Profil

„Weil der Geist, dem Vernunft und Einsicht von Natur innewohnen, durch allerlei verfinsternde und eingewurzelte Gebrechen geschwächt ist, musste er zu allererst durch den Glauben herangebildet und und gereinigt werden, um das unwandelbare Licht zu ertragen ... Damit er sich auf dem Weg des Glaubens um so zuversichtlicher zur Wahrheit schreite, hat die Wahrheit selbst, hat Gott, der Sohn Gottes, indem er die Menschheit anzog, ohne die Gottheit abzulegen, diesen Glauben errichtet und begründet, damit dem Menschen zum Gott des Menschen ein Weg gebahnt sei durch den Gottmenschen" (Augustinus, De Civitate Dei XI,2) – damit die Civitas Dei eine Civitas hominis werde.

 

Profil und Zielsetzung des Doktoratsprogramms

  • Das Doktoratsprogramm nimmt die Fragestellung von Augustinus als theologische Herausforderung für unsere Zeit an: Kann die Civitas Dei die Civitas terrena transformieren? Kann die Civitas Dei zu einer Civitas hominis werden?
  • Ständige Gesprächspartner im Programm sind die Philosophie und die politischen und sozialen Wissenschaften.
  • Das Doktoratsprogramm widmet sich insbesondere der Rezeption des philosophischen Denkens von Giorgio Agamben, zum Teil unter seiner Mitwirkung.
  • Angesprochen sind hervorragend qualifizierte Doktorierende aller theologischen Disziplinen; Postdoktorand-inn-en und Interessierte anderer Disziplinen können zugelassen werden; eine Mitwirkung von Master-Studierenden ist auf Anfrage möglich.
  • Die Verwurzelung der Doktoratsprojekte in der jeweiligen kirchlichen Tradition wird als hermeneutischer Rahmen theologischer Arbeit reflektiert.
  • Vermittelt wird die Erfahrung der Arbeit in einer theologischen Scientific Community, die über konfessionelle, nationale, kulturelle, sprachliche Grenzen hinweg dialogfähig ist.
  • Arbeitssprachen: Deutsch/Französisch (Englisch, Italienisch und Russisch können integriert werden).

 

Arbeitsformen

  • Die Begleitung der Dissertation in ihrem fachspezifischen Rahmen bleibt bei dem zuständigen Professor/der zuständigen Professorin.
  • Lehrveranstaltungen an der Universität Freiburg zu philosophischen Aspekten der Geschichte des politischen und ökonomischen Denkens in ihrer Bedeutung für die Theologie.
  • Themenorientierte Arbeit: Arbeit an einem Rahmenthema mit Experten (gern auch auf Initiative der Doktorierenden).
  • Methoden- und forschungsorientierte Arbeit: erfahrungsbezogener Austausch über Methoden der Forschung im Bereich der Theologie mit erfahrenen Forschenden.
  • Kontextualisierungen: Begegnungen mit theologischen Traditionen in ihrem eigenen Kontext (im Rahmen von Reisen an ausgewählte Studienorte).
  • Workshops zum kreativen Schreiben, zur Kommunikation mit den Medien, hochschuldidaktische Weiterbildung etc.

 

Modalitäten der Teilnahme

  • Kontinuierliche oder punktuelle Teilnahme sind möglich.
  • Bei regelmäßiger Teilnahme erhalten die Doktorierenden ein Teilnahmeheft und Publikationsmöglichkeiten auf der Homepage und in den Veröffentlichungen des Programms.
  • Aktive Mitarbeit, Zusammenarbeit mit anderen Doktorierenden und Impulse für die Programmgestaltung sind möglich und erwünscht.
  • Kontinuierliche Teilnehmer-innen erhalten nach dem Abschluss ein persönliches Zeugnis als Bescheinigung über absolvierte Veranstaltungen und erworbene Kompetenzen.

Das Doktoratsprogramm hat im Herbstsemester 2012 begonnen und dauert vorläufig bis zum Herbst 2016. Eine Weiterführung ist möglich und wird angestrebt.

Teilnahmeberechtigt sind Doktorierende der Theologie, der Philosophie und anderer Disziplinen, deren Projekt einen thematischen Bezug zum Profil des Programms aufweist. Studierende auf der Master- und Postdoc-Ebene können in begründeten Fällen zur Teilnahme an einzelnen Veranstaltungen zugelassen werden.