Inhouse SeminarPublikationsdatum 27.02.2024

Präsentation von Séveric Yersin über die Geschichte des Epidemiengesetzes


Am 22. Februar 2024 hielt Séveric Yersin, SNF-Doktorand der Universität Basel, am Institut für Föderalismus eine Präsentation unter dem Titel «La Loi sur les Épidémies (1800-1921) : Histoire d'une centralisation sanitaire». Der Vortrag beleuchtete die historische Entwicklung der gesetzlichen Massnahmen zur Bekämpfung von Epidemien in der Schweiz, von den ersten legislativen Bemühungen bis hin zu den modernen Gesundheitsgesetzen. Er zeigte auf, wie die Gesellschaft im Laufe der Zeit auf verschiedene Gesundheitskrisen reagierte, die Gesetzgebung angepasst wurde und welche Rolle das föderale System der Schweiz dabei gespielt hat.

Besonders eingängig präsentierte sich die gesellschaftliche und politische Debatte anlässlich einer Impfpflicht gegen Pocken, welche im Rahmen des 1879 vorgelegten Entwurfes eines ersten Epidemiengesetzes verankert werden sollte, in der Referendumsabstimmung vom 30. Juni 1882 aber schliesslich scheiterte. Hierin spiegelt sich die öffentliche Wahrnehmung von Gesundheitskrisen, welche der Referent durch Beispiele aus verschiedenen Epochen veranschaulichte. Nach der Präsentation bot eine Diskussionsrunde den Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und die Bedeutung der historischen Erkenntnisse für gegenwärtige und zukünftige gesundheitspolitische Entscheidungen zu besprechen.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Forschungsprojekts «Die Bewältigung von Krisen: Demokratie, Menschenrechte und Föderalismus stärken» (NFP 80) durchgeführt.