ArtikelPublikationsdatum 18.09.2025

Neue Publikation zu psychophysiologischen Markern von Psychopathologie vor und nach Behandlung bei Frauen mit Essstörungen


Wirksame ambulante oder stationäre Psychotherapie über den Zeitraum von 3 Monaten führt noch nicht zu einer Normalisierung der physiologischen Stressreaktion. Zudem sind Symptomberichte nicht zwingend mit Unterschieden in der Stressphysiologie (Speichel-Cortisol, Alpha-Amylase und Herzratenvariabilität) bei Frauen mit Anorexia Nervosa (AN) und Bulimia Nervosa (BN), gemischten psychischen Störungen und Frauen ohne psychische Störungen assoziiert. Vor Behandlung bzw. bei der Erstmessung zeigte sich ein gemischtes Bild mit erhöhten Cortisolwerten in der Gruppe mit AN, während sowohl AN als auch BN eine höhere vagale Aktivität (HF-HRV) vermutlich als Gegenregulation zur Belastung aufwiesen. Betreffend der Alpha-Amylase ergaben sich keine Gruppenunterschiede. Nach drei Monaten Psychotherapie normalisierte sich ausschliesslich die vagale Aktivität in den AN/BN-Gruppen, was darauf hindeutet, dass auch nach erfolgreicher Behandlung die physiologische Normalisierung mehr Zeit benötigt und in dieser Stichprobe nicht mit dem BMI, sondern mit der Psychopathologie assoziiert war. 

https://journals.plos.org/plosone/article/authors?id=10.1371/journal.pone.0329573