Am 23. August 2022 ist Professor Dr. Louis Carlen im Alter von 93 Jahren verstorben. Von 1971 bis 1993 war er Inhaber des Lehrstuhls für Rechtgeschichte und Kirchenrecht an der Universität Freiburg i.Ue. Aufbauend auf die von seinem Vorgänger Eugen Isele geführte Dokumentationsstelle für Kirche und Staat gründete er 1979 das Institut für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht, um die Veränderungen im Verhältnis von Staat und Kirchen seit den 1960er-Jahren wissenschaftlich zu dokumentieren. Er setzte damit ein Postulat der Synode 72 um. Unter Beizug von Experten aus dem In- und Ausland führte er zahlreiche wissenschaftliche Tagungen zu aktuellen Fragen des Kirchenrechts und des Staatskirchenrechts durch. Die Tagungsbände, aber auch viele Monographien wurden in der von ihm herausgegebenen Reihe «Freiburger Veröffentlichungen aus dem Gebiete von Kirche und Staat» veröffentlicht. Darüber hinaus befasste sich Louis Carlen intensiv mit Fragen des Kirchenrechts, der Rechtsgeschichte und der Rechtlichen Volkskunde, wovon sein über 1000 Publikationen umfassendes Schriftenverzeichnis Zeugnis ablegt. In Würdigung seiner wissenschaftlichen Verdienste erhielt Louis Carlen zahlreiche Ehrungen und Festschriften. 2004 wurde das von ihm gegründete Institut in Institut für Religionsrecht umbenannt.

Das Institut für Religionsrecht bedankt sich für sein Schaffen und Wirken in der Gesellschaft für das Kirchen- und Staatskirchenrecht sowie seinen unvergleichlichen Einsatz im und für das Institut.