In Bezug auf die Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse werden zwei unter-schiedliche Ansätze zur Transformation der Arbeitsgesellschaften diskutiert: die Schaffung grüner Vollerwerbsgesellschaften und die Schaffung von sozial-ökologisch nachhaltigen Postwachstumsgesellschaften. Letztere sind heterogen, basieren aber alle auf einem erweiterten Arbeitsbegriff, der Neubewertung und Um-verteilung von Arbeit, auch zwischen den Geschlechtern und dürften das Potential zu sozialer Nachhaltigkeit haben. Voraussetzungen dafür sind eine neue Voller-werbsarbeitszeit (20-30h) für Alle, eine sozial-ökologische Steuerreform und neuen Transferleistungen. Was diese Konzepte für Frauen bedeuten, wird zumeist eher am Rande diskutiert. In der grünen Ökonomie geht es aus geschlechterpolitischer Sicht vor allem, um die Schaffung von Voraussetzungen, dass Frauen an den gu-ten Arbeitsplätzen insbesondere im technologischen Bereich überhaupt teilhaben können. Auch in Postwachstumsgesellschaften wird sich eine gerechte Aufteilung der Care-Arbeit sowie der Erwerbsarbeit nicht automatisch einstellen, sondern muss systematisch gefördert werden. Der Beitrag reflektiert die beiden Konzepte aus ge-schlechterpolitischer Sicht und vor dem Hintergrund der gegenwärtigen multiplen Krise, die durch da Corona-Politik heraufbeschworen wurde.
Wann? | 09.03.2021 17:15 |
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Vortragende | Beate LITTIG, Institut für höhere Studien, Universität Wien;
DFG-Kolleg: «Gesellschaft der Nachhaltigkeit», Universität Hamburg |
Kontakt | Soziologie, Sozialpolitik, Sozialarbeit sopa@unifr.ch |
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