Islam in Fribourg

  • Grundlegende Informationen zum Teilprojekt

    Dieses Teilprojekt stellt eine Mikrostudie zum Schweizer Islam dar. Konkret soll der lokale Fribourger Islam auf zwei Dimensionen hin, die in der Projektvereinbarung mit dem SNF festgelegt wurden, untersucht werden:

    1. Das Verhältnis zu anderen Religionen.

    2. Das Verhältnis zum Staat.

     

    Methodik und Forschungsschwerpunkte

     

    Da Moscheevereine in der Schweiz generell keine bis wenige Texte religiösen Inhalts veröffentlichen, wird bei diesem Teilprojekt zunächst auf die ethnologische Methode der teilnehmenden Beobachtung gesetzt. Konkret wurden über 100 Veranstaltungen wie Freitagsgebete, Feste, Iftar-Essen und Vorträge zweier Freiburger Moscheen besucht und anschliessend in der Form von Feldnotizen festgehalten.

     

    In einem zweiten Schritt wurde das äusserst umfangreiche Material gesichtet und verschiedene Themengebiete definiert, die sich zur Beantwortung der in der Projektvereinbarung definierten Forschungsfrage besonders gut eignen:

     

    1. Verhältnis zu anderen Religionen: Dies soll exemplarisch anhand zentraler heilsrelevanter Fragen thematisiert werden. Was braucht es für ein «gutes» Leben? Wie wird das Paradies wahrgenommen? Welche Rolle spielen Hölle und Jüngstes Gericht? Wie bereitet man sich auf Sterben und Tod vor?

     

    1. Verhältnis zum Staat: Den zweiten Punkt möchte ich aus mehreren Blickwinkeln beleuchten. Zunächst steht die Säkularisierung im Fokus sowie die damit oft eingehende Wahrnehmung des Werteverlustes der Gesellschaft. In einem zweiten Schritt soll die Arbeitswelt beleuchtet werden: Erfahrung von Diskriminierung, Vereinbarkeit von religiöser Praxis und Arbeit sowie persönliche und divergierende Gewichtungen in diesem Bereich.

     

    In einem dritten Schritt, und dort steht das Projekt gerade, werden leitfadengestützte Interviews mit Gläubigen der beiden Moscheen durchgeführt, sodass geklärt werden kann, ob sich eine Meinungsdiskrepanz zwischen der Elite dieser Vereine (Imam, der predigt) und den einzelnen Gläubigen feststellen lässt oder nicht? Zudem soll auch der Stellenwert von Freitagspredigten für einzelne Gläubige eruiert werden.

     

    Zuletzt werden gewonnene Einblicke in einen komparativ-theologischen Rahmen gebracht und dabei auch normativ gewertet. Was kann als Inspiration für die eigene (römisch-katholische) Glaubenspraxis dienen? Gibt es Elemente in der eigenen Tradition, die «wiederentdeckt» werden können? Welche Positionen sind kategorisch nicht vereinbar und sollten als Anregung für die Bestärkung der eigenen Ablehnung dienen?

  • Veranstaltungen, Publikationen, Konferenzen

    2023 (tbd) Workshop: Teilnehmende Beobachtung in Theologie und Religionsgemeinschaften

  • Kontakt

    Mathieu Cudré-Mauroux

    Email