Definitionen

Geschlecht

Das Geschlecht wird durch eine Reihe von biologischen Merkmalen bestimmt, welche bei Menschen und Tieren vorkommen. In erster Linie wird es mit physischen und physiologischen Eigenschaften in Verbindung gebracht, wie z. B. Chromosomen, Genexpression, Hormonspiegel und -funktion sowie der Anatomie der Geschlechtsorgane. Das Geschlecht wird in der Regel in den binären Begriffen «Frau» oder «Mann» beschrieben, jedoch existieren Variationen von Attributen, die das Geschlecht definieren, sowie derer Ausdrucksweisen.

L'institut de recherche en santé du Canada 

Gender

Das Gender bezieht sich auf die sozial konstruierten Rollen, Verhaltens- und Ausdrucksweisen sowie Identitäten von Mädchen, Frauen, Jungen, Männern und Personen mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten. Es beeinflusst die Wahrnehmung der Menschen von sich und anderen, ihre Handlungs- und Interaktionsweise sowie die Verteilung von Macht und Ressourcen in der Gesellschaft. Gender wird oft in binären Begriffen beschrieben (Mädchen/Frau oder Junge/Mann). Das Verständnis, Erleben und die Ausdrucksweise von Gender ist jedoch sehr vielfältig und unterscheidet sich je nach Person oder Gruppe.

L'institut de recherche en santé du Canada 

  • Die Genderidentität ist die innere, persönliche Erfahrung, die jeder Mensch in Bezug auf sein Gender macht. Es ist das Gefühl, eine Frau oder ein Mann zu sein, beides, weder noch oder sich an einem anderen Punkt des Genderkontinuums zu befinden. Die Genderidentität einer Person kann, muss aber nicht, mit dem Gender übereinstimmen, welches dem Geburtsgeschlecht zugeordnet wurde. Bei einigen Personen weicht die Genderidentität von dem Gender ab, welches im Allgemeinen mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht assoziiert wird; sie werden häufig als Transgender-Person bezeichnet. Die Genderidentität hat grundsätzlich nichts mit der sexuellen Orientierung einer Person zu tun.
  • Der Genderausdruck ist die Art und Weise, wie eine Person ihr Gender offen zum Ausdruck bringt. Dazu können Verhaltensweisen und das Aussehen gehören, wie ihre Kleiderwahl, Frisur, Make-up, Körpersprache und Stimme. Darüber hinaus beinhaltet der Genderausdruck häufig die Wahl eines Namens und Pronomens, um sich selbst zu definieren.

Ministère de la justice Canada 

 

Sexismus

Das Sexismus ist ein ideologisches System, welches die Grundlage für eine duale und hierarchische Geschlechterordnung bildet und die Überlegenheit des Mannes über die Frau postuliert. Dabei handelt es sich um die Gesamtheit an Überzeugungen, Verhaltensweisen und Handlungen, welche diese vermeintliche Überlegenheit auf direkte oder indirekte Weise, auf individueller, kollektiver sowie institutioneller Ebene hervorbringt. Dieses System äussert sich insbesondere durch Stereotypen, Diskriminierung und Gewalt aufgrund der Geschlechtszuweisung.

[Caroline, Dayer, (2017), Sous les pavés, le genre. Hacker le sexisme, Editions de l'Aube] 

Sexuelle Belästigung

Unter sexueller Belästigung wird jedes Verhalten verstanden, das eine sexuelle oder sexistische Konnotation hat, einer Person aufgezwungen wird und ihre Würde verletzt. Ein Verhalten mit sexistischer Konnotation wird an eine Person aufgrund ihres Geschlechts, ihres Genders oder ihrer sexuellen und/oder affektiven Orientierung gerichtet.

Von Gesetzes wegen kann eine einzelne Handlung genügen, um die Situation als sexuelle Belästigung zu definieren. Die Wiederholung ist keine notwendige Bedingung.

Aus Sicht des Gesetzes ist die Absicht der belästigenden Person nicht ausschlaggebend, um die betreffende Handlung als sexuelle Belästigung zu definieren: Es ist das Empfinden der belästigten Person, das zählt.

 

Gesetze

Richtlinien des Rektorats

Die Studierende sind durch die Richtlinien des Rektorats betreffend Massnahmen gegen sexuelle Belästigung an der Universität Freiburg geschützt.

Verordnung über sexuelle Belästigung des Staates Freiburg (MobV)

Die Verordnung MobV ist für das Personal des Staates Freiburg bestimmt, unabhängig von Gerichtsverfahren, und in zwei eigenständige Phasen aufgeteilt, das informelle sowie das formelle Verfahren.

Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (GIG)

Sexuelle Belästigung  wird nach Art. 4 des Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (GIG) als Diskriminierung definiert.

Art. 4 Diskriminierung durch sexuelle Belästigung

Diskriminierend ist jedes belästigende Verhalten sexueller Natur oder ein anderes Verhalten aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit, das die Würde von Frauen und Männern am Arbeitsplatz beeinträchtigt. Darunter fallen insbesondere Drohungen, das Versprechen von Vorteilen, das Auferlegen von Zwang und das Ausüben von Druck zum Erlangen eines Entgegenkommens sexueller Art.

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