Publikationsdatum 19.03.2025
Die Motivation der Studierenden an der Universität kultivieren: Strategien für den Unterricht
Die Theorie der Selbstbestimmung, bietet einen wertvollen Rahmen, um die Motivation zu verstehen und zu befähigen. Die Theorie betont die Rolle der Erfüllung von drei psychologischen Grundbedürfnissen: Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeitsgefühl. Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, entwickeln die Schülerinnen und Schüler mit größerer Wahrscheinlichkeit intrinsische Motivation (Interesse und Freude an der Tätigkeit selbst) und autonome Formen extrinsischer Motivation (Wert und Identifikation mit der Tätigkeit), die beide mit positiven Lernergebnissen und einem besseren Wohlbefinden einhergehen. Umgekehrt kann die Frustration dieser Bedürfnisse die Motivation und das Wohlbefinden beeinträchtigen (Ryan und Deci, 2020).
Ryan und Deci (2020) schlagen mehrere Strategien vor, um die Selbstständigkeit, die Kompetenz und das Zugehörigkeitsgefühl der Studierenden zu stärken. Durch das Integrieren diese Strategien in den Unterricht können Lehrpersonen die Motivation und das Engagement der Studierenden für das Lernen fördern. Um die Selbstständigkeit zu stärken, wird empfohlen, Wahlmöglichkeiten anzubieten und die Relevanz der pädagogischen Aktivitäten im Hinblick auf die Lernziele und die zukünftige Karriere der Studierenden konkret zu begründen. Die Förderung von Eigeninitiative und die Wertschätzung von Selbstständigkeit bei der Bewertung sind ebenfalls wirksame Strategien. Gleichzeitig erfordert die Entwicklung von Kompetenzen einen strukturierten Rahmen, das Angebot von Aktivitäten, die eine optimale Herausforderung darstellen, sowie die Bereitstellung von konstruktivem Feedback, damit die Studierenden ihre Fortschritte bewerten und ihr Gefühl der Selbstwirksamkeit stärken können. Schliesslich entwickelt sich das Zugehörigkeitsgefühl durch Interaktionen und Zusammenarbeit, die durch Gruppenaktivitäten und ein integratives und wohlwollendes Klassenumfeld gefördert werden.
Die Auswirkungen pädagogischer Aktivitäten auf die Motivation
Die Auswahl der pädagogischen Aktivitäten ist ein wichtiges Mittel, um die Motivation zu beeinflussen. Methoden, die die aktive Beteiligung, Zusammenarbeit und Eigeninitiative der Studierenden fördern, führen in der Regel zu einer höheren Motivation. Aktivitäten wie der projektbasierte Ansatz, Fallstudien und der problemorientierte Ansatz werden oft als nützlicher empfunden, da sie das Kompetenzgefühl fördern und eine größere Kontrollierbarkeit bieten (Viau, Joly und Bédard, 2005; Fukuzawa und Boyd, 2016).
In diesem Zusammenhang betont Berger (2021) die Bedeutung von Strategien zur motivationalen Selbstregulierung, um das Engagement der Studierenden aufrechtzuerhalten. Er identifiziert mehrere Hebel, wie z. B. die Förderung des Lernens, die Verknüpfung von Inhalten mit persönlichen und beruflichen Interessen sowie die Gestaltung des Lernumfelds.
Konkret empfehlen Berger (2021) und Viau, Joly und Bédard (2005) zur Optimierung der Wirkung der Aktivitäten Folgendes:
- Authentizität in den Vordergrund stellen, indem Aufgaben angeboten werden, die sich an beruflichen Situationen orientieren.
- Eine logische Integration der Aktivitäten in einen kohärenten Unterrichtsablauf sicherstellen.
- Klare und präzise Anweisungen geben, um Ängste abzubauen und das Engagement zu fördern.
- Die motivationale Selbstregulierung fördern, indem die Studierenden dazu angeregt werden, Strategien zur Aufrechterhaltung ihres Engagements anzuwenden, wie z. B. Selbstbelohnung oder die Projektion zukünftiger Vorteile des Lernens.
Durch die Einführung von pädagogischen Methoden, die die Selbstständigkeit fördern, Kompetenzen stärken, das Zugehörigkeitsgefühl pflegen und auf motivierenden und angepassten Aktivitäten basieren, schaffen Lehrkräfte ein anregendes Lernumfeld, das den akademischen Erfolg der Studierenden begünstigt.
Um diese Strategien näher zu erkunden und über ihre Integration in Ihren Unterricht nachzudenken, wenden Sie sich gerne an unseren Dienst für Hochschuldidaktik und digitale Kompetenzen, stöbern Sie in unseren Ressourcen oder nehmen Sie an den Schulungen teil: https://www.unifr.ch/didanum/de/ausbildung/kurse/dozierende-und-forschende.html
Verweise
Berger, J.-L. (2021). Motivation à apprendre, autorégulation motivationnelle et procrastination à l’adolescence. Revue française de pédagogie, 210, 19-36. https://doi.org/10.4000/rfp.10033
Fukuzawa, S., & Boyd, C. (2016). Student Engagement in a Large Classroom: Using Technology to Generate a Hybridized Problem- Based Learning Experience in a Large First Year Undergraduate Class. The Canadian Journal for the Scholarship of Teaching and Learning, 7, 1-14.
Rolland Viau, J. Joly, & D. Bédard (2005). La motivation des étudiants en formation des maîtres à l’égard d’activités pédagogiques innovatrices.
Ryan, R. M., & Deci, E. L. (2020). Intrinsic and extrinsic motivation from a self-determination theory perspective: Definitions, theory, practices, and future directions. Contemporary Educational Psychology, 61, Article 101860. https://doi.org/10.1016/j.cedpsych.2020.101860
Viau, R., Prégent, R., & Forest, L. (2004). Les façons d’apprendre des étudiantes et des étudiants de baccalauréat à l’École Polytechnique de Montréal. Bureau d’appui pédagogique, Direction de l’enseignement et de la formation. École Polytechnique.