentin an der Professur für Germanistische Mediävistik an der Universität Freiburg / Schweiz (Prof. Dr. Cornelia Herberichs)
- Oktober 2018–September 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Assistentin) an der Professur Germanistische Mediävistik an der Universität Potsdam (Prof. Dr. Katharina Philipowski)
- 2016 Promotion (Dr. phil.) an der Universität Mannheim mit der Dissertation „‚Es ist ein deutung in der sachen‘. Studien zum Esopus des Burkard Waldis“ (Erstgutachterin: Frau Prof. Dr. Katharina Philipowski; Zweitgutachter: Prof. Dr. Jan-Dirk Müller) mit dem Ergebnis summa cum laude
- Februar 2014–September 2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Lehrstuhlassistentin) am Lehrstuhl Germanistische Mediävistik an der Universität Mannheim (Prof. Dr. Katharina Philipowski)
- April 2011–Januar 2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Germanistik und Komparatistik an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie)
- August 2010–März 2011 Wissenschaftliche Hilfskraft im DFG-Projekt „Frühe Neuzeit in Deutschland 1520–1620. Literatur-wissenschaftliches Verfasserlexikon (VL 16)“ an der LMU München
- September 2007–April 2008 Graduate Studies an der University of Alberta in Edmonton, Kanada, mit gleichzeitiger Tätigkeit als Lehrassistenz (Teaching Assistance) am German Department. Teilgefördert mit Mittel des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst)
- Oktober 2004–Juli 2010 Studium der Theaterwissenschaften, der germanistischen Mediävistik, Neueren Deutschen Literatur und Mittelalterlichen Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München
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AKTUELLES
Tagungsbericht Brettspiele-Tagung (Franziska Ascher) / Germanistiktag (Thomas Müller) in: Paidia Zeitschrift für Computerspielforschung
Forschung und Publikationen
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I. Bücher (Monographien, Herausgeberschaften, Mitarbeit an)
4 Publikationen
Mitarbeit an: Cornelia Herberichs / Robert Schöller (Hrsg.): Fragmente und Fragmentierungen. Neue Zugänge zur mittelalterlichen deutschsprachigen Überlieferung. Freiburger Kolloquium 2023. Berlin 2024 (Wolfram Studien XXVIII).
Inci Bozkaya, Cornelia Herberichs, Robert Schöller, Cyril Senn (2024) | BuchGemeinsam mit Britta Bußmann und Katharina Philipowski (Hrsg.): Der Ritter, der ein Mädchen war. Studien zum Roman de Silence von Heldris de Cornuailles. Göttingen 2020 (Aventiuren 13)
Inci Bozkaya (2020) | BuchDer ‚Esopus‘ des Burkard Waldis und die Fabel der Frühen Neuzeit. Gattungstradition und transformation, Autorisierungsstrategien, Deutungsmöglichkeiten
Inci Bozkaya (DeGruyter, 2019) | BuchIllustrierte Flugblätter der Frühen Neuzeit im Deutschunterricht
Inci Bozkaya, (2018) | Artikel -
II. Aufsätze
10 Publikationen
Streit hören und Gerücht ansehen. Streitgespräch und Allegorie als Darstellungsformen von Vertrauen und ambiguer Rede auf Flugblättern von Hans Sachs
Seismographen der Krise. Vertrauen und Misstrauen in frühneuzeitlichen Flugblättern (2024) | Artikeldurliuhtec und dursihtec / was sîn küneclicher prîs. Überlegungen zum Erzählverfahren der Akkumulierung und Überbietung im ›Turnier von Nantes‹
Inci Bozkaya, Konrad von Würzburg als Erzähler (2021) | ArtikelGemeinsam mit Britta Bußmann und Katharina Philipowski: Einleitung. In: Inci Bozkaya, Britta Bußmann, Katharina Philipowski (Hrsg.): Der Ritter, der ein Mädchen war. Studien zum Roman de Silence von Heldris de Cornuailles. Göttingen 2020 (Aventiuren 13), S. 9–73
