Peerbeziehungen

Peereinfluss und Peerbeziehungen bei Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung (KomPeers)

Verantwortliche Person: Prof. Dr. Christoph Michael Müller
Mitarbeitende: Meta Amstad, Dr. Thomas Begert, Sara Egger, Dr. Verena Hofmann, Gina Nenniger, Noemi Schoop-Kasteler
Projektpartner: Prof Dr. Christian Huber (Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Antonius Cillessen (Radboud University Nijmegen), Prof. Dr. Carmen Zurbriggen (Université du Luxembourg)
Finanzierungsquelle: Schweizerischer Nationalfonds (SNF-172773): 553847 Fr.
Laufzeit: Januar 2018 bis Juni 2021
Link: www.researchgate.net/project/Peer-Influence-in-Children-and-Adolescents-with-Intellectual-Disabilities-KomPeersProjektbeschreibung: Der Forschungsstand zeigt, dass typisch entwickelte Kinder und Jugendliche durch Peerbeziehungen profitieren und von den Gleichaltrigen in der Entwicklung ihrer Alltagskompetenzen und ihres Sozialverhaltens beeinflusst werden. Weitgehend unklar ist hingegen, welche Bedeutung die Peers für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung haben. In dem Forschungsprojekt KomPeers („Kompetent mit Peers“) werden daher sowohl die Peerbeziehungen als auch Peereinflussprozesse bei Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung untersucht. Eine an das Projekt angegliederte Fragestellung betrifft das Belastungserleben von Lehrpersonen an Heilpädagogischen Schulen für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung.

An der Studie nehmen 16 Heilpädagogische Schulen (HPS) aus sechs Kantonen der Deutschschweiz teil. Auf diese Weise können Daten zu 1125 Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung und zu 397 Schulmitarbeitenden ausgewertet werden. Die Studie gliedert sich in eine longitudinale Fragebogenstudie (T1 am Anfang und T2 am Ende eines Schuljahrs) und eine Experimentalstudie. Im Rahmen der Fragebogenstudie werden die Charakteristika der Schülerschaft an HPS genau beschrieben, Beziehungen zwischen den Schülerinnen und Schülern erfasst und Peereinflussprozesse im Schulsetting analysiert. Mit Hilfe von computerbasierten Experimenten wird mit einer Substichprobe zudem untersucht, inwiefern sich Jugendliche mit einer leichten geistigen Behinderung im Vergleich zu Kontrollgruppen von Jugendlichen ohne geistige Behinderung und Kindern ohne geistige Behinderung in stärkerem oder geringerem Masse durch Peers beeinflussen lassen.
Die Ergebnisse der Studie bieten wichtige Erkenntnisse zu den Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung. Weiter geben sie Hinweise, in welchen Bereichen des sozialen Lebens Personen mit einer geistigen Behinderung in der Schule besonderer Unterstützung bedürfen.

Die Entwicklung von dissozialem Verhalten in Abhängigkeit der Schulklassenzusammensetzung (FRI-PEERS)

Verantwortliche Personen: Prof. Dr. Christoph Michael Müller und Prof. Dr. Gérard Bless
Mitarbeitende: Dr. Thomas Begert, Janine Fleischli, Dr. Verena Hofmann, Dr. Xenia Müller
Finanzierungsquelle: Schweizerischer Nationalfonds (SNF-132210 und SNF-143459): 594260 Fr.
Laufzeit: Februar 2011 bis Oktober 2015
Link: Publikationen zum Projekt s. www.researchgate.net/profile/Christoph-Mueller-16Projektbeschreibung: In der "Freiburger Studie zu Peereinfluss in Schulen" (FRI-PEERS) wird untersucht, inwiefern die Ausprägung dissozialen Verhaltens unter den MitschülerInnen in der Klasse die individuelle Entwicklung solcher Verhaltensweisen von Jugendlichen beeinflusst. Im Fokus steht also der Einfluss der KlassenkameradInnen auf die Entwicklung von Aggression, Delinquenz und schulischem Problemverhalten. Weiter werden detaillierte Analysen über den Verlauf dissozialen Verhaltens vom 7. bis zum 9. Schuljahr in Abhängigkeit von Geschlecht und Bildungsgang durchgeführt. Im Rahmen mehrerer angegliederter Qualifikationsarbeiten werden des Weiteren Fragen zu sozialen Netzwerken, dissozialen Einstellungen und schulischem Wohlbefinden bearbeitet.
Die Datenbasis des Projekts beruht auf einer Längsschnitterhebung, an der alle Schüler(innen) des deutschsprachigen Teils des Kantons Freiburg teilnehmen. Im 7. und 8. Schuljahr wurden insgesamt 825 Jugendliche der drei Regelbildungsgänge und der sonderpädagogischen Werkklassen über mehrere Messzeitpunkte hinweg befragt.
Die Ergebnisse der Studie ermöglichen ein besseres Verständnis von schulischen Bedingungsfaktoren für dissoziale Entwicklungen und können diesbezüglich Handlungsperspektiven aufzeigen. Darüber hinaus bieten sie verlässliche Angaben zur Häufigkeit und Entwicklung dissozialer Verhaltensprobleme von Jugendlichen auf der Sek I, welche für die gezielte Planung von schulischen Präventionsmassnahmen bedeutsam sind.

