Publikationsdatum 10.02.2011

Wissenschaft trifft auf Kunst


Zwischen Sichtbarem, Glauben und Wissen: die neue Ausstellung in der Freiburger Kunsthalle Fri Art spielt mit den Ebenen der Wahrnehmung. Ein Physiker des Adolphe Merkle Institute hat die belgische Künstlerin Edith Dekyndt bei ihren Installationen unterstützt, welche die ethischen Grenzen der Wissenschaft thematisieren.


In ihrer Ausstellung „Dieu rend visite à Newton“ geht Edith Dekyndt den Massstab-Veränderungen zwischen dem unendlich Kleinen und dem unendlich Grossen auf den Grund. Dabei rückt sie automatisch in die Nähe der Wissenschaft. Was läge da näher als eine Zusammenarbeit mit den Spezialisten auf dem Fachgebiet der Nanotechnologie, dem Adolphe Merkle Institute (AMI) der Universität Freiburg?

Fusion von Apfel mit Holz

Und so kam Olivier Pravaz, Doktorand in Nanowissenschaften am AMI, ins Spiel: Für die Ausstellung vermengte er auf der Ebene der Mikro- und Nanoskopie die Materialien eines Tisches und eines Apfels. Daraus resultierte ein dünnes Blatt aus Plexiglas mit einer homogenen Oberfläche, auf der die Bestandteile Apfel und Holz nicht mehr sichtbar sind. So soll demonstriert werden, wie verschiedene Objekte auf Partikelebene aufeinandertreffen, sich vermischen und ein neues Objekt bilden. Auf einer dazugehörigen Videoübertragung erhält der Besucher ausserdem einen Einblick in das Innenleben der Materialien. Mittels elektronischem Mikroskops werden dabei die einzelnen Bestandteile wieder sichtbar. Die Installation versucht auf diese Weise unvorstellbare Grössenverhältnisse bewusst zu machen: Dass zum Beispiel ein Apfel etwa das gleiche Verhältnis zu einem Nanopartikel aufweist, wie die gesamte Erde zu einem Apfel.

Apfel und Holz: links als getrennte Objekte, rechts als vermischte Lösung unter dem elektronischen Mikroskop

„Die Mitarbeit an einem künstlerischen Ausstellungsobjekt war für mich ein aufregendes Novum“, meint Olivier Pravaz. „Besonders interessant war dabei das Zusammengehen der wissenschaftlichen Perspektive mit den ästhetischen Vorstellungen der Künstlerin.“ Der Physiker sieht in der Ausstellung eine spannende und zugleich provokative Annäherung an kontrovers diskutierte Aspekte der Nanotechnologie.

Ausstellung von Edith Dekyndt „Dieu rend visite à Newton“:
13. 02. – 08. 05. 2011

Ort:Fri Art, Petites Rames 22, 1700 Fribourg

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag, 12-18 Uhr
Samstag und Sonntag 14-17 Uhr
Donnerstagabend freier Eintritt 18-20 Uhr
Führungen nach Vereinbarung


Weitere Infos:
www.fri-art.ch
www.edithdekyndt.be
www.am-institute.ch

Kontakt: Marc Pauchard, Vize-Direktor Adolphe Merkle Institute, 026 300 91 71, marc.pauchard@unifr.ch

Quelle: Dienst für Kommunikation und Medien, 026 300 70 34, communication@unifr.ch