Inci Bozkaya (2020) | BuchkapitelIlluminiertes Schweigen. Zur Überlieferung des „Roman de Silence“ im Codex WLC/LM/6. In: Inci Bozkaya, Britta Bußmann, Katharina Philipowski (Hrsg.): Der Ritter, der ein Mädchen war. Studien zum Roman de Silence von Heldris de Cornuailles. Göttingen 2020 (Aventiuren 13), S. 75–114
Inci Bozkaya, (2020) | ArtikelInformationsvermittlung in mediengeschichtlicher Perspektive: Unerhörte und schreckliche Nachrichten in den ›Neuen Zeitungen‹ der Frühen Neuzeit
Inci Dr. Bozkaya, Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes (2018) | ArtikelVorwort
Inci Dr. Bozkaya, Cornelia PD Dr. Herberichs, Anette Dr. Sosna, Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes (2018) | ArtikelNeue äsopische Fabeln? Zur Gattungsreflexion und –innovation in der Fabel der Frühen Neuzeit. In: Jianhua Zhu, Michael Szurawitzki, Jin Zhao (Hrsg.): Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation. Bd. 8. (Publikationen der Internationalen Vereinigung für Germanistik [IVG]). Bern 2017, S. 45–49
Inci Bozkaya, (2017) | ArtikelTagungsbericht: Heldris de Cornouailles: „Roman de Silence“. Kloster Bronnbach, 04.–06. Oktober 2015
Inci Bozkaya, Britta Bußmann, Zeitschrift für deutsche Philologie (2016) | Artikel -
III. Kleinere Beiträge
7 Publikationen
Brettspiele im Mittelalter und heute – Gastbeitrag , in Alma & Georges
Inci Bozkaya, Cyril Senn, Robert Schöller (14.11.2024) | PresseartikelRezension zu Kattrin Schlecht: Fabula in situ. Äsopische Fabelstoffe in Text, Bild und Gespräch. (Scrinium Friburgense 37). De Gruyter, Berlin – München – Boston 2014. In: Arbitrium 38 (2020), S. 39–41
Inci Bozkaya (2020) | RezensionNeue äsopische Fabeln? Zur Gattungsreflexion und –innovation in der Fabel der Frühen Neuzeit. In: Jianhua Zhu, Michael Szurawitzki, Jin Zhao (Hrsg.): Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation. Bd. 8. (Publikationen der Internationalen Vereinigung für Germanistik [IVG]). Bern 2017, S. 45–49
Inci Bozkaya, (2017) | ArtikelRezension zu Der Hof. Ort kulturellen Handelns von Frauen in der Frühen Neuzeit. Herausgegeben von Susanne Rode-Breymann und Antje Tumat. Köln: Böhlau, 2013. In: Monatshefte. 109 (2017), S. 298–300
Inci Bozkaya (2017) | RezensionTagungsbericht: Heldris de Cornouailles: „Roman de Silence“. Kloster Bronnbach, 04.–06. Oktober 2015
Inci Bozkaya, Britta Bußmann, Zeitschrift für deutsche Philologie (2016) | ArtikelRezension zu James A. Schultz: Courtly Love, the Love of Courtliness and the History of Sexuality. In: Beiträge zur Geschichte der Deutschen Sprache und Literatur (PBB). 134 (2012), S. 278–281
Inci Bozkaya (2012) | Rezension -
IV. Tagungsorganisation
4 Publikationen
Germanistiktag SAGG: Ludische Textualität. Spiele als Gegenstand der Germanistik (22.11.2024)
Inci Bozkaya, Cyril Senn, Robert Schöller (2024) | SonstigesBrettspiele im Mittelalter – das Mittelalter im Brettspiel. Poetik, Rezeption, Praxis. 21.–23. November 2024 (Universität Freiburg / Schweiz)
Inci Bozkaya, Robert Schöller, Cyril Senn (2024) | SonstigesInternationaler Nachwuchsworkshop Fragmentologie – Aktuelle Ansätze der wissenschaftlichen Analyse mittelalterlicher Handschriftenfragmente mit einem anwendungsorientierten Praxisteil zur digitalen Erschließung am 13.09.2023 in Freiburg/CH
Inci Bozkaya, Lena Stockburger (2023) | SonstigesHeldris de Cornouailles: Roman de Silence. Am 04.–06. Oktober 2015 im Kloster Bronnbach
Inci Bozkaya, Julia Rüthemann, Katharina Philipowski (2015) | Sonstiges -
V. Vorträge (in Auswahl)
15 Publikationen