Peereinfluss bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung

Verantwortliche Personen: Gina Nenniger und Prof. Dr. Christoph Michael Müller

Finanzierungsquellen: Universität Fribourg und Schweizerischer Nationalfonds (SNF-172773)

Laufzeit: August 2017 bis August 2023

Link: https://www.researchgate.net/project/Peer-Influence-in-Children-and-Adolescents-with-Intellectual-Disabilities-KomPeers

Projektbeschreibung:
Die Peers von typisch entwickelten Kindern und Jugendlichen können einen erheblichen Einfluss auf deren soziale Entwicklung haben. Über die Peersozialisation bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist jedoch wenig bekannt. Im Rahmen dieses Dissertationsprojektes wird daher untersucht, inwiefern sich Kinder und Jugendliche mit ASS bzw. mit stark ausgeprägten autistischen Zügen durch ihre Peers beeinflussen lassen. Dabei steht die Beeinflussbarkeit autistischer Verhaltensweisen bzw. autistischer Züge im Fokus. Es werden Daten zweier Forschungsprojekte verwendet:
Forschungsprojekt 1: In strukturierten Interviews geben 22 Sonder- und Sozialpädagog_innen Auskunft über 23 Kinder und Jugendliche, die eine auf ASS spezialisierte Förderschule besuchen. Im Rahmen der strukturierten Interviews werden die Ausprägung von ASS und die beobachtete Häufigkeit von Peereinfluss auf 12 autistische Verhaltensweisen erhoben und anschliessend analysiert.
Forschungsprojekt 2: Im Rahmen einer durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderten Längsschnittstudie (KomPeers) geben Mitarbeitende an 16 Förderschulen zu zwei Messzeitpunkten Auskunft über die Ausprägung autistischer Züge von 1125 Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung. Zur Erfassung der Ausprägung autistischer Züge wurde der Autismus-Algorithmus des Verhaltensfragebogens bei Entwicklungsstörungen angewandt. Auf diese Weise wurden 330 Schüler_innen mit stark ausgeprägten autistischen Zügen identifiziert. Der Einfluss der Klassenkamerad_innen und der besonders gemochten Peers auf die Ausprägung autistischer Züge dieser 330 Schüler_innen wird analysiert.
Die Ergebnisse des Dissertationsprojektes geben Auskunft über die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen mit ASS bzw. stark ausgeprägten autistischen Zügen. Des Weiteren werden anhand der Ergebnisse Hinweise für die Praxis abgeleitet, die dazu beitragen sollen, Kinder und Jugendliche in ihrem Peerkontext möglichst spezifisch unterstützen zu können.

Les fratries d’enfants TSA : quelle adaptation, quels soutiens ? Situation actuelle dans un canton, comparaison nationale et internationale, dispositifs et recommandations

