Vorlesung: Sinnliche Ideen. Phänomenologie und Ästhetik (ars, pmc)
UE-L01.02748
Dozenten-innen: Alloa Emmanuel |
Kursus: Master |
Art der Unterrichtseinheit: Vorlesung |
ECTS: 6 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: FS-2026 |
Phänomenologie befasst sich mit der Art und Weise, wie uns die Dinge erscheinen. Genau darin verfolgt sie – wie es ihr Begründer Husserl 1907 einmal an den Dichter Hugo von Hofmannsthal schrieb – ein ähnliches Unterfangen wie die Literatur: Sie klammert vorübergehend Fragen von Existenz, Wertung und Wahrheit aus, und interessiert sich erst einmal für die Darbietungsweise, für das Wie der Phänomene, für den Stil der Erscheinungen. Die Vorlesung fragt nach den Überschneidungen zwischen Phänomenologie und Ästhetik, und verbindet eine Darstellung einschlägiger phänomenologischer Texte mit der Analyse ausgewählter exemplarischer Werke aus Literatur, Malerei und Musik. Sie kann sowohl als Einführung in die Phänomenologie als auch als Einführung in die Ästhetik belegt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Frage, inwiefern Descartes’ Begriff der „sinnlichen Ideen“ (idées sensibles) in der Phänomenologie – und speziell in Maurice Merleau-Ponty’s Proust-Lektüre – eine völlige Neubestimmung erfährt.
Dokumentation
Zur Einführung: Günter Figal. Erscheinungsdinge. Phänomenologie als Ästhetik, Tübingen, Mohr Siebeck, 2010.