Troubles de la communication et de la déglutition, langage écrit
Schluckstörungen
Reliabilität und Validität der deutschen Version von „Dynamic Imaging Grade of Swallowing Toxicity for Flexible Endoscopic Evaluation of Swallowing“ (DIGEST-FEES-G)
Susanne Bauer, M.A. (Doktorandin), Prof. Dr. Erich Hartmann, PD Dr. phil. Meike Brockmann-Bauser, PD Dr. med. Jörg Bohlender, Dr. med. Stephanie Reetz, Heather M. Starmer, MA CCC-SLP, BCS-S, Kate Hutcheson, PhD, CCC-SLP, BCS-S
Finanzierungsquelle: DLV-Forschungsfonds: 8‘264,-
Laufzeit: 2017-2022
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Die Möglichkeit, den Schweregrad einer pharyngealen Schluckstörung (Dysphagie) valide und verlässlich zu bewerten, ist für die Erhebung des Outcomes einer tumorbedingten Dysphagie von entscheidender Bedeutung. Dynamic Imaging Grade of Swallowing Toxicity (DIGEST) ist eine standardisierte Analysemethode zur Einstufung des Schweregrades einer pharyngealen Dysphagie anhand der Parameter Sicherheit und Effizienz, die sich an dem universellen Rahmen für die Toxizitätsberichterstattung in onkologischen Studien (Common Terminology Criteria for Adverse Events - CTCAE) orientiert. Die englischsprachige DIGEST-Skala wurde anhand von videofluoroskopischen Untersuchungen (VFS) entwickelt und an Patientinnen und Patienten mit Kopf-Hals-Tumorerkrankungen validiert und 2021 für endoskopische Untersuchungen (FEES) adaptiert.
In diesem Kooperationsprojekt der Universität Freiburg (CH) mit dem Universitätsspital Zürich sowie den Originalautorinnen Kate Hutcheson und Heather Starmer wurde die Skala transkulturell übersetzt und es wird eine psychometrische Überprüfung der deutschen Version (DIGEST-FEES-G) durchgeführt. Hierfür werden die endoskopischen Untersuchungsvideos der Originalstudie durch zwei Raterinnen einer retrospektiven Analyse unterzogen.
Schriftsprache
LVD-Schreiben: Von der Forschung in die Praxis ins Lehrbuch
Dr. Julia Winkes; Dr. Pascale Schaller, Tabea Dobler
Finanzierungsquelle: Stiftung Heilpädagogisches Zentrum: 11 400,-
Laufzeit: 2021-2023
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Im Fokus des Projektes steht Messverfahren zur Lernverlaufsdiagnostik Schreiben (LVD-Schreiben). Darunter werden kurze Lernproben von gleicher Schwierigkeit verstanden, die den Testgütekriterien genügen und gleichzeitig zeitökonomisch und einfach im Schulalltag einsetzbar sind (McMaster und Espin 2007, S. 68). LVD-Verfahren existieren für verschiedene schulische Basiskompetenzen (Lesen, Rechtschreiben, Mathematik, Verhalten) und erfüllen zwei Funktionen: Zum einen werden sie in regelmässigen Abständen (2-3x jährlich) als Screening-Verfahren eingesetzt, um Schülerinnen und Schüler mit einem Risiko für Lernschwierigkeiten frühzeitig zu identifizieren. Zum anderen kann LVD auch engmaschiger zur Lernverlaufsdiagnostik verwendet werden, was den Lehrpersonen wichtiges Feedback über den Erfolg ihrer Unterrichts- und Fördermassnahmen einbringt (Hosp und Kaldenberg 2020, S. 78). Geeignete LVD-Instrumente in deutscher Sprache stellen «ein hohes Forschungsdesiderat» (Voß et al. 2020, S. 90) dar, was insbesondere für den Bereich Schreiben gilt. Beim CBM-Schreiben erhalten die Schülerinnen und Schüler einen einleitenden Satz als «Story Starter» und sind aufgefordert, innerhalb von 3 Minuten eine kurze Geschichte dazu zu schreiben. Menge und sprachformale Korrektheit des Textes (Rechtschreibung, Interpunktion, Grammatik, Semantik) werden mit Hilfe vordefinierter Auswertungsmethoden zeitökonomisch erfasst und als Indikatoren für Schreibflüssigkeit angesehen (Dockrell et al. 2015, S. 579).
