07.01.2013

Warten auf bessere Zeiten


Freiburger Forscher identifizieren molekularen Schalter in der Bierhefe zum Ausharren bei Nährstoffmangel.



Wenn der Bierhefe die Nahrung ausgeht, hört sie auf, sich zu teilen und begibt sich in eine Art Schlafzustand. Dadurch kann sie in schlechten Zeiten länger überleben. Die Freiburger Forschungsgruppe um Professor Claudio De Virgilio hat zusammen mit der Forschungsgruppe der ETH Zürich um Professor Ruedi Aebersold einen molekularen Schalter für dieses Ausharren identifiziert. Der Schalter aktiviert die Gene, die einen sparsamen Umgang mit Nährstoffen ermöglichen.

Der molekulare Schalter ist Teil einer Kette von über fünf Signalmolekülen, welche den Nährstoffmangel von der Zelloberfläche bis zu den Genen im Zellkern kommunizieren. Auch im menschlichen Körper gibt es viele Zellen, die sich nicht mehr teilen und so in einem der Bierhefe ähnlichen Schlafzustand sind. Durch das Verständnis der molekularen Vorgänge des Schlafzustandes erhofft man sich auch, die Alterung von menschlichem Gewebe besser zu verstehen.

Erschienen in der Fachzeitschrift Cell Reports unter dem Titel:
Yeast Endosulfines Control Entry into Quiescence and Chronological Life Span by Inhibiting Protein Phosphatase 2A.

Kontakt: Prof. Claudio De Virgilio, Departement für Biologie, Universität Freiburg, 026 300 86 56, claudio.devirgilio@unifr.ch