Rollsiegel aus Marmor: Menschen, die zu einer Gottheit beten - Quelle: BODO

Biblische Anthropologie(n)

Die Frage danach, was zum Menschen gehört und was Menschsein ausmacht, ist eine Fragestellung, die in den Texten des Alten Testaments untrennbar verbunden ist mit der Rede von Gott. In der Rede vom Menschen gelten Emotionen wie Freude, Zorn, Angst, Trauer und Wut als anthropologische Grundkonstanten. Im Rahmen der Konzeptionen von alttestamentlichen Menschenbildern stehen die Analyse biblischer Emotionswelten, die Menschen bzw. bestimmten Menschengruppen als auch der Gottheit Israels zugeschrieben werden, sowie die Analyse von Emotionen, die im Lektüreprozess bei den Lesenden biblischer Texte ausgelöst werden können, schwerpunktmässig im Mittelpunkt (vgl. Eder, Identifikationspotenziale).

Alttestamentliche Konzeptionen vom Menschsein in Hinblick auf Freiheit und Unterdrückung, Körperlichkeit, Krankheit und Leid sowie Geboren-Werden und Sterben bilden weitere Schwerpunkte in Lehre und Forschung am Departement, eine Forschung, die sich u.a. auszeichnet durch ein induktives Einbeziehen relevanter außerbiblischer Quellen, insbesondere auch Bildquellen und weiterer Daten aus der Archäologie (vgl. Staubli/Schroer, Menschenbilder; Körpersymbolik).