Philosophie. Grosse Gestalten und Themen der Philosophie: Schwerpunkt Antike. Hauptvorlesung
UE-TTH.01203
| Dozenten-innen: Ribordy Olivier |
| Kursus: Bachelor |
| Art der Unterrichtseinheit: Vorlesung |
| ECTS: 3 |
| Sprache-n: Deutsch |
| Semester: HS-2025 |
Was ist Glück und wie kann man glücklich werden? Bereits antike Philosophen haben sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Ihre Ansätze haben eine starke Resonanz erlebt und prägen bis heute die philosophischen Diskussionen. Im Fokus der Lehrveranstaltung stehen insbesondere die philosophischen Thesen über das Glück bei Aristoteles in seiner Nikomachischen Ethik, bei Seneca in seinem Traktat Vom glücklichem Leben (De vita beata) sowie bei Epikur in seinem Brief an Menoikeus. Aristoteles betont, dass Glück nicht bloß ein Zustand sei, sondern eine Tätigkeit voraussetzt. In seiner Ethik skizziert er verschiedene menschliche Lebensweisen und stellt vor allem die Vorzüge des theoretischen und des politischen Lebens dar. Der Stagirit behandelt die Frage, ob das Glück ein Leben lang beständig sein kann, und thematisiert die Güter, die zum Erreichen des Glücks beitragen. Für den Stoiker Seneca ist die innere Ruhe (ataraxia), welche durch Beherrschung der Affekte erlangt werden kann, grundlegend. Epikur plädiert sogar dafür, dass der Mensch sich nicht fürchten und insbesondere keine Angst vor dem Tod haben solle. Abschließend wird die Rezeption dieser drei antiken Glückslehren, vor allem der stoischen, bei einigen modernen Philosophen untersucht.
Lernziele
Die Studierenden gewinnen einen Überblick über antike Glückskonzeptionen und lernen philosophische Überlegungen anhand von Auszügen aus grundlegenden Texten von Aristoteles, Seneca und Epikur kennen. Die Studierenden können einige der Hauptthesen dieser Denker in ihrem Kontext rekonstruieren sowie sich damit argumentativ und kritisch auseinandersetzen.
Dokumentation
(Auswahl):
- Seneca, Vom glücklichen Leben (De vita beata), Lateinisch-Deutsch, übers. Fritz-Heiner Mutschler, Stuttgart, Reclam 1990.
- Epikur, Wege zum Glück, Griechisch-Latein-Deutsch, übers. Rainer Nickel, Berlin, de Gruyter (Tusculum), 2011.
- Aristoteles, Nikomachische Ethik, hrsg. und übersetzt von U. Wolf, Reinbek bei Hamburg, Rowohlt, 4. Aufl. 2013.
