26.11.2007

Mitgliedschaft der Universität Freiburg in SystemsX.ch


SystemsX.ch ist eine Schweizer Initiative im Bereich der Systembiologie, welcher bislang die beiden ETH sowie die Universitäten Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich angehörten. Am 30. Oktober 2007 hat der Aufsichtsrat von SystemsX.ch die Universität Freiburg auf deren Antrag hin als neues Mitglied aufgenommen.



Diese Mitgliedschaft ermöglicht den interessierten Freiburger Forschenden, bei SystemsX.ch Projektgesuche in folgenden drei Förderkategorien einzureichen:

• Research, Technology and Development Projects (RTD Projects), für grosse, integrierte Forschungsprojekte;
• Interdisciplinary PhD Projects (IPhD Projects), für Doktorarbeiten, welche parallel von zwei Betreuern aus unterschiedlichen, für die Systembiologie relevante Disziplinen begleitet werden;
• Interdisciplinary Pilot Projects (IP Projects, IPP), zur Entwicklung neuer, auch "riskanter" Forschungsideen.

Die Bedeutung der Systembiologie wurde bereits in den 1940er Jahren erkannt, aber der Durchbruch erfolgte erst Anfang dieses Jahrtausends. Diese Disziplin am Schnittpunkt zwi-schen Biologie, Mathematik und Physik vereint experimentelle und rechnerbetonte Ansätze, um biologische Prozesse in Zellen, Geweben und Organismen zu verstehen. Sie zielt darauf ab, zu einem umfassenden quantitativen Verständnis der dynamischen Interaktionen zwischen den Bausteinen und Komponenten eines biologischen Systems zu gelangen, um das Verhalten des Systems als Ganzes zu verstehen und Vorhersagen zu ermöglichen. Zur Erreichung dieses Ziels werden mathematische Konzepte auf biologische Systeme angewandt. Die Systembiologie ist insbesondere auch für Industriezweige im Bereich der präventiven, prognostischen und personalisierten Medizin von Bedeutung.

In der Schweiz reagierten die ETH Zürich mit den Universitäten Basel und Zürich auf diese Entwicklung mit der Lancierung von SystemsX im Jahre 2004. Parallel dazu gab es in der Westschweiz das Programm "Sciences, Vie, et Société" der ETH Lausanne mit den Universitäten in Genf und Lausanne, sowie den vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS/NCCR) "Frontiers in Genetics" mit der Universität Genf als Leading House. Zur Bündelung aller Aktivitäten im Bereich der Systembiologie, und um die Rolle der Schweiz als Forschungs- und Innovationsstandort zu stärken, machte sich das Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) stark für einen Zusammenschluss, wobei der Anreiz auch in einer spezifischen Bundesfinanzierung bestand. Dieser erfolgte 2007 in der Form von SystemsX.ch, welchem bisher die eingangs genannten universitären Hochschulen angehörten. Die Bundesfinanzierung von Forschungsprojekten in der Höhe von 100 Millionen Franken hat das Parlament unterdessen als Teil der Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) für die Jahre 2008-2001 genehmigt, gekoppelt an die Bedingung, dass der Schweizerische Nationalfonds (SNF) die Bewertung der wissenschaftlichen Gesuche übernimmt.

Call for Proposals: http://www.systemsx.ch/M3_CallsForProposals?menu_id=92.
Eingabetermin für Gesuche in allen drei Kategorien: 1. Januar 2008.

Für weitere Informationen: http://www.systemsx.ch

Quelle:
Dr. Roger Pfister, Adjunkt des Vizerektors Forschung
Tel 026 300 73 33, Email: roger.pfister@unifr.ch