Publikationsdatum 13.01.2025
Der Referenzrahmen für digitale Kompetenzen der UniFR: eine pädagogische Kartografie
Unser Dienst spielt eine unterstützende Rolle 1) bei der Entwicklung der digitalen Kompetenzen von Lehrkräften und 2) bei der Entwicklung von Unterrichtsarrangements, die digitale Werkzeuge einsetzen. Um dieser Roller gerecht zu werden, benötigen wir ein pädagogisches Kommunikations- und Mediationsinstrument, das eine Kartographie der Kompetenzen zeichnet, in der:
- die Kompetenzen mit den verschiedenen spezifischen Kontexten der Hochschulbildung verknüpft sind;
- jede Kompetenz ausreichend genau beschrieben wird, um die kognitiven Komponenten zu kennen, die durch eine Kompetenz während einer Unterrichtsaktivität mobilisiert werden.
Referenzsysteme für Lehrkräfte wie «DigComp for educators» (Redecker, 2017) sind generisch, d. h. ihre Kompetenzbeschreibungen sind sehr kurz und nicht einem spezifischen Kontext gewidmet. Als Beispiel sei hier «Browsing, searching and filtering data, information and digital content» (Carretero et al., 2017, S. 23) genannt. Aus diesem Grund können sie nicht direkt als Referenzrahmen für Lehrende an der Universität verwendet werden. Aber mit ihrer erwiesenen strategischen Rolle bei der Leitung und Ausrichtung von Programmen in Verbindung mit der Digitalisierung, bilden sie die Grundlage, die es zu transformieren gilt, um ein Instrument zu schaffen, das auf diesen Bildungskontext zugeschnitten ist (Platteaux & Moccozet, 2022).
Vorschläge für Lösungen
Um die digitalen Kompetenzen der Hochschullehre zu kontextualisieren, haben wir die Grundstruktur des Referenzrahmens «DigComp for educators» (Redecker, 2017) verwendet. Diese ermöglichte es uns, sechs Kompetenzbereiche zu differenzieren. Für jeden Bereich haben wir dann Unterbereiche definiert, die Kompetenzen zusammenfassen, die mit naheliegenden Situationen-Aktivitäten im Beruf der Hochschullehrenden verbunden sind (siehe Beispiele in der Tabelle unten).
Mit diesen Klassifizierungen (Bereiche, Unterbereiche), die mit Kompetenzen und Situationen verknüpft sind, können wir besser definieren, welche Hilfestellung eine Lehrperson benötigt oder welche Verbesserungen in einer Einrichtung vorgenommen werden müssen. Anhand der Beschreibung der aufgetretenen Schwierigkeit oder der Situation, in der sie aufgetreten ist (Vorbereitung, Umsetzung, Durchführung und/oder Bewertung eines Kurses), kann unsere Dienststelle eine Gruppe von miteinander verbundenen und verwandten Kompetenzen bestimmen, die diese Lehrperson stärken oder entwickeln kann.
Darüber hinaus verwenden wir zur Beschreibung dieser zu entwickelnden Kompetenzen ein Modell (Paquette, 2002), „in dem die Kompetenzen als Mobilisierung von Fertigkeiten (4 Ebenen: Rezeption, Reproduktion, Kreation, Selbstmanagement) auf Wissen (3 Arten: Konzept, Verfahren, Prinzip, plus Fakten) beschrieben werden“ (Platteaux & Moccozet, 2022, S. 34). Nehmen wir als Beispiel die Kompetenz, bibliografische Informationen zu suchen. Sie erfordert die Kenntnis wissenschaftlicher bibliografischer Datenbanken (Rezeption x Konzept), die Fähigkeit, eine wenig effiziente Stichwortabfrage zu korrigieren (Erstellung x Verfahren), usw. Die Kenntnis all dieser Aspekte einer Lehrkompetenz ist für eine Dienststelle wie die unsere wertvoll, um zu definieren, worauf bei der Unterstützung einer Lehrkraft vorrangig einzugehen ist.
Zur weiteren Vertiefung dieser Themen:
- Referenzrahmen für digitale Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern: https://www.unifr.ch/didanum/assets/public/assets/uploads/Referentiel_competences_numeriques_enseignant_e_s.pdf?tstamp=1738076868
- Projet DigitalSkills@Fribourg : https://www.unifr.ch/didanum/de/dienststelle/projekte/digitalskills/
Verweise
Carretero, S., Vuorikari, R., & Punie, Y. (2017). DigComp 2.1 : The Digital Competence Framework for Citizens with eight proficiency levels and examples of use. European Commission EUR 28558 EN. http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC106281/web-digcomp2.1pdf_(online).pdf
Paquette, G. (2002). Modélisation des connaissances et des compétences. Un langage graphique pour concevoir et apprendre. Presses de l’Université du Québec.
Platteaux, H., & Moccozet, L. (2022). Comment transformer un référentiel de littératie numérique en un outil de médiation pédagogique ? Analyse pratique. Revue hybride de l’éducation de l’Université du Québec à Chicoutimi - Numéro spécial « Faire le point sur les compétences du 21e siècle », 5(2), 28‑48. https://doi.org/10.1522/rhe.v5i2.1237
Redecker, C. (2017). European Framework for the Digital Competence of Educators : DigCompEdu (Y. Punie, Éd.). Publications Office of the European Union (EUR 28775 EN). https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC107466