Philosophie des Mittelalters (pme)
Die Philosophie des Mittelalters umfasst den langen Zeitraum zwischen dem fünften und fünfzehnten Jahrhundert. Daher erstreckt sie sich auf eine große Anzahl von Autoren, Texten und philosophischen Themen. Diese werden aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, abhängig von den theoretischen Interessen, die die Entwicklung der Philosophie in dieser Zeit prägen, abhängig auch vom philosophischen und kulturellen Hintergrund der behandelten Autoren. Als entscheidende Epoche zwischen Antike und Moderne war das mittelalterliche Denken Hüter der philosophischen Tradition der griechischen Antike, der alten lateinischen und spätantiken Tradition, sowie der jüdischen und arabischen Tradition des Mittelalters. In der Tat ist es den großen Übersetzungsunternehmen des Mittelalters zu verdanken, dass ein umfangreiches Erbe von philosophischen und wissenschaftlichen Texten Eingang in die abendländische Kultur gefunden haben und den folgenden Jahrhunderten übertragen worden sind. Durch diese Vermittlung haben der Aristotelismus sowie Teile der platonischen und neuplatonischen Tradition, von den Denkern des Mittelalters aufgenommen und überarbeitet, die abendländische Philosophie gespeist und bereichert und haben sie bis heute inspiriert.
Das Studium der Philosophie des Mittelalters ist somit ein notwendiger Schritt für das Verständnis der Geschichte der Ideen in der abendländischen Kultur. Die Lehre im Bereich der mittelalterlichen Philosophie bietet eine Einführung in eine Vielzahl von Autoren und Texten, sowohl in thematischer Perspektive (Erkenntnistheorie, Metaphysik, Naturphilosophie, Ethik) als auch in historischer (Kontextualisierung und "Vernetzung" der besprochenen Theorien).