Unsere GastforschendenPublikationsdatum 30.11.2022

Vorstellung der Gastforschenden des IFF: Michelle Maziwisa


Worum geht es in Ihrer Forschung?

Ich bin Postdoktorandin am Dullah Omar Institute in Kapstadt, Südafrika. Mein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Regierungsführung, derzeit in Städten. Mit der zunehmenden Bedeutung der Städte auf globaler Ebene und den Prognosen zur wachsenden Urbanisierung bis 2050 gewinnen Städte international an Bedeutung. Ich untersuche die Netzwerke und die Zusammenarbeit von Städten sowie die konstitutionellen Kompetenzen von Städten in Bezug auf globale Themen wie Handel und Investitionen. So zum Beispiel in dieser Diskussion über aussenwirtschaftliche Vereinbarungen, in der ich Städte als Akteure der wirtschaftlichen Entwicklung betrachte. Ich forsche ausserdem zur Repräsentation von Frauen und betone dabei die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen den Geschlechtern in Räten zur Förderung der demokratischen Legitimität. In jüngster Zeit befasst sich meine Forschung mit dem dezentralen Krisenmanagement unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten sowie mit der Frage, wie dieses bei künftigen Notständen wie klimatischen Ereignissen eingesetzt werden kann, wobei ich mich hierzu auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, bspw. mit der Covid-19-Pandemi, stütze.

Während meines Aufenthalts am Institut für Föderalismus werde ich im Rahmen des LoGov-Projekts die Dynamik zwischen städtischen und ländlichen Kommunalverwaltungen untersuchen und dabei das System des Finanzausgleichs und die Dezentralisierung des öffentlichen Verkehrs in Südafrika und der Schweiz vergleichen. Der Verkehr und die Einnahmen der Kommunalverwaltungen sind von zentraler Bedeutung für das Funktionieren und das Wachstum der lokalen Wirtschaft sowie für die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner, einschliesslich benachteiligter Gruppen.

Können Sie uns Ihren Werdegang beschreiben?

Ich habe an der University of the Western Cape in öffentlichem Recht promoviert. In meiner Dissertation untersuchte ich die entwicklungspolitischen Auswirkungen des internationalen Handels- und Investitionsrechts in Afrika. Für meinen Master-Abschluss absolvierte ich ein Semester an der University of Cape Town, Südafrika, und ein Semester an der Bucerius Law School in Hamburg, Deutschland, im Rahmen des Studiengangs Internationales und Vergleichendes Wirtschaftsrecht. Ich habe einen Bachelor of Laws von der Nelson-Mandela-Universität in Port Elizabeth, Südafrika, und war einige Jahre lang als Anwältin am Obersten Gerichtshof von Simbabwe tätig, bevor ich 2013 mein Promotionsstudium begann. Ich setze mich für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter ein und arbeite eng mit dem African Women's Development and Communication Network (FEMNET) und der Gender and Trade Coalition (GTC) im Bereich der feministischen wirtschaftlichen Gerechtigkeit zusammen. Ich bin Marie Sk?odowska-Curie-Stipendiatin.

Das LoGov-Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon 2020 - Research and Innovation Staff Exchange (MSCA-RISE) unter der Marie Sk?odowska-Curie (MSCA) Finanzhilfevereinbarung Nr. 823961 finanziert und vom Eurac Institute for Comparative Federalism koordiniert.