Projektziele:
1) Die Erprobung von CBM-Schreiben als Instrument der Lernverlaufsdiagnostik in einer ganzen Schule über den Verlauf von einem Schuljahr. Somit wird im deutschsprachigen Raum LVD-Schreiben erstmals längsschnittlich eingesetzt, woraus (explorative) Daten über die Entwicklung der Schreibflüssigkeit, aber auch wichtige praktische Erfahrungen zur Implementation von LVD-Schreiben in der Regelschule resultieren («Von der Forschung in die Praxis»)
2) Als Produkt soll unter anderem ein einführendes Fachbuch zum Thema «Schreibflüssigkeit» entstehen, welches Schulische Heilpädagoginnen, Logopädinnen und Lehrpersonen in die Nutzung von LVD-Schreiben im Rahmen eines Response-to-Intervention-Ansatzes instruiert (Screening – Lernverlaufsdiagnostik – Förderung von Schreibflüssigkeit) («Aus der Praxis ins Lehrbuch»).
Logopädische Diagnostik
Dynamische Abklärung sprachlicher Kompetenzen als Instrument zur logopädischen Differenzialdiagnostik bei DaZ- Kindern
Ilektra Maragkaki, PhD, Prof. Dr. Erich Hartmann, Prof. Dr. Marco Hessels
Finanzierungsquelle: DLV, 6‘000.-
Laufzeit: 2018-2022
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Dieses Kooperationsprojekt mit der Universität Genf geht der Frage nach, ob und inwiefern dynamisches Testen (Dynamic Assessment, DA) von Sprachkompetenzen zweisprachiger Vorschulkinder eine zuverlässigere diagnostische Differenzierung zwischen Sprachentwicklungsstörungen (SES) und sprachlichen Rückständen infolge ungünstiger Lernkontexte („linguistische “Differenz”) ermöglicht als klassische, statische Testverfahren. Anknüpfend an eine Pilotstudie zu einer ersten deutschen Teilversion des Abklärungsprotokolls "Dynamic Assessment of Preschoolers' Proficiency of Learning English" (DAPPLE; Hasson et al. 2013) wurde eine weiterführende Adaptation dieses Instruments (Subtests Phonologie und Wortschatz) für den Einsatz in der logopädischen Diagnostik in der Deutschschweiz vorgenommen und evaluiert. Zur empirischen Überprüfung der Hypothese, dass DA zuverlässigere Hinweise auf die phonologischen und semantischen Kompetenzen von DaZ-Kindern liefert im Vergleich zu statischen Tests bzw. diesen differenzialdiagnostisch überlegen ist, wurden 45 Kinder zwischen 4 und 5 Jahren mit den entsprechenden Instrumenten untersucht. Zudem wurden Zusammenhänge zwischen DA-Leistungen und weiteren diagnostischen Massen (Lise-DaZ, Arbeitsgedächtnis, Elternfragebogen u.a.) analysiert, um die Validität des DA-Instruments einschätzen zu können. Wie die Ergebnisse der im Jahr 2021 abgeschlossenen Studie insgesamt zeigen, differenzieren linguistische DA-Leistungen die beiden Gruppen von DAZ-Kindern erwartungsgemäss genauer bzw. mit grösser Effektstärke als die jeweiligen statischen Tests, was mit dem bisherigen internationalen Forschungsstand korrespondiert. Eine Publikation der Befunde in einer wissenschaftlichen Zeitschrift ist in Vorbereitung.
