Doktorat

Die Freiburger Germanistik bietet Doktoratsausbildungen in den drei Studiengebieten Linguistik, Mediävistik und Neuerer deutschsprachiger Literatur an. Den Doktorierenden der Germanistik steht somit die ganze Breite des Studienbereichs für die Wahl eines Forschungsthemas offen. Die Themen der Dissertationen werden individuell vereinbart. Sie können an laufende, drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte anschliessen. In jedem Fall aber geht die Themenfindung aus intensiven Gesprächen mit den Betreuenden hervor, wobei immer die Interessen beider Seiten zur Geltung kommen. Theoretisch und methodisch ist die Freiburger Germanistik einerseits historisch-kulturwissenschaftlich ausgerichtet (insbesondere die Mediävistik und die Neuere deutschsprachige Literatur) und andererseits sozial-kognitiv (insbesondere die Linguistik). Die Dissertationen werden in der Regel auf Deutsch verfasst.

  • Germanistische Linguistik

    Zentrale Forschungsfelder der Germanistischen Linguistik sind Sprachgebrauch, Sprachvariation und Spracherwerb, eine sozio- und wahrnehmungslinguistisch ausgerichtete Dialektologie sowie soziolinguistische und kontaktlinguistische Fragestellungen aus synchroner oder diachroner Perspektive. Die Germanistische Linguistik sieht für die Förderung der Promovierenden – neben der intensiven persönlichen Betreuung – drei unterschiedliche Angebote vor.

     

    1. Ein regelmässig stattfindendes Forschungskolloquium, das jeweils im Herbst auch für die Doktorandinnen und Doktoranden der Westschweizer Universitäten zugänglich ist, dient dazu, den Stand der Arbeit zu präsentieren und anstehende Fragen in einem grösseren Kreis zu diskutieren. 
    2. Wer eine Dissertation im Rahmen eines von einer der beiden Professuren lancierten Forschungsprojekts schreibt, kann vom Austausch mit einem grösseren internationalen Forschungsnetzwerk und von intern organisierten Workshops profitieren. Zudem werden die Doktorierenden darin unterstützt, ihre Forschungsarbeit an in- und ausausländischen Tagungen zur Diskussion zu stellen.
    3. Die Doktorierenden können überdies die Angebote der Doktoratsprogramme der CUSO (Conférence Universitaire de Suisse Occidentale) wie das Programme doctoral en langue et littérature allemandes in Anspruch nehmen und dort Kontakte zu anderen Doktorierenden knüpfen. Doktorierende der Linguistik, die Themen im Bereich der Kontaktlinguistik und des Spracherwerbs bearbeiten, finden Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Institut für Mehrsprachigkeit oder mit dem Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freiburg (ZELF).

     

    Prof. Regula Schmidlin

    Spezialisierungsbereiche: 

    • Erwerb von Schreib- und Textkompetenz
    • Lexikographie
    • Phraseologie
    • Sprachvariation und Sprachstandardisierung
    • Sprache und Lebensalter

     

  • Germanistische Mediävistik

    Prof. Cornelia Herberichs

    Spezialisierungsbereiche: 

    • Geistliche Literatur des Mittelalters (Geistliche Spiele, Legendare, Mystik)
    • Antikenromane, Heldenepik
    • Mittelalterrezeption in der Moderne
    • Medien- und Literaturtheorien in mediävistischer Perspektive

     

  • Neuere deutschsprachige Literatur

    Die Neuere deutschsprachige Literatur bietet ein Doktoratsstudium an, das thematisch und methodisch dezidiert offen ist, wobei jedoch besondere Schwerpunkte auf Fragestellungen der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft liegen. Als Beispiele seien Fragestellungen im Rahmen von Gattungstypologien, Schreibweisen oder historischen Poetiken genannt. Die Germanistische Literaturwissenschaft sieht für die Förderung von Doktorandinnen und Doktoranden folgende Formen von Unterstützung vor:

     

    1. Neben der individuellen Betreuung durch die in Freiburg Lehrenden findet zwei- bis dreimal pro Semester ein Forschungskolloquium statt. Dieses richtet sich an alle graduierten, doktorierten und habilitierten germanistischen und komparatistischen Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler der Freiburger und anderer Schweizer Universitäten. Da bei diesen Treffen regelmässig Kapitel aus den Qualifikationsarbeiten vorzulegen sind, die vorgängig von allen Teilnehmenden annotiert wurden, lernen die Doktorierenden, wissenschaftliche Texte genau zu lesen und kritisch zu diskutieren. In diesen Kreis von Promovierenden, Habilitierenden und Professoren werden zudem aktuelle Forschungsartikel eingebracht, die ebenfalls der vertiefenden fachlichen Auseinandersetzung dienen. 
    2. Des Weiteren werden die Doktorierenden darin unterstützt, ihre Forschungsarbeit an in- und ausländischen Tagungen zur Diskussion zu stellen. 
    3. Schliesslich besteht über das Netzwerk der Westschweizer Universitäten CUSO die Gelegenheit, sich mit Promovierenden an anderen Hochschulen auszutauschen.

     

    Prof. Tom Kindt

    Spezialisierungsbereiche:

    • Literaturtheorie, insbesondere Interpretationstheorie
    • Komiktheorie und Komödiengeschichte
    • Erzähltheorie
    • Literarische Moderne
    • Geschichte der Germanistik

     

    Prof. Arnd Beise

    Spezialisierungsbereiche: 

    • Literatur und Geschichte
    • Intermedialität
    • Thematologie
    • Geschichte des Dramas
    • Editionsphilologie

     

    Prof. Ralph Müller

    Spezialisierungsbereiche: 

    • Gegenwartsliteratur, insbesondere Literatur der Schweiz
    • Poetik und Rhetorik
    • Gattungstheorie und Schreibweisen
    • Lyrikologie und Narratologie
    • Digital Humanities, Korpusstilistik, Kognitive Poetik

     

    Prof. Sabine Haupt

    Spezialisierungsbereiche: 

    • Deutsche und französische Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts
    • Literatur und Bildmedien
    • Literatur und Naturwissenschaft
    • Ideengeschichte / Diskursanalyse
    • Literatur und Politik