Thèses d’habilitation soutenues

 

Habilitation von Dr. Reto Luder: Integrative Förderung in der Schweiz. Eine empirische Studie zur praktischen Umsetzung sonderpädagogischer Unterstützung und Förderung in integrativen Regelklassen in der Schweiz (2021)

Habilitationsbetreuer: Prof. Dr. Gérard Bless

In den vergangenen 20 Jahren fand in der Schweiz ein Umschwung der sonderpädagogischen Förderung in Richtung schulischer Inklusion statt. Durch die vermehrte integrative Förderung und Förderplanung etabliert sich eine neue Sichtweise der Funktion sonderpädagogischer Tätigkeiten im Kontext eines inklusiv ausgerichteten Bildungssystems. Das Vorgehen bei der konkreten Umsetzung der integrativen Förderung ist für deren Erfolg entscheidend; gleichzeitig kann aufgrund der aktuellen Befundlage angenommen werden, dass die Praxis in diesem Bereich sehr heterogen und teilweise wenig systematisch ist. Vor diesem Hintergrund untersuchte die vorliegende Studie die praktische Umsetzung integrativer Förderung in Regelklassen von Schweizer Schulen. Im Fokus standen dabei einerseits die Beschreibung und Analyse dieser Praxis in den Bereichen der Förderplanung, der Umsetzung integrativer sonderpädagogischer Fördermassnahmen und der dabei realisierten multiprofessionellen Zusammenarbeit der beteiligten Fachpersonen, andererseits die Wirkungen dieser Praxis auf die geförderten Schülerinnen und Schüler mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Das Projekt untersuchte dazu in einem Längsschnitt mit mehreren Messzeitpunkten eine national, bezüglich Urbanität und Schulgrösse repräsentative Stichprobe in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz (d,f,i). Die Stichprobe umfasste 3669 Personen (Lehrpersonen, Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen und weitere Fachpersonen) aus 208 Schulen in 20 Kantonen der Schweiz. Auf der Basis der Ergebnisse der Studie konnten aktuelle Trends und Herausforderungen im Bereich der schulischen Inklusion beschrieben werden. Dazu gehören die Klärung der Funktion der Sonderpädagogik im wissenschaftlichen und bildungspolitischen Inklusionsdiskurs bzw. ihrer Rolle in einem inklusiven Bildungssystem, die Verfahren und Prozesse der Zuweisung integrativer Förderressourcen sowie die praktische Umsetzung integrativer Förderung in der multiprofessionellen Zusammenarbeit der beteiligten Akteurinnen und Akteure in den lokalen Schulteams.

Habilitation von Dr. Luciano Gasser in Sonderpädagogik (28. Februar 2020)

Gutachter: Prof. Dr. Christoph Müller, Prof. Dr. Gérard Bless, Prof. Dr. Christian Huber

Die Habilitationsschrift von Dr. Luciano Gasser wurde in kumulativer Form eingereicht und umfasste neun Publikationen, welche in sonderpädagogischen und entwicklungspsychologischen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Die in diesen Publikationen präsentierten quer- und längsschnittlichen Studien fokussieren auf die Entwicklung und Sozialisation inklusiver Einstellungen in Kindheit und Adoleszenz. Zum einen untersuchte L. Gasser, wie Kinder unterschiedlichen Alters über den sozialen Ein- und Ausschluss von Kindern mit Behinderungen nachdenken. Entscheidungen in sozialen Ein- und Ausschlusssituationen erfordern, dass Kinder Überlegungen zu Fairness und Gleichheit mit Überlegungen zu effektivem Gruppenfunktionieren und Gruppennormen ausbalancieren. Dazu wurden den Kindern verschiedene hypothetische Vignetten vorgelegt, bei welchen die Kinder den Ein- oder Ausschluss eines Kindes mit einer Behinderung vorhersagen und begründen mussten. Mit zunehmendem Alter wägen die Kinder genauer ab, in welchen Situationen der Einschluss mit Nachteilen für die Gruppe einhergeht. Zudem sagt das Ausmass, mit welchem Kinder Fairness gegenüber Gruppendynamiken priorisieren, das tatsächliche Ein- oder Ausschlussverhalten des Kindes vorher. Zum anderen analysierte L. Gasser Effekte von intergruppalen Freundschaften und des Unterrichtshandelns von Lehrpersonen auf die inklusiven Einstellungen von Kindern und Jugendlichen. Freundschaften zu Peers mit Behinderungen wirken sich über die Zeit positiv auf die inklusiven Einstellungen von Kindern ohne Behinderungen aus. Zudem tragen eine hohe emotionale Unterstützung der Lehrperson sowie ein kooperatives Klassenklima positiv zur Einschlussbereitschaft von Kindern und Jugendlichen bei. Der Habilitationsvortrag von L. Gasser trug den Titel «Exekutive Funktionen bei Kindern mit Autismus».

Habilitation von Prof. Dr. Myriam Squillaci: Le burnout des enseignants spécialisés au regard du Maslach Burnout Inventory (2019)

Directeur de thèse: Prof. Dr Gérard Bless

Revue systématique de la littérature : Comparaison des métiers concernés par le burnout et facteurs de risque chez les enseignants. Résultats d’une recherche visant à mesurer le burnout des enseignants spécialisés sur deux temps de mesure. La thèse s’intéresse à la santé au travail des enseignant-e-s spécialisé-e-s. Elle présente deux revues systématiques de littérature accompagnées d’une partie empirique. La partie théorique définit les concepts de base, comme le stress et le burnout et adopte un modèle théorique permettant de structurer les deux questions de recherche théoriques, à savoir : A. Quels sont les métiers à risque de burnout ? B. Quels sont les facteurs de risque de burnout des enseignant-e-s ? Cette première partie présente les résultats de 117 recherches structurées autour du modèle tridimensionnel de Maslach.

La deuxième partie restitue les résultats d’une recherche sur la santé au travail des enseignant-e-s spécialisé-e-s fribourgeois-es francophones, au regard de deux temps de mesure en lien avec l’introduction de la RPT. Quatre hypothèses principales sont vérifiées : 1. La santé au travail change suite à l’introduction de la réforme sur la péréquation financière (RPT) ; 2. Les moyennes du burnout varient en fonction des facteurs individuels ; 3. Les moyennes du burnout varient en fonction des facteurs organisationnels ; 4. Les moyennes du burnout varient en fonction des facteurs interpersonnels. La partie empirique analyse les résultats de la santé sur deux temps de mesure et montre l’influence des variables individuelles, interindividuelles et organisationnelles sur les trois dimensions du burnout.