Publikationsdatum 18.09.2019
Los geht’s mit dem Master in Medizin!
Der Master in Humanmedizin ist eine Reaktion auf den Mangel an Hausärzten im Kanton Freiburg. Sechs Jahre nach Projektstart ist das neu erbaute Gebäude bereit für die 40 Studierenden des ersten Jahrgangs. Die offizielle Einweihung markiert dabei den Startschuss.
Um den Hausärztemangel zu bekämpfen haben der Staatsrat und der Grosse Rat im Jahr 2016 mit überwältigender Mehrheit für die Einführung eines Masterstudiengangs gestimmt, den die Universität Freiburg in enger Zusammenarbeit mit dem freiburger spital (HFR) und dem Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG) durchführen wird. Mit einem Verhältnis von 0,61 Hausärzten pro 1000 Einwohner stand der Kanton Freiburg besonders schlecht da bei einem schweizerischen Durchschnitt von 0,91 gemäss den Ergebnissen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums für das Jahr 2014. Diese Zahl war 2017 unverändert, womit Freiburg als vorletzter Kanton rangierte.
Der neue Studiengang wird zur nationalen Ausstrahlung der Universität, des HFR und des FNPG beitragen. Gleichzeitig erhöht er auch die Attraktivität des Kantons für Unternehmen des biomedizinischen Sektors sowie des HFR und des FNPG für den medizinischen Nachwuchs. Die offizielle Einweihung findet am Freitag, 13. September im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus der kantonalen Politik und Spitzenkräften der beteiligten Institutionen statt.
Praktika in Freiburger Arztpraxen
Diesen Herbst beginnen 40 Studierende die dreijährige Ausbildung, die sie auf die eidgenössische Prüfung in Humanmedizin vorbereitet. Mit der Ausrichtung auf die Hausarztmedizin führt der Freiburger Studiengang zum selben Diplom wie dies an anderen Schweizer Medizinfakultäten der Fall ist. Praktika in Arztpraxen erhalten besonders viel Raum und zahlreiche Vorlesungen werden von Medizinerinnen und Medizinern unterrichtet, die in der Grundversorgung tätig sind. Letztlich werden die Studierenden auch regelmässig in einer klinischen Umgebung ausgebildet, sowohl im HFR als auch im FNPG.
Charakteristisch für den Freiburger Studiengang ist der berufsübergreifende Ansatz mit dem Ziel, die Kompetenzen der unterschiedlichen Gesundheitsberufe zu nutzen. Dies bedingt eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gesundheit Freiburg und den Austausch mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen.
Budget von rund sechs Millionen pro Jahr
Um dieses ehrgeizige Projekt umsetzen zu können, mussten die Freiburger Behörden die entsprechenden Mittel sprechen. Ein Verpflichtungskredit von fast 33 Millionen Franken für die Jahre 2018-2022 wurde im September 2016 vom Grossen Rat beinahe einstimmig angenommen. Mittelfristig dürften die jährlichen Kosten für den Master in Medizin bei knapp sechs Millionen Franken liegen. Beim Personalbedarf ging der Staatsrat von rund 60 Vollzeitstellen bis im Jahr 2022 aus, davon acht Professuren.
Steckbrief
Kosten
- CHF 32,9 Millionen (Verpflichtungskredit für die Jahre 2018-2022)
- CHF 5,9 Millionen (jährliche Betriebskosten)
Personelles
- 8 neue Vollzeitprofessuren
- Anstellung von rund 10 Medizinerinnen und Medizinern am Institut für Hausarztmedizin und Lehrtätigkeit von über 50 Hausärztinnen und Hausärzten aus allen Bezirken des Kantons Freiburg
- Das Total entspricht rund 60 neu geschaffenen Vollzeitstellen
Räumlichkeiten
- 1586,61 m2 auf drei Stockwerken. Das Gebäude wurde durch das HFR erbaut und wird von der Universität gemietet
Ernennungen zu ordentlichen Professoren
Im Rahmen des neu geschaffenen Masters in Medizin wurden ordentliche Professuren vergeben (siehe nachfolgend, Stand 13. September 2019). Die Berufungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen.
- Raphaël Bonvin, Medizinische Hochschuldidaktik, Departement für Community Health
- Bernhard Egger, Chefarzt transversal Chirurgie (HFR), Departement für medizinische und chirurgische Fachgebiete
- Arnaud Chiolero, Public Health, Departement für Community Health
- Gregor Hasler, Psychiatrie, Departement für Community Health
- Pierre-Yves Rodondi, Institut für Hausarztmedizin (IFM)
- Moritz Tannast, Chefarzt transversal Orthopädie (HFR), Departement für medizinische und chirurgische Fachgebiete
- Johannes Wildhaber-Brooks, Chefarzt transversal Pädiatrie (HFR), Departement für Community Health