'Zwischenräume. Zur Darstellung und Funktion der Wassergrenze in der mhd. Literatur'. Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Mediaevalia zum Thema „Grenzen und Grenzräume“
Inci Bozkaya (2024) | Sonstiges'Egeslîcher vere, tûvel, gûter kneht. Zur Darstellung und Funktionalisierung des mythischen Fährmannes Charon in Heinrichs von Veldeke 'Eneasroman''. Lunch Lecture im Rahmen des Mediävistischen Colloquiums der Universität Freiburg / Schweiz
Inci Bozkaya (2024) | SonstigesPrekäre Übergänge. Die Begegnung mit dem Fährmann der Toten im Mittelalter. Vortrag im Rahmen des W:ortwechsels: Ein Dialog zwischen Literatur und Wissenschaft: Unterwelten der Gegenwart an der LMU München
Inci Bozkaya (2023) | SonstigesPrekäre Übergänge. Die Begegnung mit dem Fährmann in der mittelhochdeutschen Eustachius-Legende. Vortrag im Rahmen des Interuniversitären Forschungskolloquiums von Freiburg/CH, Genf, Lausanne und Bern (Westschweiz)
Inci Bozkaya (2023) | SonstigesPrekäre Übergänge. Die Begegnung mit dem Fährmann in der mittelhochdeutschen Literatur. Vortrag im Rahmen des XIX. Altgermanistisches Colloquium am Hesselberg (04.-06.10.2023)
Inci Bozkaya (2023) | SonstigesDen Streit hören und das Gerücht ansehen. Zu zwei bild-textlichen Möglichkeiten zur Darstellung von Sprache und Vertrauen auf dem illustrierten Flugblatt des 16. Jahrhunderts. Gastvortrag im Oberseminar von Prof. Dr. Susanne Reichlin; Ludwig-Maximilians-Universität München
Inci Bozkaya (2023) | SonstigesRezipienten als Richter im Helmbrecht von Werner dem Gärtner. Vortrag im Rahmen des Doppelpanels: Rezipienten als Richter. Oszillationen zwischen Urteil und Deutung I & II auf dem 27. Deutschen Germanistentag 2022, Paderborn, 25.9.-28.9.2022, „Mehrdeutigkeiten“
Inci Bozkaya (2022) | SonstigesWasser queren. Die Begegnung mit dem Fährmann in der mittelhochdeutschen Literatur. Gastvortrag im Rahmen des Seminars Wolfram von Eschenbach: Parzival bei PD Dr. Jan Mohr an der Goethe-Universität Frankfurt a.M
Inci Bozkaya (2022) | SonstigesVon der Handschrift zum digitalen Transkript forschungsnah gelehrt. Digitale Editionspraxis als studentisches Projekt - Ein Erfahrungsbericht im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Transkribathons der Staatsbibliothek zu Berlin von Dr. Nicole Eichenberger und Dr. Hedwig Suwelack
Inci Bozkaya (2021) | SonstigesFama. Das gerücht mit seiner wunderlichen Eygenschafft/ nach beschreibung Virgilij des poeten. im Rahmen des Workshops ‚Vertrauen und Misstrauen in illustrierten Flugblättern der Frühen Neuzeit‘ an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 04.06.2021
Inci Bozkaya (2021) | Sonstiges -
Forschungsprojekte
Brettspiele im Mittelalter – Das Mittelalter im Brettspiel. Poetik, Rezeption, Praxis
Status: AbgeschlossenBeginn 01.10.2024 Ende 31.12.2024 Finanzierung SNF Projektblatt öffnen Ziel der Tagung ist es, das von den ‹Game Studies› stark vernachlässigte Brettspiel sowohl unter mediävistisch-literaturwissenschaftlicher als auch unter rezeptionsästhetisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive in den Blick zu nehmen. Berücksichtigt werden narratalogische, sprachpragmatische, kultur- und medienwissenschaftliche Ansätze. In einer ersten Sektion werden literatur- und (real-)historische Aspekte des mittelalterlichen Brettspiels untersucht. In der zweiten Sektion wird gefragt, wie mittelalterliche Themen im modernen Brettspiel verhandelt werden. Die Sektion ‹Ludische Textualität› richtet sich an ein gesamtgermanistisches, auch fachdidaktisches Publikum. Zusätzlich wird eine öffentliche Lesung von Tonio Schachinger angeboten. Ein Studierendenworkshop schliesst die Tagung ab. Habilitationsvorhaben: „Prekäre Übergänge. Die Begegnung mit dem Fährmann in der mittelhochdeutschen Literatur“ (Arbeitstitel)
