Modulbeschriebe: BA Soziologie 120 ECTS

BAsoz01: Grundlagen Soziologie, Sozialarbeit und Sozialpolitik (15 ECTS)

Das Modul führt in die wichtigsten theoretischen Perspektiven, zentralen Konzepte und Arbeiten der Soziologie, Sozialarbeit und Sozialpolitik ein. «Soziologie I» präsentiert ausgewählte theoretische Ansätze und zentrale Konzepte und gibt einen Überblick über einige klassische Werke der Fachgeschichte. Die Lehrveranstaltung «Soziale Probleme» vermittelt zentrale theoretische Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Analyse latenter und manifester sozialer Probleme, deren Bearbeitung unter anderem mittels Massnahmen in der Sozialarbeit und der Sozialpolitik erfolgt. Ausgewählte Felder der Sozialpolitik stehen im Mittelpunkt des Kurses «Sozialpolitik I», der auch in die Sozialpolitikanalyse und die Geschichte der Sozialpolitik einführt. Der Kurs «Sozialstaat und Wohlfahrtsregime I» befasst sich mit den Sicherungssystemen des schweizerischen Sozialstaates, die historisch und theoretisch eingebettet werden, und mit weiteren prominenten Wohlfahrtsstaatstypologien und Theorien zur Erklärung der Unterschiede in den sozialstaatlichen Profilen. Im Kurs «Vortragsreihe» beleuchten verschiedene Referentinnen und Referenten ein spezifisches, jährlich wechselndes Thema aus der Soziologie, Sozialpolitik oder Sozialarbeit aus unterschiedlichen theoretischen und empirischen Perspektiven.
Studierende kennen nach dem Besuch dieses Moduls die wichtigsten theoretischen Perspektiven auf soziale Probleme, aus der Soziologie und der Sozialpolitik, über den Sozialstaat und das Wohlfahrtsregime und können diese auf konkrete Beispiele anwenden.

 

BAsoz02: Vertiefung Soziologie (15 ECTS)

In diesem Modul vertiefen die Studierenden ihre soziologischen Kenntnisse. Dies erfolgt zum einen mit der Beschäftigung mit klassischen und modernen Autorinnen und Autoren der Soziologie; zum anderen sind die Inhalte darauf ausgerichtet, die Studierenden mit Schulen oder theoretischen Ansätzen und der damit verbundenen empirischen Praxis in der Soziologie vertraut zu machen. Zudem führt das Modul in die theoretischen Konzepte und methodischen Grundlagen der Sozialstrukturanalyse ein. Kernthemen sind hier die Beschreibung und die Analyse von demografischen Entwicklungen, von Haushalts- und Familienstrukturen sowie der Verteilung gesellschaftlich wertvoller Ressourcen. Es wird angenommen, dass die Position eines Menschen im Sozialgefüge und die Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen für deren Handlungsmöglichkeiten und die Lebenschancen zentral sind. Die «Hausarbeit: Soziologie» ist eine kleine schriftliche Vertiefungsarbeit, die wahlweise zu einem der zwei Kurse «Soziologie II» oder «Sozialstrukturanalyse» geschrieben wird. Im Kurs «Vortragsreihe» beleuchten verschiedene Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Perspektiven ein spezifisches, jährlich wechselndes Thema der Soziologie, Sozialpolitik oder Sozialarbeit.
Ziel dieses Moduls ist es, dass die Studierenden die vielfältigen konzeptionellen Grundlagen der Soziologie kennenlernen, verstehen und in Bezug auf verschiedene Themen anwenden können.

 

BAsoz03: Gesellschaftsanalyse (15 ECTS)

