Sie liebt die Fotografie, hat sich aber schliesslich dafür entschieden, mit 25 Bildern pro Sekunde zu arbeiten. Mit der Kamera in der Hand filmt Angela, die Präsidentin von UNICAM, sowohl das Backstage des Zirkus Knie als auch die Geheimnisse der Psychologieabteilung.
Schon bei Studienbeginn hast du dir gesagt, dass du bei Unicam arbeiten willst?
Genau. Ich war am Infotag und sie haben die Flyer verteilt. Es hat nach Spass ausgesehen und dann bin ich mit einer Freundin mitgegangen, die hingehen wollte und wir sind beide geblieben.
Hast du den Wunsch, zukünftig als Videojournalistin zu arbeiten?
Nicht zwingend, aber ich glaube es macht Sinn, wenn man in der Kommunikationsbranche die Fähigkeiten hat, Videos zu schneiden. Generell ist es in der Branche wichtig, wenn man das kann, und ich mache es auch einfach gerne.
Worin besteht deine Rolle bei Unicam? Was genau sind deine Aufgaben?
Wir im Vorstand haben verschiedene Posten. Wir haben die Mitgliederverwaltung, Events, Material, Finanzen, Workshops und IT. Meine Aufgabe ist es vor allem, alles ein bisschen im Griff zu haben, damit alle das machen, was sie machen sollten. Auch ein bisschen, die Aufgaben zu verteilen, bei den Finanzen mitzuhelfen und am Schluss das Ok zu geben. Ich bin vor allem die Ansprechperson für unsere Mitglieder. Wenn irgendetwas nicht funktioniert, kommen sie meistens zu mir. Ich muss ein bisschen den Überblick über alles behalten und ein da mithelfen, wo es Hilfe braucht.
Warum bist du Präsidentin geworden?
Wir hatten Anfang Semester noch einen anderen Präsidenten. Der ist nachher abgetreten und dann haben wir im Vorstand zusammen entschieden, dass ich am geeignetsten wäre, weil ich mich davor sowieso schon überall ein bisschen eingemischt habe, und es eigentlich noch gut passen würde, weil ich mit allen gut reden kann. Es ist jetzt nicht so, dass ich das unbedingt wollte, aber in dieser Zusammensetzung im Vorstand hat es so Sinn gemacht.
Bringt das manchmal auch Stress mit sich?
Manchmal ja. Vor allem jetzt am Anfang des Semesters hat der ganze Vorstand gewechselt. Wir waren alle neu, ich ganz neu als Präsidentin und da mussten wir einerseits neue Mitglieder finden, andererseits mussten wir uns als Vorstand finden … Das war schon stressig, aber jetzt geht es langsam.
Wirst du bis zum Ende deines Studiums weitermachen?
Mal schauen, wie es dieses Jahr geht, aber ich fände es schon schön sicher noch ein Jahr, weil man erst jetzt weiss, wie alles funktioniert und es wäre schade, dann alles wieder abzugeben.
Welche Themen interessieren dich?
Normalerweise können die Videojournalisten selbst das Thema aussuchen. Wir haben als Produzenten meistens nicht viel dazu zu sagen, ausser es ist ein ganz schlechtes Thema. Aber ich finde es cool, dass wir bei Unicam die Möglichkeit haben, alles zu machen. Wir können politische, gesellschaftliche Themen, aber auch nur lustige Prank-Videos machen. Einerseits haben wir dadurch keine klare Linie, andererseits sind wir sehr breit und können alles machen.
Wird manchmal auch zensiert?
Bisher noch nicht. Meistens macht man ja das, was Spass macht und dann kommen die Videos automatisch besser.
Und für dich als Produzentin? Was interessiert dich persönlich?