Prof. Dr. Myriam Squillaci
Source de financement : -
Durée : septembre 2020 à août 2025
Link: -
Le trouble du spectre de l’autisme (TSA) est un trouble neurodéveloppemental caractérisé par une dyade de déficits dans l'interaction sociale et la communication, et une augmentation des comportements restreints et répétitifs. De nombreuses études ont montré que les frères et sœurs d'enfants atteints de TSA présentent un risque accru d'avoir des troubles du développement et des troubles sociaux dans l'enfance. Ces caractéristiques subcliniques ont été définies comme un phénotype d'autisme élargie (PAE). Dans certaines familles, un seul membre est atteint d'un TSA (mutation de novo, 5% des cas de TSA) ; on parle alors de familles à bas risque (BR), tandis que dans d'autres, plusieurs membres présentent un TSA et/ou un PAE ; on parle alors de familles à haut risque (HR). Dans les familles HR, la récurrence d’autisme dans les fratries est estimée à environ 20%, la présence de PAE à 25%, 55% des fratries présentent un développement dans la norme. La première partie de notre étude (2020-2022) a examiné les effets du PAE sur le fonctionnement des fratries au travers une revue systématique de la littérature (Squillaci, Claivaz, Aeby). La deuxième partie de l’étude vise à documenter la situation actuelle des fratries TSA dans un canton. Une publication et une thèse de doctorat sont en cours (Claivaz, Y.).
Questions de recherche:
• Analyse de la situation actuelle dans un canton en matière de détection et de prise en charge des fratries d’enfants avec un TSA: quelle évaluation ? quelle planification ? quels soutiens ?
• Analyse du risque de récurrence du TSA et de la présence d’un BAP dans un échantillon de de fratrie d’enfants avec un TSA à l’entrée à l’école.
• Analyse des dispositifs requis au regard des conditions structurelles actuelles
• Recommandations de bonnes pratiques en matière de détection précoce et de dispositifs.

Apports de l’approche ABA-VB dans l’autisme (2019-2022) Deux revues sytématiques de littérature différenciées selon l’âge (pré-scolaire et scolaire)

Prof. Dr. Myriam Squillaci & Dr Valérie Caron
Source de financement : -
Durée : septembre 2020 à août 2025
Link: -
L'approche de l’ABA-VB (Applied Behavior Analysis - Verbal Behavior) utilise des situations naturelles pour faire travailler un mot (ou un picto ou un geste si l'enfant est non verbal) dans ses différentes fonctions. Les apports de l’approche (ABA-VB) pour développer les compétences verbales de l’enfant atteint du trouble du spectre de l’autisme ont fait l’objet de nombreuses recherches aux résultats contrastés. Le but de la recherche vise à évaluer l’efficacité de cette approche, son implémentation en Europe, et à documenter l’efficacité des stratégies en les catégorisant par opérant verbal au moyen de deux revues systématiques de littérature. Un article a été publié en 2021 (âge scolaire), un deuxième article est en cours d’écriture incluant des échantillons d’âge préscolaire (Caron, V.).
Questions de recherche:
• Analyser l’efficacité de l’ABA-VB chez les élèves avec un TSA
• Analyser le type d’opérant entrainé, les stratégies et l’implémentation

Développement d’une e-plateforme de soutien et d’information sur le trouble du spectre de l’autisme pour les étudiant·e·s et enseignant·e·s de l’Université de Fribourg.

Responsable : Nathalie Quartenoud, Nicolas Ruffieux (en collaboration avec la Haute Ecole de Travail Social de Fribourg)
Financement : Fonds d’innovation de l’Université de Fribourg (10'000 CHF)
Durée : 2020-2023
Lien : https://autism.unifr.humantech.institute/L’objectif de ce projet est de développer une e-plateforme de soutien et d’information sur le trouble du spectre de l’autisme (TSA) pour les étudiant·e·s et les enseignant·e·s de l’Université de Fribourg. Cette e-plateforme contribuera à soutenir l’insertion aux études des étudiant·e·s présentant un TSA par le biais de l’adaptation des informations concernant le fonctionnement des études à l’Université de Fribourg. L’e-plateforme fournira notamment des informations spécifiques sur le TSA, les ressources disponibles, la planification du travail autonome, la mise en lien des étudiant·e·s entre eux, la gestion des indices sociaux et les explicitations des divers scénarios d’enseignements. Elle permettra également d’offrir aux enseignant·e·s des clés de compréhension pour travailler avec leurs étudiant·e·s concerné·e·s. Cette e-plateforme sera adaptée et traduite en français et en allemand pour l’Université de Fribourg à partir d’un modèle anglophone déjà éprouvé (« Autism&Uni »). Elle sera mise à disposition en accès libre par le biais du site internet de l’Université, ce qui permettra à chacun·e (étudiant·e·s avec ou sans TSA, enseignant·e·s, personnel administratif) d’accéder à ces informations.