Publikationsdatum 26.03.2024

Molassefelsen sind ein Zufluchtsort für die Biodiversität


Eine Studie des Botanischen Gartens der Universität Freiburg, die kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift « Global Change Biology » veröffentlicht wurde, untersuchte die südexponierten Wälder am Rande von Molassefelsen. Einige der schönsten dieser Felsen befinden sich im Kanton Freiburg und bieten einen wichtigen Lebensraum für die Biodiversität. Das Mikroklima auf diesen Felsen ähnelt dem, was mit dem Klimawandel zu erwarten ist: Es vermittelt uns eine Vorstellung davon, wie die Wälder der Zukunft aussehen könnten.

Diese Klippen bilden bemerkenswerte Habitate, die ein spezielles Mikroklima ermöglichen, das sich deutlich vom durchschnittlichen Klima unterscheidet und spielen so eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Biodiversität, besonders in tiefen Höhenlagen und wenn isoliert stehend, wie beispielsweise im Schweizer Mittelland. Das zeigt eine durchgeführte Studie von Yann Fragnière, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Botanischen Gartens der Universität Freiburg, die kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift « Global Change Biology » veröffentlicht wurde. Sie untersuchte das Mikroklima in südexponierten Wäldern am Rande der Molassefelsen im Schweizer Mittelland und was für eine Rolle es für die Zusammensetzung der Waldgemeinschaften spielt.

Mithilfe von Datenloggern sowie Vegetationsanalysen wurde das Mikroklima der Wälder am Rande der Felsen gemessen und mit dem der umliegenden Wälder verglichen. Die Ergebnisse zeigten ein signifikant wärmeres, trockeneres und stärker schwankendes Mikroklima: die durchschnittliche Bodentemperatur im Sommer war bis zu 3,72° wärmer, das Austrocknen des Bodens bis zu 83 % schneller und zeigte starke tägliche und jährliche Schwankungen. Dies zeigt einen direkten Einfluss auf die Vegetation und ermöglicht es Pflanzen- und Baumarten, die im gesamten Mittelland selten sind, hier Zuflucht zu finden.

Diese Forschungsarbeit ermöglicht zwei Schlüsse: 

1) Sie hebt die Felsen als bemerkenswerte Biotope zur Erhaltung der Biodiversität hervor. Der Kanton Freiburg besitzt einige der schönsten Klippen des Mittellandes (entlang der Saane und Sense, beispielsweise). Es handelt sich um ein wichtiges Naturerbe. 

2) Die Wälder am Rande der Felsen weisen heute ähnliche mikroklimatische Bedingungen auf wie die, welche mit dem Klimawandel zu erwarten sind. Sie können als kleinräumiges Modell dienen wie die Wälder der Zukunft aussehen könnten.

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