Ich gehe gerne an Orte, wo es schöne Bilder gibt. Auf Weihnachtsmärkten gibt es immer schöne Bilder. Wir waren im Zirkus Knie, das hat auch Spass gemacht – so «behind the scenes». Oder generell an Orte, wo man sonst nicht so einfach hinkommt. Das ist halt interessanter als ein «Zibelemärit», wo halt jeder schon mal war. Es ist spannend, auch mal hinter die Kulissen zu sehen und generell mehr über etwas zu erfahren.
Gibt es eine Anekdote, eine besonders traurige oder lustige Geschichte, die du zu erzählen hast?
Mit unseren Mitgliedern, Spektrum und Uni-Mix zusammen gehen wir einmal im Jahr ein Weekend Ski fahren, spielen Spiele, gehen aus und reden alle mal zusammen. Das gibt den Austausch zwischen den Vereinen. Es ist auch immer schön, mal ein ganzes Wochenende mit allen zusammen zu sein. Meistens sieht man immer nur einzelne, aber nicht alle.
Versteht ihr euch alle gut?
Ja, sehr. Wir helfen einander auch meistens; mit Material … Es ist eine gute Zusammenarbeit.
Was hast du dank deiner Tätigkeit bei Unicam gelernt? Als Kamera-Frau, Journalistin, Präsidentin, aber auch als Mensch?
Sicher alles was es braucht, um einen Verein am Laufen zu halten. Was man bei den Finanzen alles beachten muss … bei den Mitgliedern, damit man da den Überblick behält. Dann die ganze Planung; dass man es überhaupt schafft, alle zusammen zu finden … Die Generalversammlung haben wir zum ersten Mal geplant, das hatte ich davor auch noch nie gemacht. Wir haben auch viele externe Aufträge erhalten und da lernt man auch, wie man auf einer professionellen Ebene mit den Leuten Offerten macht, Rechnungen schreibt und sich eben professionell verhält.
Wer sind die Externen?
Wir haben zum Beispiel das Promo-Video für die Psychologen gemacht oder den Live-Stream für eine Pressekonferenz der Uni. Im Moment sind wir mit der Schweizer Post am Verhandeln, es kommt also einiges zusammen.
Ist dein Engagement bei Unicom gut für deinen Lebenslauf?
Das sieht sicher gut aus im CV, wie ich denke. Man hat dann auch was zum Vorzeigen, zum Beispiel Videos. Bei anderen Jobs kann man meistens nicht direkt etwas vorzeigen; das ist bei Videos relativ einfach. Man lernt auch Leute im Journalismus kenne, z.B. durch die Workshops, die wir machen. Es gab auch Leute vom SRF die bei uns waren. Durch die Kontakte und auch das Know-how, das man erhält, da wir von Anfang bis zum Schluss alles zur Videoproduktion lernen, wird es später sicher irgendwie in die eine Richtung gehen.
Questionnaire existentiel express
Das Studenleben ist …
Das Studentenleben ist … Phasen, in welchen man viel macht. Phasen, welchen man nicht viel macht – aber eine gute Mischung.
Was wirst du mit deinem Leben machen, sobald du den Abschluss in der Tasche hast?
Nach dem Abschluss einen guten Job finden. Etwas, was mir Freude macht. Mal sehen.
Wie siehst du dein Leben in zwanzig Jahren?
Mit einer Familie, in einem guten Job und eventuell lebe ich an einem anderen Ort als in der Schweiz.
Dein Lebenstraum?
Glücklich und zufrieden sein.
Was bereust du am meisten?
Ich bereue nichts in meinem Leben.
Der Sinn des Lebens?
Der Sinn des Lebens ist wohl dasselbe wie mein Traum. Zufrieden zu sein mit dem, was man hat.
Dein Lebensmotto?
Einfach mal machen und dann schauen, was dabei herauskommt.
Was wirst du später am Sterbebett rückblickend über dein Leben denken?
Wenn ich zurückblicke, werde ich über mein Leben sagen können, dass mein Leben erfüllt war und Spass gemacht hat. Und dass ich viele verschiedene Sachen ausprobieren könnte.
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