Thema des Moduls sind die prägenden Strukturen und Entwicklungen von Gesellschaften. Der Kurs «Wirtschaft und Gesellschaft» thematisiert die Analyse der sozialen und regulativen Einbettung sowie der Entwicklungsdynamiken kapitalistischer Gesellschaften, insbesondere Strukturen und Funktionsweisen von Profit- und Nonprofitunternehmen, Märkte, Wettbewerbspolitik sowie Interessenverbände. Das Verhältnis zwischen Politik und Gesellschaft und die gesellschaftliche Grundlage politischer Macht in sozietalen Einheiten (wie Stamm, Staat, Allianzen, Welt) wird im Kurs «politische Soziologie» thematisiert. Nebst dem Fokus auf Institutionen wird auf weitere einflussreiche Akteure, wie Eliten, Parteien, soziale Bewegungen oder Organisationen mit wirtschaftlichen Interessen wie Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Grossunternehmen fokussiert. Das Engagement von Akteuren in Organisationen, die zwischen Gesellschaft und Politik vermitteln, wird im Kurs «Zivilgesellschaft, Demokratie, Rechte» behandelt und fokussiert auf Fragen zur Selbstorganisation, zu freiwilligen Organisationen sowie ihrer Strukturen und Funktionen. Demokratie, Menschenrechte sowie die Rechte auf freie Meinungsäusserung und Versammlungsfreiheit sind dafür zentrale Voraussetzungen. Im Kurs «Gesellschaftsdiagnosen» setzen sich die Studierenden kritisch mit klassischen und aktuellen Diagnosen der gesellschaftlichen Situation auseinander. Dabei wird insbesondere die Innovativität, das empirische Fundament und das politische Potenzial der Diagnosen hinterfragt. Im Kurs «Gesellschaftsdiagnosen» vertiefen die Studierenden im Rahmen einer kleinen schriftlichen Arbeit eine spezifische Perspektive der Gesellschaftsanalyse und setzen sich mit der Thematik auseinander. Sie führen Analysen oder Interviews durch und präsentieren ihre Ergebnisse.

 

BAsoz04: Felder der Soziologie (15 ECTS)

Das Modul dient der Darstellung der Breite des Faches und der Vielfalt an Speziellen Soziologien. In zwei Kursen «Felder der Soziologie 1» und «Felder der Soziologie 2» wird je ein Feld behandelt: Es werden Probleme, Fragen und Ergebnisse der soziologischen Beschäftigung mit unterschiedlichen Gegenstandsbereichen, wie etwa Kriminalität, Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Alter, Generationen, Familie, Arbeit, Digitalisierung oder Politik präsentiert. Das begleitende «Proseminar: Felder der Soziologie», das mit einer schriftlichen Proseminararbeit abgeschlossen wird, bietet den Studierenden die Gelegenheit, sich mit einem dritten Feld intensiver auseinander zu setzen.

 

BAsoz05: Theorien und Debatten (15 ECTS)

Im Modul «Theorien und Debatten» werden Entwicklungen soziologischer Theoriebildung und Forschung thematisiert. Im Kurs «Theorien» setzen sich die Studierenden mit jeweils unterschiedlichen Theorien und ihrer Begriffe auseinander. Zu nennen sind beispielsweise Begriffe wie Solidarität, Risiko, Gemeinschaft, Inklusion oder Exklusion, Macht und Herrschaft, Globalisierung, Individualisierung, Soziologie im Alltag oder in der Praxis. Im Kurs «Debatten» kommen aktuelle soziologische Themen, Konzepte, theoretische Ansätze und Forschungsergebnisse zur Sprache, wie beispielsweise Transkulturalität, soziale Ungleichheit (the death of classes), Armut, Prekarität, Digitalisierung (the digital divide). Im «Proseminar: Theorien und Debatte» mit Proseminararbeit vertiefen die Studierenden jeweils eine der vielfältigen wissenschaftlichen Debatten oder Theorien.
Ziel des Moduls ist es, spezifische Theorien und Debatten der Soziologie vertieft kennenzulernen und analytisch erfassen zu können.

 

BAsoz06: Grundlagen Sozialforschung (15 ECTS)

Das Modul «Grundlagen Sozialforschung» befasst sich mit den Prinzipien der empirischen Sozialforschung, wobei drei Veranstaltungen der Grundlagenvermittlung dienen. Der Kurs «Wissenschaftstheorie» erläutert unterschiedliche Positionen und Ziele von Wissenschaft und stellt die Unterschiede zwischen den Positionen dar. Daran anknüpfend führt der Kurs «Sozialforschung: Grundlagen I» in unterschiedliche sozialwissenschaftliche Denk- und empirische Arbeitsweisen ein. Die Veranstaltungen «Statistik I» und «Qualitative Datenerhebung und -analyse I» fokussieren auf die konkrete Ausführung sozialwissenschaftlicher Forschung: «Statistik I» führt in die quantitative Datenanalyse ein, während «Qualitative Datenerhebung und -analyse I» dies für die qualitativen Methoden tut.
Ziel dieses Moduls ist es, sowohl theoretisches als auch methodisches Grundlagenwissen zu vermitteln, das den Studierenden erlaubt, eine eigene sozialwissenschaftliche Forschung mit qualitativen und quantitativen Methoden durchzuführen, kritisch mit Forschungsergebnissen umzugehen und den Anforderungen der Wissenschaft zu entsprechen. Die Studierenden lernen die Voraussetzungen für eine reflektierte eigene sozialwissenschaftliche Lern- und Forschungspraxis, die sie in der Bachelorarbeit konkret umsetzen werden.

