PreisPublikationsdatum 18.11.2021

Fürst Franz Josef von Liechtenstein-Preis


Beim Dies Academicus am 15. November 2021 wurde Oliver Dürr mit dem Fürst von Liechtenstein-Preis für seine theologische Dissertation «Homo Novus. Zur eschatologischen Transformation des Menschen im Zeitalter des Transhumanismus. Beiträge zu einer Techniktheologie» ausgezeichnet.

Das Anliegen, den Menschen in physischer und psychischer Hinsicht zu verbessern, hat eine lange und in weiten Strecken ambivalente Geschichte. Neu in der Gegenwart sind die Gestaltungspotentiale und Handlungsspielräume, die durch biologische, genetische und digitale Technologien eröffnet werden. Sie nötigen den Menschen zu politischen Entscheidungen: Wie kann, soll und will er sich als der „neue Mensch“ (homo novus) in Zukunft bestimmen (lassen)? Die Arbeit von Dürr setzt sich in diesem Kontext konstruktiv-kritisch mit dem transhumanistischen Welt- und Menschenbild auseinander. Dabei werden Ressourcen der christlichen Tradition(en) in der Gestalt kreativ-aktualisierter Antwortversuche auf die transhumanistischen Anfragen mobilisiert, um das christliche Glaubensgut für die digitale Gegenwart neu zu plausibilisieren. Positiv ergeben sich daraus Beiträge zu einer zeitgemäßen Techniktheologie im Angesicht des Transhumanismus, welche die Potentiale einer eschatologischen „Vollendlichkeit“ von Mensch und Schöpfung reflektiert.

Dr. des. Oliver Dürr ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Glaube & Gesellschaft, Lehrbeauftragter an der Universität Fribourg und Habilitand an der Universität Zürich.