Religionsgeschichte. Europäischer Islam. Zwischen Exklusion und Partizipation. Vorlesung
UE-TTH.01320
Dozenten-innen: Schmid Hansjörg, Tunger Andreas |
Kursus: Master |
Art der Unterrichtseinheit: Vorlesung |
ECTS: 3 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: HS-2024 |
In gesellschaftlichen und medialen Diskursen werden häufig «europäische» und «islamische» Werte einander gegenübergestellt. Die vielfältigen Versuche, Europa zu definieren, wie auch die Pluralität muslimischer Positionen, Organisationsformen und Aktivitäten zeigen jedoch, dass dieses Verhältnis weitaus komplexer ist. Wie verhalten sich unterschiedliche Europa-Verständnisse und islamischen Selbstdeutungen im europäischen Kontext zueinander? Inwiefern wird muslimisch motiviertes Denken und Handeln europäisch geprägt? Konzeptionen eines «europäischen Islams» zielen darauf ab, Antagonismen zu überwinden, indem sie die gesellschaftliche Teilhabe von Musliminnen und Muslimen in den Mittelpunkt stellen. Derartige Entwürfe können auf Erfahrungen der Interaktion mit der europäischen Moderne in der Türkei und auf dem Balkan seit dem 19. Jahrhundert zurückgreifen und einen Beitrag dazu leisten, eine wissenschaftliche islamische Selbstreflexion in Europa zu etablieren.
Lernziele
Die Studierenden können - verschiedene Konzepte eines europäischen Islams kritisch analysieren; - Interaktionen zwischen Europaverständnissen und islamischen Selbstreflexionen kritisch bewerten.
Dokumentation
Cesari, J. (ed.) (2015). Oxford Handbook of European Islam. Oxford: Oxford University Press; Hashas, M. (2019). The Idea of European Islam. Religion, Ethics, Politics and Perpetual Modernity. Abingdon: Routledge; Wohlrab-Sahr, M. & Tezcan, L. (eds.) (2022). Islam in Europa. Institutionalisierung und Konflikt. Baden-Baden: Nomos.