27.07.2010

Grünes Licht für den ersten Flug im Heissluftballon über den Kilimanjaro


Die tansanischen Behörden geben grünes Licht für die erste Expedition im Heissluftballon über den Kilimanjaro. Die Wissenschaftler des Departements für Geowissenschaften der Universität Freiburg werden vulkanologische und glaziologische Forschungen durchführen. Der Überflug ist heute geplant.

Zum ersten Mal wird diese Art wissenschaftliche Forschung in einem Heissluftballon durchgeführt. Neben dem ökologischen Aspekt des Ballons, bietet dieses Experiment einen weiteren unbestreitbaren Vorteil: Die Möglichkeit sich ganz nahe am Vulkan und seiner Umgebung aufzuhalten, eröffnet den Forschenden die optimalsten Beobachtungsbedingungen. Der höchste Berg Afrikas – Vulkan und Gletscher zugleich – bietet ein faszinierendes Forschungsfeld, in welchem noch viele Facetten unbekannt sind.

Klimaveränderungen verstehen

Das Kilimanjaro-Massiv besteht aus mehreren Eruptionszentren und mit 5895 Metern bildet Kibo den höchsten Gipfel. Zudem trägt es einen grossen Eisschild, der unter anderem als gigantisches Klimaarchiv dient und dessen Erforschung unabdingbar ist. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts bedeckten die Gletscher des Kilimanjaro eine Fläche von 12km2; im Jahr 2000 waren es nur noch etwa 2,5 km2. Laut Schätzungen werden diese Gletscher das nächste Jahrhundert nicht mehr erleben. Die Forschungsgruppe wird eine Serie von Analysen durchführen, um primär die Gletscher sowie die vulkanischen Dämpfe des Hauptkraters besser zu verstehen. Zu den vorgesehenen wissenschaftlichen Untersuchungen und Arbeiten gehört, neben der traditionellen Fotografie, auch der Einsatz einer Infrarot-Kamera. Diese wird sowohl interessante Daten zur Glaziologie liefern, wie auch Aussagen über den Zustand und die Aktivität des Vulkans ermöglichen.

Zwei Ballone am Start

Nach über einem Jahr Vorbereitungsarbeit fehlte dem organisatorischen Team einzig noch die Bewilligung der tansanischen Behörden. Der Abflug ist nun für Dienstag, 27. Juli, geplant und die Forschungsreise wird zwei Wochen dauern. In den beiden Heissluftballonen werden zwei erfahrene Ballonpiloten, zwei Wissenschaftler, ein Filmemacher und eine Journalistin Platz nehmen. Die wissenschaftliche Leitung der Expedition liegt bei Professor Bernard Grobéty des Departements für Geowissenschaften der Universität Freiburg (CH) und Professor Joerg Keller der Albert-Ludwig Universität in Freiburg (DE). Für die wissenschaftliche Durchführung der Forschung am Kilimanjaro sind Mario Meier und Daniel Wiedenmann verantwortlich, beide doktorierende Mineralogen der Universität Freiburg (CH). Die logistische und organisatorische Führung der Expedition obliegt der Ballon Team AG in Lugano.


Das Forschungsteam der Universität Freiburg wird die Expedition um eine Woche verlängern, um sich im Valley Rift, welches Ostafrika von Norden bis Süden durchläuft, auf den Schichtvulkan Ol Doinyo Lengaï zu begeben, dem einzigen höchst aktiven Vulkan Tansanias.

Mehr Infos auf: www.balloons.ch

Fotos: www.unifr.ch

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Kontakt: Vor Ort: Daniel Wiedenmann, daniel.wiedenmann@gmail.com und Mario Meier, mario.meier@unifr.ch; In Freiburg: Prof. Bernard Grobéty, 026 300 89 36 oder 079 580 88 93, bernard.grobety@unifr.ch

Quelle: Dienst für Kommunikation und Medien, 026 300 70 34, communication@unifr.ch

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