Sprachstörungen im Kindesalter
Wie Logopädinnen und Logopäden Kinder mit Aphasien behandeln: Eine internationale Exploration
Angelika Rother (Doktorandin), Prof. Dr. Erich Hartmann, Prof. Dr. Ulla Beushausen
Finanzierungsquelle: ZNS-Hannelore Kohl Stiftung
Laufzeit: 2018-2023
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Kinder können, wie Erwachsene auch, durch eine erworbene Hirnschädigung eine Aphasie erleiden. Dieses komplexe Störungsbild – insbesondere die logopädische Behandlung - ist bei Kindern noch wenig erforscht. In diesem Kooperationsprojekt der Universität Freiburg (CH) mit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) wurde mit einem eigens entwickelten online-Fragebogen erhoben, was Logopädinnen und Logopäden in der Rehabilitation von aphasischen Kindern anwenden - bezogen auf Diagnostik, Therapie, interprofessionelle Zusammenarbeit und schulische Themen.
Projektziele:
Ziel dieses Projekts ist, Erfahrungen mit Kindern mit Aphasien im Alter vom 18./24. Lebensmonat bis 12 Jahren in deutsch- und englischsprachigen Ländern systematisch zu erfassen (Rother, 2021).
Die Ergebnisse sollen eine Basis für Good Practice Beispiele aus einzelnen Ländern zur logopädischen Versorgung von Kindern mit Aphasien liefern und dringliche Forschungslücken herausstellen.
Logopädieausbildung
Inklusive Lehre in der Logopädieausbildung
Angelika Rother, Laura-Jane Bur
Finanzierungsquelle: -
Laufzeit: - 2022
Link: -
Eine Vision einer diversen und offenen Hochschule ist nicht trivial, sondern anspruchsvoll für alle Beteiligten. Den Logopäd:innen, die eine körperliche Behinderung haben, begegnen spezielle Herausforderungen in der Ausbildung bzw. im Berufsalltag, was Ausgangspunkt des ersten Artikels ist (Rother& Bur, 2021). Des Weiteren werden in dem zweiten Beitrag Überlegungen für Logopäd:innen – insbesondere für Lehrende an einer Ausbildungseinrichtung für Logopädie – und Studierende, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht, gemacht. Es wird zu nicht sichtbaren Behinderungen, wie die psychische Gesundheit sowie zu berufsspezifischen Eignung von Logopäd:innen übergeleitet. Es braucht neben Betroffenen auch „Allies“, die als Verbündete betroffenen Menschen ein Umfeld bieten, das es ihnen ermöglicht, ihre Stärken zum Ausdruck zu bringen, und die die Gemeinschaft der behinderten Kolleg:innen unterstützten (Rother, 2022). Die Publikation von 2022 ist im Rahmen des Projektes für die Abschlussarbeit für die Hochschuldidaktik an der Universität Freiburg entstanden. Im Jahr 2022 sind Vorträge auf Kongressen vorgesehen (Rother & Bur, 2022).
Ziel ist es auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und die gesundheitliche Eignung von Logopäd:innen genauer einzugehen und die Rolle des inklusiven Leitens/Lehrens in der Logopädieausbildung kritisch zu diskutieren.
Digitale Lernhilfen in der Schule: Eine Interventionsstudie zur Leseförderung bei Erst- und Zweitklässler*innen mittels Lese-Applikation
Verantwortliche Person: Dr. Verena Hofmann
Finanzierungsquellen: Forschungsfonds der Universität Freiburg und Stiftung HPZ: 6800 CHF
Laufzeit: Oktober 2019 bis Juni 2020
Link: Publikation: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666374021000364?via%3Dihub
Projektbeschreibung:
Die Studie untersuchte den Lernfortschritt in der phonologischen Bewusstheit und der basalen Lesekompetenz von Erst- und Zweitklässler*innen, welche im Deutschunterricht mit einem App-basierten Lernspiel übten, und richtete dabei den Fokus auf Kinder mit Schwierigkeiten in den genannten Bereichen. Neben einem Vergleich von Interventions- und Kontrollbedingung wurde deshalb auch ermittelt, ob Kinder mit schwachen Ausgangsleistungen besonders von der App-basierten Förderung profitieren. Die Intervention fand von Oktober bis Dezember 2019 mittels Cross-Over Design statt, so dass alle Schüler*innen (N = 45) einmal die Interventions- und die Kontrollphase durchliefen. Ende Juni 2020 erfolgte eine Follow-up Erhebung. Die Ergebnisse zeigten, dass speziell im Bereich der Phonemsynthese die Lernapplikation einen Vorteil gegenüber dem traditionellen Unterricht zu haben scheint. Zudem profitierten in diesem Bereich schwächere Schüler*innen mehr als stärkere.
