LDMPublikationsdatum 02.07.2021

Geben Lehrpersonen ihren Schülerinnen und Schülern ein Feedback zur Selbsteinschätzung, kann dies zu einem Lernvorteil führen.


Der Einfluss von Feedback auf die Verständnisüberwachung im Mathematikunterricht

Zusammenfassung der Monofacharbeit von Naomi Wicki
betreut von Dr. Claudia Leopold

Naomi Wicki hat in ihrer Monofacharbeit untersucht, ob ein simples Feedback zu Multiple-Choice-Testaufgaben die Einschätzung des eigenen Verständnisses der Schülerinnen und Schüler im Mathematikunterricht verbessern kann. Die Verständnisüberwachung ist essenziell für die Steuerung des Lernprozesses, denn nur wer weiss, was er kann und was nicht, kann auch kompetent entscheiden, wie er effizient weiterlernen sollte.

In der Studie beantworteten zwei Gruppen über einen Zeitraum von fünf Wochen drei Mal einen Multiple-Choice-Test mit mathematischen Aufgaben und jeweils einer Selbsteinschätzung zu ihrer Leistung. Beide Gruppen erhielten ein Feedback darüber, ob sie die Aufgabe richtig beantwortet haben. Eine der Gruppen erhielt zusätzlich ein Feedback zur Selbsteinschätzung. Das Feedback bezog sich darauf, ob die Schüler/innen ihre Leistung korrekt eingeschätzt hatten oder ob sie sich unter- oder überschätzt haben. Die Ergebnisse weisen auf einen Lernvorteil der Gruppen hin, die das Feedback erhalten haben. Dabei wurde sichtbar, dass schwächere Lernende besonders profitieren, während stärkere Lernende (mit besseren Noten oder besseren Testresultaten) schon grundsätzlich bessere Resultate bei der Selbsteinschätzung erreichten. Dies bedeutet für die Praxis, dass im Unterricht mit einfachen Massnahmen eine Verbesserung der Überwachungsgenauigkeit herbeigeführt werden kann. Wir empfehlen, dass Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler häufiger ermutigen, ihre eigene Leistung selbst einzuschätzen und ihnen Rückmeldung zu ihrer Selbsteinschätzung und zur Leistung in der jeweiligen Aufgabe geben.