• Schmidlin Regula

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In der Sprachwissenschaft befasst sich die Morphologie mit den Strukturen und Regularitäten von Wortformen. In der Vorlesung werden Verfahren aufgezeigt, wie die kleinsten Bausteine deutscher Wortformen ermittelt werden und welchen Gesetzmässigkeiten die Paradigmen folgen, die sich aus dieser Analyse ergeben. Bekanntermassen umfasst die Morphologie einerseits die Flexion, die die grammatischen Funktionen der Wörter in einem Satz ausdrückt, und andererseits die Wortbildung. Neben Bedeutungswandel, Entlehnung und der (sehr seltenen) Urschöpfung wird der deutsche Wortschatz meistens durch Neukombinationen bereits vorhandener Wortbausteine erweitert. Wir werden uns in der Vorlesung beiden Bereichen der Morphologie widmen und erfahren, dass die Morpheme des Deutschen in einschlägigen Grammatiken nicht aus Beliebigkeit teilweise unterschiedlich klassifiziert werden, sondern weil die Morpheme in ihrer sprachhistorischen Entwicklung unterwegs sind und sich kategorial verändern können. Diese Kategorien werden je nach theoretischer Perspektive unterschiedlich gewichtet.

Barz, Irmhild (2008): Englisches in der deutschen Wortbildung. In: Eichinger, Ludwig M. et al. (2008): Wortbildung heute. Tendenzen und Kontraste in der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen, 39-60.

Eisenberg, Peter (2013): Grundriss der deutschen Grammatik. Weimar.

Haspelmath, Martin (2002): Grammatikalisierung: von der Performanz zur Kompetenz ohne angeborene Grammatik. In: Sybille Krämer/Ekkehard König (Hrsg.): Gibt es eine Sprache hinter dem Sprechen? Frankfurt, 262-286.

Hentschel, Elke (2020): Basiswissen deutsche Wortbildung. Tübingen.

Römer, Christine (2006): Morphologie der deutschen Sprache. Tübingen und Basel.

Weitere Literatur s. Moodle.