Philosophie. Leibniz, Theodizee (1710). Proseminar.
UE-TTH.00631
Dozenten-innen: Hallensleben Barbara, Ribordy Olivier |
Kursus: Bachelor |
Art der Unterrichtseinheit: Proseminar |
ECTS: 2 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: HS-2020 |
Wie ist zu rechtfertigen, dass der Mensch angeblich in der „besten aller möglichen Welten“ lebt und offensichtlich doch leidet? In seinem philosophischen Essay untersucht der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz die Frage der Vereinbarkeit zwischen der Güte Gottes und dem Vorhandensein von Übeln auf der Welt. Der Begriff der „Theodizee“, welche mit Röm. 3,5 in Verbindung gebracht wurde, bezeichnet die Rechtfertigung Gottes. Im Rahmen der Lehrveranstaltung wird auch der Kontext der Entstehung von Leibniz’ Schrift thematisiert, die als Antwort auf Pierre Bayle konzipiert wurde. Außerdem werden auch die intensiven philosophischen Diskussionen, welche Leibniz mit seinem Essay bei seinen Zeitgenossen ausgelöst hat, behandelt.
Lernziele
Anhand der Lektüre von Leibniz’ Theodizee können die Studierenden wichtige Aspekte zur Frage nach dem Übel reflektieren. Sie lernen, philosophische Thesen, aber auch theologische Implikationen zum Thema, in eigenen Worten argumentativ zu erarbeiten.
Dokumentation
Gottfried Wilhelm Leibniz, Versuch über die Theodicée, die Güte Gottes, die Freiheit des Menschen und den Ursprung des Übels, übers. von A. Buchenau, Hamburg, Meiner (PhB 499), 1996 (mit einem einführenden Essay von Morris Stockhammer); Wenchao Li/Wilhelm Schmidt-Biggeman (Hg.), 300 Jahre Essais de Theodicée. Rezeption und Transformation, Stuttgart, Steiner, 2013 (Studia Leibnitiana, Supplementa Bd. 36), [darin insb. Heinrich Schepers, „Der rationale Kern der Theodizee“, S. 23-35 / Juan A. Nicolás, „Die rationalistische Reduktion des physischen Übels bei Leibniz“, S. 137-147]; Lorenz, Stefan, De mundo optimo. Studien zu Leibniz Theodizee und ihrer Rezeption in Deutschland (1710-1791), Stuttgart, Steiner, 1997; Rateau, Paul (Hg.), Lectures et interprétations des Essais de Theodicée de G.W. Leibniz, Stuttgart, Steiner, 2011 (Studia Leibnitiana, Sonderheft Bd. 40).