Forschung von Dr. Elisabeth Zschiedrich

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

 

1. Bevölkerungsentwicklung und demografischer Diskurs: Während die Weltbevölkerung stetig wächst, bleiben in den westlichen Industriestaaten viele Menschen kinderlos, die Populationen altern und schrumpfen. Zwei Debatten werden geführt. In der einen geht es um die Bewertung der Folgen der demografischen Entwicklung: Stellt sie eine gesellschaftliche Bedrohung dar oder eine Chance? In der anderen geht es um die Einordnung der individuellen Entscheidung für oder gegen Kinder: (Inwiefern) beeinflusst diese die Verwirklichungsbedingungen von Gemeinwohl? 

 

2. Familie, Elternschaft und Kinderlosigkeit: Das Leben in der Familie, als Vater oder Mutter, mit Kindern oder ohne ist zwar in erster Linie dem Bereich des Privaten zuzuordnen. Es bestehen aber vielfältige Bezüge zur sozialen und politischen Umwelt. Wie wirken Familien, Eltern, kinderlose Paare und Einzelne in die Gesellschaft hinein? Und inwiefern beeinflussen die politischen Rahmenbedingungen und das gesellschaftliche Klima wiederum den Alltag der Menschen in den verschiedenen Lebensformen?

 

3. Gemeinwohl und Gemeinsinn: In der katholischen Soziallehre gilt das Gemeinwohl als zentrales Prinzip, welches die Reflexion und Argumentation dieser Disziplin seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert entscheidend mit geprägt hat. In der christlichen Sozialethik ist das Gemeinwohl heute aber keineswegs mehr fest verankert, im Gegenteil, häufig wird der Begriff gemieden, sein Gehalt angezweifelt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wie auch in den Sozial- und Politikwissenschaften ist dagegen seit einigen Jahren eine Renaissance des Gemeinwohls zu beobachten. Was ist mit dem Begriff gemeint, wie kann er verstanden werden? Wann ist sein Gebrauch sinnvoll? Und worin besteht der Zusammenhang von Gemeinwohl und Gemeinsinn?