 

BAsoz07: Vertiefung Sozialforschung (15 ECTS)

Das Modul «Vertiefung Sozialforschung» schliesst die Methodenausbildung auf Bachelorstufe ab. Der Kurs «Sozialforschung: Grundlagen II» führt in verschiedene Forschungsdesigns ein und thematisiert deren Stärken und Schwächen. Die Methoden und Techniken der qualitativen (Kurs «Qualitative Datenerhebung und -analyse II») und quantitativen (Kurs «Statistik II») Sozialforschung werden vertieft: Neben der Vermittlung unterschiedlicher Erhebungs- und Auswertungsverfahren wie die Durchführung von Interviews, Beobachtungen, Analyse von Dokumenten oder Datenauswertung anhand statistischer Verfahren werden die theoretischen Kenntnisse vertieft und die methodischen Fertigkeiten mit geeigneten Übungen verfestigt. Die Studierenden sind damit auf die Durchführung einer eigenen empirischen Forschung vorbereitet und können ihr Wissen exemplarisch in Übungen zur Anwendung bringen.

 

BAsoz08: Bachelor: Forschungsarbeit (18 ECTS)

Im Modul «Bachelor: Forschungsarbeit» arbeiten die Studierenden in einer Gruppe von mindestens drei und höchstens fünf Mitgliedern nach der Literaturübersicht zu ihrem Forschungsthema einen Untersuchungs- und Auswertungsplan aus. Das entwickelte Projekt wird im Rahmen des «Forschungsworkshops» umgesetzt und begleitet. Studierende wählen für ihr Projekt eine angemessene Methode, erstellen ein Erhebungsinstrument und erheben Material, das ausgewertet sowie im Auswertungsbericht dargestellt und interpretiert wird. Der Auswertungsbericht wird als Bachelorarbeit gewertet. Methodisch kann die Arbeit qualitativ oder quantitativ ausgerichtet sein oder ein Mixed-Methods-Design haben. Im «Forschungsworkshop», der sich über zwei Semester erstreckt (Teil I und Teil II), haben die Studierenden die Gelegenheit, ihr Auswertungskonzept und Erhebungsinstrument zu präsentieren und zu diskutieren. Bei Bedarf werden Studierende im Rahmen eines begleitenden Methodenworkshops bei der konkreten Ausarbeitung des empirischen Forschungsdesigns unterstützt.
Das Modul ermöglicht den Studierenden, konkrete Erfahrungen in Erhebung und Auswertung zu machen (Operationalisierung, Auswertung, Interpretation der Ergebnisse, Verfassen des Berichts). Sie erwerben im Rahmen des Moduls die notwendigen Basiskenntnisse für eigenständige Forschung.

 

BAsoz09: Softskills (12 ECTS)

Gemäss Reglement vom 8. März 2018 zur Erlangung des Bachelors und des Masters an der Philosophischen Fakultät werden 12 ECTS für den Erwerb frei wählbarer Veranstaltungen (bereichsübergreifende Kompetenzen) zur Verfügung gestellt. Das Softskills-Modul bietet die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte im Studium zu setzen und dafür Unterrichtseinheiten ausserhalb des gewählten Studienprogramms frei zu wählen. Dieses Modul kann für den Erwerb von allgemeinen akademischen und sprachlichen Fähigkeiten genutzt werden. Neben dem breiten Angebot der Universität stehen den Studierenden des Programms «Soziologie» Kurse anderer Programme des Departements als Softskills zur Auswahl. Diese Angebote werden jährlich auf der Website des Departements publiziert.