
Der Transformationsprozess der Bibliotheken der Universität Freiburg steht kurz vor dem Ziel: Die Neuorganisation der 19 Bibliotheken in sechs Dokumentationszentren ist fast abgeschlossen. Deren Arbeit wird von der neu geschaffenen Koordinationsstelle zusammengeführt und von einer neuen gesamtuniversitären Bibliothekskommission, die sich im Frühjahr 2024 konstituiert hat, strategisch begleitet. So können sich die Bibliotheken gemeinsam den Herausforderungen stellen, die der Paradigmenwechsel hin zu Open Science mit sich bringt.
Inzwischen haben Studierende und Forschende die Möglichkeit, sich mehr und mehr auf digital verfügbare Ressourcen zu stützen. Die Bibliotheken werden dadurch aber nicht überflüssig, ganz im Gegenteil: Sie bleiben Arbeitsräume, die insbesondere von Studierenden gerne aufgesucht werden, und sie bieten Beratung und Orientierung angesichts schier unermesslicher Mengen an leicht zugänglichen Daten und Dokumenten.
Die neue Rolle der Fachpersonen in den Bibliotheken kommt besonders zum Ausdruck in einem gemeinsamen Projekt der Universität und der Pädagogischen Hochschule Freiburg, das durch swissuniversities bis Ende 2024 gefördert wurde. Im Rahmen dieses Projekts wurden in den letzten zwei Jahren an den Dokumentationszentren Data Stewards ausgebildet – fachkundige Begleitende im Hinblick auf Forschungsdaten. Nach der Definition der notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse wurde ein modulares Ausbildungskonzept erstellt, das die zukünftigen Data Stewards anschliessend in einem 15-monatigen Lehrgang absolvierten. Neben der Erarbeitung zentraler Konzepte wie Datenlebenszyklus oder Datenmanagementplan machten sich die wissenschaftlichen Bibliothekar_innen auch mit den Grundlagen des Urheberrechts, der programmierungsgestützten Datenbearbeitung, den gängigen Metadaten-Standards und der Forschungslandschaft an den beiden Institutionen vertraut. Seit Ende November 2024 stehen nun den Forschenden aus allen Fakultäten zehn Data Stewards als erste Anlaufstelle für Fragen bezüglich Forschungsdaten zur Verfügung. Sie beraten über bewährte Praktiken der Verwaltung und der Veröffentlichung von Forschungsdaten, überprüfen auf Anfrage Datenmanagementpläne und erteilen Ratschläge betreffend Sicherung, Speicherung und Langzeitarchivierung von Forschungsdaten. Dieses Projekt veranschaulicht beispielhaft die Entwicklungstendenzen an wissenschaftlichen Bibliotheken und verdeutlicht gleichzeitig, wie die Universität die Verantwortung für die erzeugten Forschungsdaten übernimmt. Es geht dabei darum, Forschungsergebnisse dauerhaft und barrierefrei breit zugänglich zu machen, was wiederum den Nutzenden in der Forschung, aber auch der Gesellschaft insgesamt zugute kommt.
Dans le cadre du projet SOAP2 (Shared Open Access Publishing Plattform – www.soap2.ch), l’Université de Fribourg a mis en place entre 2021 et 2024, avec quatre autres hautes écoles, une plateforme de publication sur laquelle les chercheuses et chercheurs peuvent éditer elles et eux-mêmes des revues en accès libre sans frais (Diamond Open Access). La plateforme est mise gratuitement à disposition des membres des institutions partenaires et permet de gérer l’ensemble du processus de publication, du dépôt de l’article en passant par l’évaluation par des pairs jusqu’à la publication en ligne. Ainsi, 25 revues anciennes et nouvelles ont trouvé leur place sur SOAP2 à la fin de ce projet cofinancé par swissuniversities. Elles y sont publiées selon les bonnes pratiques avec des identifiants pérennes et un archivage à long terme. Afin d’assurer la durabilité de la plateforme, l’association SOAP2 a été fondée. Elle est également ouverte à d’autres institutions et le nombre de revues publiée ne cesse d’augmenter.
Ein bedeutendes Projekt speziell für die Bibliotheken der Philosophischen Fakultät war im Jahr 2024 die Integration der Bestände für Sprachen, Literaturen und Musik in die Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB). Mehr als 90’000 Bände wurden dabei bisher reklassifiziert und umetikettiert oder aber ausgesondert. Der Prozess betrifft insgesamt vier dezentrale Bibliotheken, welche bisher auf fünf Standorte verteilt waren: die Fachbibliotheken für Fremdsprachen und Mehrsprachigkeit (BLE), für mittelalterliche und moderne Sprachen und Literaturen (BLL), für Ost- und Ostmitteleuropa (EOC) sowie Musikologie (MUS). Der moderne Freihandbereich, der aus diesen Beständen gebildet wird, kann ab Spätsommer 2026 in der neuen KUB-Zentrale besichtigt werden. Auch das Personal der Bibliotheken wird an die Zentralbibliothek transferiert, um dort eine neue Abteilung für universitäre Sammlungen zu bilden.
Wer studiert und forscht, ist gewaltigen Informationsmengen ausgesetzt. Kein Wunder, gilt der Umgang damit als Schlüsselkompetenz unseres Jahrhunderts. Seit mehr als zwanzig Jahren integriert die Universität Freiburg deshalb Informationskompetenzkurse in ihren Studiengängen. Auch unter neuer Leitung – 2024 hat Fabian Lüscher die Koordination des Lehrangebots in diesem Bereich übernommen – profitierten wieder mehr als 1’700 Studierende vom Fach- und Erfahrungswissen der Bibliotheksfachkräfte. Während das Kursangebot in einigen Disziplinen bereits Tradition hat, wird es bald in weitere Studiengänge integriert. Entsprechende Pläne konnten 2024 etwa in der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät oder im Departement für Sprachen konkretisiert werden. Damit sind die Weichen gestellt, dass Forschende und Studierende unserer Universität bestmöglich darauf vorbereitet werden, Informationsfluten zu beherrschen und gewinnbringend zu nutzen.
Durant l’année écoulée, le Bureau du service de coordination des centres documentaires de l’Université a commencé ses travaux et a établi une charte pour baser ses actions sur des valeurs communes. Dans le prolongement de ce cadre de travail, des règles de fonctionnement ont été fixées. Ces dernières prévoient notamment que le Bureau collabore selon les principes de la Dynamique Participative. Cette approche a pour but de favoriser et de réaliser l’émergence de l’intelligence collective, la collaboration et la synergie au sein du Bureau et entre le Bureau et son environnement. Dans la Dynamique Participative, le pouvoir décisionnel est confié à un groupe relié par des relations significatives. Elle vise à faciliter la conduite du changement au sein des organisations. Ses règles de base principales sont le mode circulaire et la prise de décision par consentement.