AuszeichnungPublikationsdatum 31.08.2023

Stephanie Mekacher wurde von der Philosophischen Fakultät ausgezeichnet


Der mit 500 Franken dotierte Preis der Fakultät wird für eine Masterarbeit von hervorragender wissenschaftlicher Qualität vergeben. Er geht an Stephanie Mekacher für ihre ethnographische Studie über Differenzkonstruktionen in der Primarschule.

"Meine Motivation für das Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften gründet sich auf meiner tiefen Überzeugung, dass Bildung der Schlüssel zur Veränderung und Entwicklung in unserer Welt ist. Als Lehrperson ist es mir ein grosses Anliegen, mich vertieft mit den Bildungsprozessen meiner Schüler*innen auseinanderzusetzen und meinen Unterricht so zu gestalten, dass er allen Chancen bietet, ihr Bildungspotenzial zu entfalten."

S. Mekacher

Stephanie Mekacher interessiert sich für die Produktion und Reproduktion von sozialen, gender- und klassenbezogenen Differenzen im Unterricht. Um diese Prozesse zu untersuchen, führte sie über mehrere Wochen eine empirische Studie in zwei Schulklassen einer Deutschschweizerischen Primarschule durch. Dabei hat sie rekonstruiert, auf welche Weise soziale Kategorisierungen von schulischen Akteurinnen und Akteuren hervorgebracht und modifiziert werden.

« Die Lehrer*innen akzentuieren über doing teacher wiederholt ihre machtvolle Positionierung im schulischen Geschehen und legitimieren damit ihre Befugnis über die Ausdifferenzierung von Verhaltens- und Leistungserwartungen. Ausserdem wird über das doing generation die asymmetrische Machtdynamik, die zwischen Lehrkräften und Lernenden besteht, immer wieder unterstrichen. Mit der anhaltenden Normierung und Begutachtung des Verhaltens und der Leistungen der Kinder wird eine Differenz zwischen den angepassten und den weniger angepassten Lernenden konstruiert. »

Masterarbeit von S. Mekacher, Seite 100

"Die Norm der schulkonformen Schüler*innen"

In ihrer Arbeit beleuchtet Stephanie Mekacher auch das Zusammenspiel zwischen Differenzkonstruktionen in der Schule und Stigmatisierungsprozessen. Sie zeigt präzise und differenziert auf, dass ein Schulkind, das nicht der "Norm der schulkonformen Schüler*innen" entspricht, anders behandelt wird.

Die im Jahr 2022 verteidigte Masterarbeit von Stephanie Mekacher mit dem Titel "Schule M(m)acht Schüler*innen. Eine ethnographische Untersuchung von Differenzkonstruktionen im Schulalltag von Primarklassen" wurde von Prof. Veronika Magyar-Haas betreut.