28.11.2007

Schenkung von 100 Millionen Franken zu Gunsten der Universität Freiburg


Der Freiburger Industrielle Adolphe Merkle gründet eine mit 100 Millionen Franken dotierte Stiftung zur Förderung von Forschung und Lehre an der Universität Freiburg. Diese bisher grösste private Schenkung zu Gunsten einer Schweizer Hochschule wird insbesondere die Schaffung eines neuen Forschungsinstituts für Nanomaterialien ermöglichen.



Die Adolphe Merkle Stiftung verfolgt den Zweck, die Entwicklung der Universität Freiburg in drei ihrer strategischen Schwerpunkte voranzutreiben. Den grössten Anteil ihres Kapitals von 100 Millionen Franken setzt die Stiftung zur Verstärkung der Nanowissenschaften an der Universität Freiburg ein, indem sie die Gründung eines neuen Instituts mit internationalem Anspruch ermöglicht.

Neues Forschungsinstitut für Nanomaterialien

Als neues, weitgehend autonomes Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg wird das Adolphe Merkle Institut (AMI) sein Jahresbudget von über fünf Millionen Franken in interdisziplinäre Forschungsarbeiten in drei Hauptrichtungen investieren:
- Grundlagenforschung auf internationalem Spitzenniveau;
- Angewandte Forschung mit langfristiger Perspektive in Zusammenarbeit mit der Industrie auf lokaler, nationaler wie internationaler Ebene;
- Durchführung von Forschungsaufträgen mit kürzerer Perspektive, insbesondere zu Gunsten von KMU.
Das neue Adolphe Merkle Institut ermöglicht eine massive Verstärkung der interdisziplinären Materialforschung, eines Forschungsschwerpunktes, welchen die Universität Freiburg seit den 1980er Jahren kontinuierlich entwickelt hat. Es wird vier Forschungsgruppen umfassen, deren neu zu rekrutierende Forschungsleiter ordentliche Professuren an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät innehaben. Das Institut nimmt seine Tätigkeit Anfang 2008 auf.

Die Adolphe Merkle Stiftung wird zudem die Aktivitäten des Fribourg Center for Nanomaterials (FriMat) unterstützen, welches 2006 dank einer ersten Schenkung von Dr. Merkle geschaffen werden konnte und welches eng mit dem AMI zusammenarbeiten wird.
Die Verstärkung der Kontakte zwischen der Spitzen-Grundlagenforschung und der Industrie wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Freiburg in einem zukunftsträchtigen Sektor verstärken, nicht zuletzt weil das AMI an der Universität in hohem Masse komplementär zu den Aktivitäten an der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg ist.

Schaffung eines neuen Lehrstuhls für Innovationsmanagement

Die Adolphe Merkle Stiftung wird ausserdem in die Einrichtung eines neuen Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Technologietransfer an der Universität Freiburg investieren. Damit soll der Innovationsprozess von der Idee bis zum marktfähigen Produkt im Studienangebot der Universität verankert werden.

Die Adolphe Merkle Stiftung wird zudem zwei weitere Projekte unterstützen:
- Das neue Forschungsinstitut für Mehrsprachigkeit und mehrsprachige Erziehung, welches am Dies academicus der Universität vom 15. November 2007 angekündigt werden konnte und das die Kompetenzen der Universität und der Pädagogischen Hochschule Freiburg bündeln wird;
- Die Verleihung eines mit 500'000 Franken dotierten Preises der Universität Freiburg, der alle drei Jahre eine ausserordentliche Leistung im wissenschaftlichen, kulturellen, sozialen oder wirtschaftlichen Bereich auszeichnen wird.

Die Adolphe Merkle Stiftung wird es somit der Universität Freiburg ermöglichen, bestehende Stärken weiter auszubauen und sich neue ambitionierte Ziele für die Zukunft zu setzen. Sie wird zudem dazu beitragen, den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Freiburg im Rahmen einer wachsenden nationalen und internationalen Konkurrenz weiter zu stärken.

Adolphe Merkle: «Freiburg etwas zurückgeben»

Geboren 1924 in Düdingen, im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg, gründete Adolphe Merkle im Jahre 1952 die Firma Vibro-Meter als Hersteller von Mess- und Steuerungsinstrumenten. Dieses Unternehmen entwickelte er während über 40 Jahren, ehe er es in den 1990er Jahren an einen Schweizer Investor verkaufte. Adolphe Merkle erwarb 1950 sein Doktorat in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg und er ist Doktor honoris causa der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Heute will er, wie er sagt, «Freiburg etwas zurückgeben». Adolphe Merkle hat bereits zuvor die Universität Freiburg mit bedeutenden Schenkungen unterstützt, indem er insbesondere die Gründung des Zentrums FriMat (Fribourg Center for Nanomaterials) und die Einrichtung eines Lehrstuhls für Europastudien an der Philosophischen Fakultät ermöglichte.


Kontakte:
- Bedeutung der Schenkung für Freiburg als Universitätskanton und Wirtschaftsstandort : Isabelle Chassot, Präsidentin des Staatsrates des Kantons Freiburg, Erziehungs-, Kultur- und Sportdirektorin
Tel.: 026 300 12 29
- Bedeutung der Stiftung und des neuen Adolphe Merkle Instituts für die Universität Freiburg : Prof. Guido Vergauwen, Rektor der Universität Freiburg, Tel. 026 300 70 00
- Wissenschaftliche Informationen zum Adolphe Merkle Institut : Prof. Peter Schurtenberger, Departement für Physik der Universität Freiburg, designierter Direktor des Adolphe Merkle Institute, Tel. 026 300 91 15