Assistierende Technologien – Eine aussichtsreiche Möglichkeit für Schüler:innen mit Lese-Rechtschreib-Störung? Interventionsstudie zur Wirksamkeit einer Spracherkennungssoftware im Schreibunterricht
Silvana Flütsch Keravec (Doktorandin, Projektverantwortliche), Prof. Dr. Erich Hartmann (Betreuer), Prof. Dr. Hansjakob Schneider (Co-Betreuer)
Finanzierungsquelle: SNF (Doc.CH Beitrag Nr. 199946)
Laufzeit: 2021-2025
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Dieses vom SNF geförderte Forschungsprojekt widmet sich den Möglichkeiten und Effekten von „Assistive Technology“ bei Schüler:innen mit Lese-Rechtschreib-Störung (LRS), die wegen Beeinträchtigung in ihrem schulischen und beruflichen Erfolg häufig stark behindert sind. Im Speziellen wird der Frage nachgegangen, ob und in welcher Form der Einsatz von Spracherkennungstechnologie für solche Schüler:innen eine wirkungsvolle Unterstützung im Schriftspracherwerb darstellt. Dabei wird von den theoretischen Annahmen ausgegangen, dass die Ressourcen im Arbeitsgedächtnis begrenzt sind und beim Schreiben verschiedene Prozesse miteinander konkurrieren, und dass Assistive Technologie in Form einer Spracherkennungssoftware Schüler:innen mit LRS von einigen Herausforderungen im Schreibprozess entlasten kann. Statt sich mit Rechtschreibung oder motorischen Schreibfertigkeiten auseinandersetzen zu müssen, können sich die Schreibenden auf die Textproduktion konzentrieren und so gezielt Fähigkeiten in diesem Bereich aufbauen. Die Untersuchung des Einflusses der Spracherkennungstechnologie auf Schreibleistung und Schreibmotivation von Schüler:innen mit LRS erfolgt im Rahmen einer quasi-experimentellen Interventionsstudie mit Prä-Post-Design. Nach der Einführung der Software anhand von eigens dafür hergestellter Instruktionsvideos setzen die Schulkinder der Experimentalgruppe 1 (EG 1) die Software im Schreibunterricht ein. Die Wirksamkeit des Gebrauchs derselben wird mit zwei Gruppen verglichen. Die EG 2 erhält den gleichen Schreibunterricht wie die EG 1, die Kontrollgruppe (KG) hingegen keine Intervention mit der Spracherkennungssoftware oder dem Schreibunterricht nach Instruktionsvideos. Anhand verschiedener Kriterien und Instrumente wird einerseits analysiert und verglichen, ob und wie sich die Textqualität und die Schreibmotivation in den drei Gruppen verändern. Es wird erwartet, dass die EG 1 grössere Fortschritte erzielt als die beiden Vergleichsgruppen. Andererseits wird untersucht, ob sich der Einsatz der Software in Form eines Transfereffekts positiv auf die Rechtschreibung und die Leseflüssigkeit der Schulkinder auswirkt. Das Projekt geht ausserdem der Frage nach, wie ein technologisches Hilfsmittel in der Schule eingeführt werden muss, damit es den Lernerfolg begünstigt und von Schüler:in und Umfeld akzeptiert wird.