Status: LaufendBeginn 01.03.2021 Ende Finanzierung Andere Gegenstand der Untersuchung ist der Fährmann in der mittelhochdeutschen Literatur und die aus der Begegnung des Helden mit ihm resultierende Erzählkonstellation. Der verge ist eine literarische Figur, die sich primär über ihre Handlungsfunktion auszeichnet: sie setzt den Helden von einem Ufer zum anderen über. Als solche ist sie zwar nur helfende Nebenfigur, erweist sich jedoch bei genauerer Untersuchung als Element einer komplexen narrativen Struktur. Der Fährmann ist in eine spezifische Erzählkonstellation eingebettet. Eine angemessene Analyse hat neben Aspekten wie Figurenmerkmalen und der Einbettung in Figurenkonstellationen auch die Kategorien Raum, Zeit und Handlung zu berücksichtigen. So besteht die Erzählkonstellation um den Fährmann aus einer typischen Raumkonstellation – zwei Ufer, die durch ein Gewässer getrennt sind, die der Held nicht ohne Hilfe überwinden kann–; aus einer typischen Zeitkonstellation – die Reise des Helden muss unterbrochen werden, um eine Schwelle zu überwinden, es gibt ein ‚davor‘ vor der Querung und ein ‚danach‘ nach der Ankunft –; einer typischen Figurenkonstellation – der Held ist abhängig von dem in der Erstbegegnung nicht einschätzbaren Fährmann – und einem typischen Handlungsablauf – die Überquerung muss ausgehandelt und durchgeführt werden und bleibt bis zur Ankunft am anderen Ufer eine für den Helden prekäre Situation, in welcher er Kontrolle abgeben muss.
Die Begegnung des Helden mit einem Fährmann ist öfters und hierbei auch in klassischen Werken der mittelhochdeutschen Literatur Gegenstand der Erzählung. Eine systematische Untersuchung der hier skizzierten Erzählkonstellation ist bisher jedoch noch ein Desiderat in der mediävistischen Literaturwissenschaft. Bereits durch die oben nur kursorisch dargelegten Aspekte ist ersichtlich, dass die Untersuchung von literarischen Begegnungen mit dem Fährmann in ihrer narratologischen Ausrichtung weit mehr als nur motivgeschichtlich aufschlussreich sein wird und an etablierte Forschungsfelder wie beispielweise Untersuchungen zur Figur des Dritten oder zu Grenzräumen anschließt. Um die noch bestehende Forschungslücke zu füllen, ist der Gegenstand der Arbeit werk-, gattungs- und epochenübergreifend ausgerichtet. Berücksichtigt werden – an dieser Stelle sei nur exemplarisch auf die bekanntesten Fährmänner in der mittelhochdeutschen Literatur hingewiesen – der mythologische Fährmann der Antike, der zur Anderwelt übersetzt und der sich in Form von Charon im Eneasroman von Heinrich von Veldeke findet, ebenso wie der namenlose Fährmann im Dienst von Gelfrât und Else im Nibelungenlied, der von Hagen im heroischen Zorn erschlagen wird, wie auch Plippalinôt im Parzival von Wolfram von Eschenbach, der ein treuer Verbündeter von Gawein wird und dessen Tochter in der Wolframschen Ausgestaltung als Mitglied der Hofgesellschaft handlungsbestimmend für den Fortgang der Erzählung um Schastel Marveile ist. Das Fortdauern dieser variantenreichen Erzählkonstellation – verwiesen sei etwa auf den Erzähleingang des Lalebuches, an den Gondoliere, der in Thomas Manns Novelle Tod in Venedig Gustav von Aschenbach gegen dessen Willen über die Lagune zum Lido bringt, oder den Anfang von Saša Stanišićs Vor dem Fest –erlaubt es, einen Bogen bis in die Literatur der Gegenwart zu schlagen.